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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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Telefon, und er hatte herausgefunden, welche Maschine sie gebucht hatte. Gott sei Dank waren noch Plätze frei. Kurz entschlossen ließ er sich einen reservieren.
    Dann sprang er ins Taxi und ließ sich aufatmend in die Polster sinken.
    Brian stöhnte und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Sein Kater hatte sich noch längst nicht verflüchtigt, sondern erschien ihm schlimmer denn je. In seinem Magen rumorte es, als würden darin die Sektkorken knallen. Hatte er womöglich eine enge, zwanzigjährige Freundschaft ruiniert? O Gott. Nein, das durfte einfach nicht sein.
    Wie zum Teufel sollte er ihr alles erklären? Die Schwierigkeit bestand für ihn ja vor allem darin, daß er nicht auseinanderhalten konnte, was er wirklich getan hatte und was nur ein Traum gewesen war. Doch ihm schwante Böses. Was er vermutete war, daß er in seiner Fantasie mit der einen Frau geschlafen hatte, während er in Wirklichkeit die andere in seinen Armen gehalten. Hatte.
    Und das war unverzeihlich, unverzeihlich vor allem deshalb, weil er die andere so gut kannte.
    Er sah wieder den für sie so vollkommen untypischen kalten Ausdruck in ihren Augen und den Schmerz. Er schien sie sehr verletzt zu haben.
    Vielleicht ließ sich ja doch alles wieder gut machen, wenn sie nur offen darüber redeten. Doch ob das möglich war? Er dachte über ihre Freundschaft nach. Als sie fünfzehn oder sechzehn war, hatte es irgendwie einen Bruch gegeben. Vorher, als Kinder, hatten sie sehr oft offen darüber geredet, wie gern sie sich hatten, doch ab einem bestimmten Alter hatte Shelly einfach dichtgemacht und sich geweigert, darüber zu sprechen.
    Brian war bereits auf dem College gewesen, doch an den Wochenenden und in den Ferien war er immer nach Hause gekommen und hatte Rebecca den Hof gemacht. Und eines Tages, als er, Shelly und Rebecca zusammengewesen waren, hatte sie ihn mit demselben Blick angesehen wie heute morgen, erinnerte er sich jetzt.
    Und nun hatte er sie wieder verletzt, schlimmer wahrscheinlich als jemals zuvor.
    Nervös biß sich Shelly auf die Unterlippe, als endlich die Fasten-Seat-Belts-Anzeige aufleuchtete und das Flugzeug langsam anfuhr, einen Halbkreis beschrieb, auf die Startbahn hinaus rollte und beschleunigte.
    Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich dieser Stadt den Rücken zu kehren und damit alles hinter sich zu lassen, was sich ereignet hatte. Sie mußte so schnell wie möglich vergessen.
    Die Flugzeugmotoren heulten auf, dann hob die Maschine ab. Shelly holte tief Luft, lehnte sich in die Polster zurück und schloß die Augen. Jetzt konnte sie sich endlich entspannen. Vielleicht.
    Bis Montag. Bis sie Brian wieder unter die Augen treten mußte. Und dann?
    Sie wußte es nicht. Sie war unfähig, sich vorzustellen, wie sie mit dieser Situation umgehen würde. Selbst angenommen, sie brachte den ersten kritischen Tag einigermaßen erfolgreich hinter sich, was würde der nächste bringen? Und die darauffolgenden Wochen und Monate? O Gott.
    Sie wandte ruckartig den Kopf, als sie hinter sich eine Stimme vernahm. Jemand scherzte mit dem Stewart. Jemand? Ihr blieb fast der Mund offenstehen, und der Atem stockte ihr.
    Brian Sandelle kam den Gang heraufgeschlendert.
    Shelly drehte sich augenblicklich wieder um und duckte sich tiefer in ihren Sitz. Er durfte sie nicht entdecken. Oder hatte er sie womöglich schon erspäht?
    Anscheinend wußte er, daß sie hier war.
    Offensichtlich war er ihr unbemerkt zum Flughafen gefolgt, und nun saß sie mit ihm hier in dieser Maschine fest, konnte nicht davonlaufen, bis sie in Miami landeten, um nach Naples umzusteigen.
    Verdammt, fluchte Shelly, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Der Platz neben ihr war frei geblieben, die Maschine war nicht ausgebucht. Wenn er sie erstmal entdeckt hätte, würde er...
    Da war er auch schon bei ihr. Shelly schaute angelegentlich zum Fenster hinaus.
    „Ist hier noch frei?" fragte er, obwohl es nicht zu übersehen war. Sie antwortete nicht, sie fror, doch ihr Gesicht glühte.
    Er nahm neben ihr Platz. Mit noch immer abgewandtem Kopf drückte sie sich gegen die Fensterscheibe in dem Versuch, ihm nur ja nicht zu nahe zu kommen. Lässig legte er den Arm auf die Armstützen und berührte wie aus Versehen ihre Schulter.
    Nicht; daß das die Angelegenheit noch schlimmer gemacht hätte. Oh, nein. Egal, ob er sie berührte oder nicht, sie spürte seine Gegenwart so stark, daß es fast schmerzte. Eben noch war ihr vor Schreck eiskalt geworden, und nun stieg

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