Tiffany Duo Band 128
die Stelle. „Ist sie weg?"
„Ja, sie ist weg." Er zog Lissa zwischen seine Schenkel und betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. „Auch ohne siehst du gut aus."
Evans Hände lagen locker auf ihrer Taille. Zögernd schloss sie die Finger um die kräftigen Muskeln seiner Unterarme.
Vor der letzten Nacht und der Fahrt durch den heißen Wüstenmorgen hätte sie sich dieses Vergnügen niemals erlaubt. Sie hätte sich aus der viel zu intimen Umarmung gelöst und einen größeren Abstand zwischen Evan und sich gelegt.
Jetzt, nachdem sie wieder klar denken konnte, wünschte sie nichts mehr vom Leben, als seine Lippen auf ihrem Mund zu spüren. Deshalb nahm sie allen Mut zusammen und lächelte Evan an.
„Du siehst auch gut aus."
Er zog eine Braue hoch. „Habe ich keine Mücken an meinem Kinn?"
„Nein."
„Auch keinen Staub in meinen Augenwinkeln?"
„Nein."
„Bist du sicher? Sieh lieber genauer hin."
Ein sinnlicher Schauer rann Lissa bei seiner rauen Stimme den Rücken hinab. Sie erwartete schon, dass Evan sie näher an sich ziehen und fest an sich drücken würde. Sekunden vergingen, bevor sie erkannte, dass er den nächsten, alles entscheidenden Schritt von ihr erwartete.
Mit klopfendem Herzen strich sie mit den Händen seine Arme hinauf und verschränkte die Finger hinter seinem Nacken.
„Ich sehe immer noch nichts, was da nicht hingehört."
„Ich auch nicht, Liebling", stieß er halb stöhnend, halb lachend her vor.
Eine weitere Ermutigung brauchte Lissa nicht. Entschlossen richtete sie sich auf und streifte mit den Lippen seinen Mund. Heißes Verlangen durchströmte sie bei der ersten Berührung, der rasch süße Lust folgte.
Die Erde und die Sonne hätten versinken können, Lissa hätte es nicht gemerkt. Sie verlor sich ganz in diesem Kuss, registrierte nicht einmal, dass Evan den Saum ihres rosa Tops fasste und langsam hochschob.
Mit beiden Händen streichelte er ihren nackten Rücken und ließ die Lippen ihren Hals hinabgleiten. Lissa legte den Kopf zurück und stöhnte vor Lust, als er mit den Händen ihre Brüste umschloss.
Wie hat Evan das wieder geschafft? überlegte sie verblüfft. Wie war es ihm gelungen, durch seine Liebkosungen ein Feuer in ihr zu entfachen und ein Verlangen in ihr zu wecken, wie sie es noch nie im Leben empfunden hatte?
Greif nach dem Glück. Nur dieses eine Mal. Wirf deine Bedenken fort, und nimm den goldenen Ring.
Sie wollte es ja so gern. Nichts wollte sie lieber als das. Zitternd vor Verlangen und Nervosität fragte sie:
„Evan?"
„Ja?"
„Wie schnell ist deine Harley eigentlich?"
Er hob erstaunt den Kopf. „Wie schnell soll sie denn fahren?"
„Kannst du uns nach Paradise bringen, bevor einer von uns beiden aufwacht und erkennt, was für ein Wahnsinn dies hier ist?”
Evan rührte sich einen Moment nicht. Dann hob er Lissa auf die Arme, trug sie zu seinem Motorrad und ließ sie unsanft auf dem Sozius nieder.
„Setz deinen Helm auf, und halt dich gut fest, Liebling. Wir werden den Asphalt zum Glühen bringen."
12
Sehr viel später musste Lissa zugeben, dass sie heimlich gehofft hatte, die lange Fahrt zu ihrem Wohnwagen würde die Glut in ihren Adern auf ein vernünftiges Maß abkühlen. Ihr gesunder Menschenverstand würde zurückkehren, und Evan und sie würden einsehen, dass es Wahnsinn wäre, gemeinsam ins Bett zu fallen.
Sie kannten sich kaum! Er war Staatsanwalt, hatte einen Beruf, den sie aus gutem Grund verabscheute. Er tauchte in Paradise auf und verschwand wieder, wie es ihm gefiel, und zerstörte ihren inneren Frieden, den sie so hart erkämpft hatte. Außerdem hatte sie die Nachricht über ihren Vater noch längst nicht verkraftet. Sie durfte ihr Leben nicht noch komplizierter machen, indem sie dem unsinnigen Drang nach gab, in Evans Arme zu sinken.
Als Evan seine Harley den Hügel hinauf zum Wohnwagen fuhr, schlingernd zum Halt kam, Wolf verscheuchte und sie ins Innere zog, war Lissa keines klaren Gedankens mehr fähig. Er presste sie an die Wand und verschloss ihre Lippen mit einem Kuss, so leidenschaftlich, dass sie glaubte, den Verstand zu verlieren. Als sie sich endlich voneinander lösten, um Luft zu holen, waren ihre Knie so weich, dass sie zu Boden gesunken wäre, hätte Evan sie nicht gehalten.
Ihr war, als versengte der Blick seiner blauen Augen ihre Haut. Ihre Brüste hoben und senkten sich heftig unter dem ärmellosen Top. Evan stützte die Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes ab und lächelte
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