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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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drehte er sich abrupt um, ging schnellen Schritts den Flur hinunter, und gleich darauf fiel die Wohnungstür hinter ihm ins Schloß.
    Brian hätte sich am liebsten selbst einen Tritt in den Hintern verpaßt für das, was er eben getan hatte. Aber, verdammt noch mal, dies alles war doch wirklich mehr als frustrierend! Er saß vor Shellys Haus in seinem Auto und beobachtete, wie die Lichter in ihren Fenstern, eins nach dem anderen, erloschen. Und nun stellte er sich vor, daß sie viel­ leicht allein in der Dunkelheit saß und weinte. Seinetwegen.
    Wie konnte das alles nur geschehen? War er nicht ein bedächtiger und überlegter Mensch? Wo waren sein gesunder Menschenverstand und sein Taktgefühl geblieben? War er nicht ein Mann, der den Gefühlen von Frauen immer die höchste Achtung entgegengebracht hatte?
    Niemals in seinem Leben hatte er eine Frau so gedankenlos behandelt wie Shelly. Und die schreckliche Ironie lag in der Tatsache, daß es ihm ausgerechnet bei ihr passiert war. Bei ihr, der gegenüber er mehr Verantwortungsgefühl verspürte, als er es jemals einem Menschen auf dieser Welt entgegengebracht hatte!
    Verantwortungsgefühl! Er lachte grimmig auf. Und - was hatte er getan? Aus rein egoistischen Motiven heraus hatte er sie in etwas verwickelt, das eigentlich nur seine eigene Sache gewesen wäre - Rebeccas Hochzeit? Dann hatte er sich das Hirn zugeballert mit Alkohol und Tabletten und hatte mit ihr geschlafen.
    Und sie Rebecca genannt.
    Heiliger Strohsack! War er eigentlich noch zu retten?
    Wie konnte er das bloß wieder gutmachen? Er war ratlos. Doch er mußte einen Weg finden.
    Das Problem war nur, daß er überhaupt nicht mehr klar denken konnte. Er war zu beschäftigt damit, sich die Momente-jener Nacht ins Gedächtnis zurückzurufen, sich daran zu erinnern, wie es gewesen war, sie nackt, warm und willig in den Armen zu halten.
    „Verdammt", fluchte er laut in die Dunkelheit hinein. So kam er nicht weiter.
    Warum überhaupt dachte er in dieser Art und. Weise an sie? Sie war doch Shelly, das kleine, magere Mädchen mit den großen traurigen Augen und den Zöpfen, von denen ihr Vater niemals gewußt hatte, wie man sie flocht.
    Was hatte er nur für ein Chaos angerichtet!
    Er hatte Jahre damit verbracht, daran zu glauben, daß Rebecca und er füreinander bestimmt wären.
    Doch offensichtlich war das nicht so.
    Und dann? Dann war er mit der Frau, die ihm seit zwanzig Jahren so viel bedeutete wie eine Schwester, ins Bett gegangen. Warum hatte er das getan? Der einzige Grund, den er sich vorstellen konnte, war der, daß sie es gewollt hatte. Doch das machte die ganze Angelegenheit nur noch schlimmer.
    Brian überlegte wie lange sie so, wie sie jetzt empfand, wohl schon empfinden mochte. Und wie oft hatte er sie verletzt, ohne es je zu be­ merken?
    Und dann hatte er auch noch mit ihr geschlafen. Es war absolut unverzeihlich. Noch unverzeihlicher allerdings war, daß er sich wünschte, es noch einmal zu tun.

13. KAPITEL
    Brian schlief in dieser Nacht schlecht. Immer wieder erschien ihm Shelly in seinen Träumen, sie machte ihn verrückt, und er konnte mit dieser Situation überhaupt nicht umgehen.
    Nach dem Erwachen wurde ihm klar, daß er Angst um sie hatte. Charlie fiel ihm ein. Brian war überzeugt davon, daß er eines gewaltsamen Todes gestorben war. Es war kein Unfall gewesen, er. war ermordet worden, und die Sache mit dem Flugzeug hatte ihm gegolten. Es war der erste Versuch gewesen, ihn aus dem Weg zu räumen.
    Die Dinge mußten schnellstens restlos geklärt werden. Und zwar alle. Auch die, die Shelly und ihn anbelangten. Die Frage war nur, wie.
    Das war der Grund, warum er jetzt mit zwei Plastikbechern Kaffee, die er aus dem Schnellimbiß von gegenüber geholt hatte, und einer Tüte mit süßem Gebäck vor ihrer Wohnungstür stand.
    Shelly hatte eine Schwäche für Süßigkeiten - zumindest früher war das so gewesen.
    Er zählte darauf, daß ihm allein diese Tatsache heute morgen ihre Tür öffnen würde. Er fragte sich, ob sie ihn jetzt wohl haßte. Nicht für das, was er ihr angetan hatte, sondern dafür, daß er ihr sie gezwungen hatte, darüber zu reden.
    Nein, erfreut, ihn zu sehen, war sie mit Sicherheit nicht. Das war ihm sonnenklar als er auf den Klingelknopf drückte. Er war seelisch darauf vorbereitet, doch er hoffte inständig, sie mit einer Tüte süßen Gebäcks umstimmen zu können.
    „Was willst du?" fragte sie durch einen schmalen Türspalt, da sie noch die Kette vorgelegt

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