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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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in Reih und Glied zwingt. Und ihr Temperament, die Art, wie sie gegen seine Autorität aufbegehrte, zeigten die Natur des wahren Kämpfers - einen Geist, den Sam bewundern mußte.
    War es das, was Walinski in ihm gesehen hatte? Und war es das, warum er sich so stark von Lonnie angezogen fühlte?
    Ein Taxi hielt vor dem Restaurant. Lonnie kam heraus, sprach durchs geöffnete Fenster einige Worte mit dem Fahrer, lief um den Wagen herum und schlüpfte auf den Beifahrersitz. Typisch, daß sie sich neben den Fahrer setzte. Wahrscheinlich würde sie dem armen Kerl die Ohren über ihren idiotischen Chef vollquasseln.
    Sam trat ärgerlich sein Zigarillo aus. Warum zum Teufel hatte sie, nicht mit ihm fahren wollen? Stur. Die Frau war einfach dickköpfig und stur.
    Sam setzte sich schnell hinter das Steuer seines Stingray und folgte dem Taxi. Er nahm an, es würde die Hauptstraße hinunter in Richtung der Außenbezirke fahren, aber statt dessen bog das Taxi in eine Seitenstraße und hielt vor einer Bar.
    Falls man den schäbigen Schuppen eine Bar nennen konnte...
    Sam starrte angewidert auf das billige Neonzeichen. „Disco Bar", entzifferte er - das s und das r waren ausgebrannt. Die Fenster waren verdreckt, die Markise über der Tür hing in Fetzen vom Gestänge. Sam kniff ungläubig die Augen zusammen, als die kleine Lonnie im kurzen Rock und roten Blazer auf hohen Absätzen an einer Reihe geparkter Motorräder vorbei in die Bar marschierte.
    Das Taxi entschwand in die Dunkelheit. Sie hat den Wagen nicht warten lassen, dachte Sam irritiert. Was um alles in der Welt wollte sie da drin? Männer aufreißen? Ihren Verlobten treffen? Warum saß er überhaupt hier und wartete? Was kümmerte er sich um Lonnie Stocktons Angelegenheiten? Es ging ihn nichts an, was sie nach Feierabend...
    Ein Gedanke durchzuckte ihn. War es möglich, daß diese verrückte Person versuchte, in der schäbigsten Bar der Stadt ein Anzeigengeschäft zu landen? Zuzutrauen war es ihr.
    Sam stieg aus und ging auf die Bar zu. Als er die Tür aufstieß, schlugen ihm Zigarettenqualm und Bierdunst entgegen. Ungefähr zehn Männer standen am Tresen und tranken, und keiner von ihnen sah nach einem Geschäftsmann aus, der sich nach Büroschluß einen Cocktail gönnte. Hier schienen Lederjacken die vorgeschriebene Kleidung zu sein, und alle Augen richteten sich auf den Fremdling im Nadelstreifenlook.
    Sam erspähte Lonnie auf einem Barhocker am hinteren Ende des Tresens. Sie sprach mit dem Barkeeper, der nickte und in einen hinteren Raum verschwand. Im selben Moment pflanzte sich ein bulliger Typ neben Lonnie auf.
    Sam näherte sich vorsichtig und hörte ihre energische Stimme. „Nein danke, ich möchte nichts."
    „Komm schon, ein Drink wird dir nicht schaden", beharrte der Mann. Er kippte den Rest seines Biers hinunter und rief in den Hinterraum: „Hey, John, schieb zwei Bier rüber. Für mich und die kleine Lady." Er schlang den Arm um Lonnie und drückte sie an sich.
    „Hey. Nehmen Sie Ihre Hände weg!" fuhr Lonnie ihn an, worauf der Lederheld lachte und sie noch fester an sich preßte.
    Sam ballte die Fäuste. Er konnte seine plötzliche Wut kaum noch bezwingen. „Ich glaube nicht, daß die Lady ein Bier von Ihnen möchte."
    Lonnie hörte dicht hinter sich die vertraute Stimme. Ihr Ausdruck wechselte von Überraschung zu Erleichterung und dann zu Panik, denn der Mann neben ihr drehte sich um und maß Sam mit einem Lächeln, das nichts Gutes verkündete.
    „Na, wollen wir uns ein wenig anfreunden?" sagte dies Lächeln, das Sam viele Male in GI-Bars gesehen hatte. Er kannte auch die drei Regeln eines Barkampfs: 1. Unterschätze nie deinen Gegner. 2. Fordere niemanden heraus, der nüchterner ist als du. 3. Kämpfe niemals fair.
    Was die ersten beiden Regeln betraf, glaubte Sam sich überlegen. Blieb die Frage, wie viele Freunde der Bursche hatte.
    „Sieh an, wen haben wir denn da? Bist du ihr Freund?"
    Ehe Sam antworten konnte, rief Lonnie: „Nein, er, ist mein Mann! Und Sie sollten jetzt besser verduften." Sie zog an der Hand auf ihrer Hüfte, die sich für einen kurzen Moment lockerte und dann noch fester zufaßte.
    „Lassen Sie sie los. " Sams drohend ruhiger Ton, gepaart mit einem mörderischen Blick, ließ den anderen einen Moment lang zögern.
    „Ach, verschwinden Sie", sagte er schließlich und drehte sich wieder zum Tresen.
    Jetzt hatte Sam genug. Mit einem schnellen Karategriff umschloß er das Handgelenk des Kerls und bog seine Finger nach

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