Tiffany Duo Band 77
hatte.
Er schluckte und hob die Plastikbecher. „Ich habe Kaffee mitgebracht."
„Ich habe meinen eigenen Kaffee."
Er hielt ihr die Tüte unter die Nase und öffnete sie, damit sie einen Blick auf seine Geheimwaffe, das süße, noch ofenwarme Gebäck werfen konnte.
„Ich hab gedacht, wir könnten zusammen frühstücken."
Sie stand steif da und sagte kein Wort. Dann sah Brian, wie eine Träne ihre Wange hinabrann.
Verdammt, so hatte er nicht beabsichtigt, den Tag zu beginnen. Er wandte den Blick ab.
Da griff sie durch den Türspalt hindurch nach der Tüte.
„Moment", sagte er und zog sie schnell weg. „Das ist meine Eintrittskarte."
„Eine Tüte mit Doughnuts?" fragte sie entgeistert und drehte rasch den Kopf zur Seite, weil ihr schon wieder die Tränen kamen. Doch es war zu spät, er hatte das verräterische Glitzern in ihren Augen längst bemerkt.
„Schokoladen-Doughnuts." Er räusperte sich. Teufel, warum war er denn so heiser?
Sie liebte Schokolade, er wußte es.
Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich dann jedoch anders. Ihr Blick ging zur Tüte, dann zu ihm und wieder zurück auf die Doughnuts.
„Wenn du deinem Herzen einen Stoß gibst, könnten wir sie essen, solange sie noch warm sind."
Der herrliche Duft, den das Gebäck ausströmte, mußte das Wunder bewirkt haben. Sie machte ihm die Tür auf, und er trat ein.
Sie gingen in die Küche, wo Shelly ihm einen Kaffeebecher abnahm. Während sie den Deckel entfernte und den ersten Schluck von dem noch immer heißen Gebräu nahm, musterte sie ihn eingehend.
Komm zur Sache, ermahnte er sich, als er sich dabei ertappte, daß er auf ihre Lippen starrte, die sich an den Becherrand schmiegten. Hatte er sich nicht vorgenommen, heute straff und ohne Umwege das, was ihm vorschwebte, durchzuziehen?
Erst wollte er alles Geschäftliche mit ihr besprechen, und anschließend, soweit sie es zuließ, das Persönliche. Er war fest entschlossen, heute reinen Tisch machen.
Ein guter Plan und vernünftig obendrein. Es fehlte nur eine Kleinigkeit, nämlich die, daß er bestimmte Dinge nicht bedacht hatte und einige andere eben erst entdeckte. Zum Beispiel, wie schön sie aussah heute morgen, das Haar noch naß vom Duschen. Und dieses verdammte Hemd hatte er auch vergessen - war es denn möglich, daß, er schon wieder Eifersucht verspürte? Warum interessierte es ihn eigentlich, ob der verdammte Typ, dessen Eigentum dieses blöde Ding einmal gewesen war, auch immer mit ihr gefrühstückt hatte?
Brian stellte seinen Kaffee auf dem Küchentresen ab.
Sein Blick fiel auf Shellys schlanke, straffe Schenkel. Ob sie sich wirklich so samtig anfaßten wie sie aussahen? Er versuchte sich zu erinnern... Und griff abrupt nach seinem Becher. Verdammt, er hatte weiß Gott genug anderes zu tun!
Ihr Haar war nicht nur naß, es war tropfnaß. Sie mußte, als er geklingelt hatte, noch unter der Dusche gestanden haben. Offensichtlich hatte sie sich nur sehr flüchtig abgetrocknet, denn er bemerkte jetzt, daß ihr das Hemd an manchen Stellen aufgrund der Feuchtigkeit richtiggehend am Körper klebte. Zum Beispiel an ihren Brüsten... Fror sie, oder warum zeichneten sich ihre Knospen so deutlich unter dem Stoff ab? Er holte tief Luft und rief sich zur Ordnung. Da entdeckte er, daß ihr ein winziges Schokoladenstückchen von dem Doughnut, in den sie gerade gebissen hatte, im Mundwinkel haftengeblieben war.
„Warum bist du hier?" wollte sie wissen und wieder fühlte er sich dabei ertappt, wie er sie anstarrte.
Sie mußte wissen, was das Ding, das sie da trug, bei ihm auslöste. Und dennoch machte sie keinerlei Anstalten, sich etwas überzuziehen.
Wollte sie ihn provozieren? Seine Standhaftigkeit testen? Oder beabsichtigte sie, ihn zu quälen? Egal. Was auch immer sie im Schilde führte, es funktionierte.
„Wir haben viel zu tun." Verzweifelt klammerte er sich an dem Plan, den er sich gemacht hatte, fest. Allen Anfechtungen zum Trotz.
Er beobachtete, wie sie sich mit der Spitze ihres rechten Zeigefingers über die Lippen fuhr, um sich die Schokolade aus dem Mundwinkel zu wischen. Sie verfehlte die Stelle um Haaresbreite. Wenn er jetzt die Hand hob, könnte er... er könnte, indem er ihr das Teilchen wegwischte, unauffällig ihren Mund berühren...
Auf einmal wünschte er sich das so sehnsüchtig, daß es ihm nicht mehr möglich war, einen klaren Kopf zu behalten. Verdammt, verdammt. Er räusperte sich und wandte den Blick ab. „Die Geschäftsunterlagen",
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