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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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hinten.
    Mit einem markerschütternden Gejaul gab der Mann Lonnie frei, und nun konnte Sam ungehindert loslegen. Indem er den schmerzhaften Hebelgriff und sein Körpergewicht benutzte, drückte er den schweren Mann gegen die Bar. Er duckte sich, als sein Gegner mit der freien Hand ausholte, die den schweren Bierhumpen hielt. „Lonnie, mach, daß du rauskommst!"
    „Und du?"
    „Warte bei meinem Wagen. Raus mit dir!"
    Er wartete, bis sie an der Tür war, und ließ den Mann dann los. Als er sich zum Gehen wandte, traf ihn ein Faustschlag ins Gesicht. Er taumelte zurück und sah den zweiten Mann, der ihn von der Seite an­ gegriffen hatte. Vornüber schwankend täuschte er vor, er sei schwer angeschlagen, doch als der Mann von neuem ausholen wollte, wirbelte er herum und landete einen harten Treffer an seinem Kinn. Auf seinem hastigen Rückzug zum Ausgang sah er im Türspalt Lonnie, die ungläubig die Szene verfolgte. Natürlich! Er hätte sich denken können, daß sie viel zu neugierig war, um sich die Show entgehen zu lassen.
    Sam stürmte aus der Tür, bevor die übrigen Lederjacken beschlossen, in dem Kampf mitzumischen. Er faßte Lonnies Hand und rannte auf seinen Wagen zu. „Komm! Schnell weg hier!"
    Sekunden später heulte der Motor auf, und mit quietschenden Reifen jagten sie an dem wütenden Haufen vorbei, der sich vor der Bar sammelte.
    Sam hörte ein häßliches Klirren und dann das Geräusch von zersplitterndem Glas. Er blickte in den Rückspiegel. Die Bierflasche hatte das Rückfenster seines Stingray verfehlt, und war auf dem Asphalt zerschellt.
    „Autsch!"
    „Halten Sie still!" befahl Lonnie, als sie begann, die Platzwunde neben Sams Auge zu säubern.
    Nachdem er sich geweigert hatte, sich in der Ambulanz eines Krankenhauses verarzten zu lassen, hatte sie darauf bestanden, daß sie auf schnellstem Weg zu ihr nach Hause fuhren.
    Ihr Vater und ihre Schwester Carolyn waren nicht da. Sie hatte Sam in die große Wohnküche geführt, wo das Licht am besten war. Vor sich auf dem Tisch den Erste-Hilfe-Kasten, desinfizierte sie behutsam Sams Verletzung. 
    „Sie müssen einen Todeswunsch haben, daß Sie mit solch einem betrunkenen Typen einen Kampf anfangen."
    „Einen Todeswunsch - ich?" konterte er. „Was um alles in der Welt haben Sie in dieser miesen Kneipe gemacht?"
    „Ich hatte... etwas Geschäftliches zu erledigen." Lonnie war selbst von dem heruntergekommenen Laden schockiert gewesen, aber die Lage war ausgezeichnet. Es war nur etwas Farbe nötig, eine originelle Dekoration und eine gute Country Band. Sam hatte ihr dazwischen gefunkt, bevor sie von dem Besitzer den Verkaufspreis erfuhr.
    Sicher, die Gäste in der Disco Bar waren etwas rauh gewesen, aber schließlich kannte Lonnie das Metier und beherrschte ein paar Tricks. Andererseits wäre sie mit diesem aufdringlichen Schwergewicht viel­ leicht doch nicht so leicht fertig geworden - möglicherweise war Sams Auftritt als edler Ritter keine so schlechte Idee gewesen.
    Was soll's, dachte sie. Sie konnte den Barbesitzer immer noch anrufen und sich telefonisch mit ihm verabreden. Jedenfalls hatte es sich gelohnt, Sam in Aktion zu sehen. Wahnsinnig, wie er den Kinnhaken gelandet hatte...
    „Etwas Geschäftliches? In solch einem Lokal?" Sam durchbohrte sie mit seinem Blick. „Wissen Sie, wonach sich das anhört?"
    Als Antwort tupfte sie hingebungsvoll Jod auf die offene Wunde. 
    „Autsch!!"
    „Tut mir leid."
    „Wer's glaubt, wird selig."
    Lonnie lächelte. „Ehrlich Sam, es tut mir leid, daß Sie verletzt worden sind."
    „Besser, als wenn Ihnen etwas passiert wäre."
    Seine Worte waren für Lonnie eine Liebkosung. Warum hatte keiner der Männer, die sich um sie bemüht hatten - und es waren nicht wenige - ihr je so hinreißende Dinge gesagt? Und dieser hier hatte sich sogar für sie geprügelt. Aber er war nicht ihr Mann - er gehörte einer anderen. Besser, sie hämmerte sich das in ihren Schädel.
    Leicht war es nicht... angesichts der Situation. Lonnie stand über Sam gebeugt zwischen seinen gespreizten Beinen. Behutsam strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn.
    Sie sah den dunklen Bartschatten auf seinen Wangen, sah im Ausschnitt seines aufgeknöpften Hemds das dunkle Gekräusel seiner Brusthaares. Wenn er sprach, fühlte sie seinen warmen. Atem.
    Sie nahm Sam Triver mit allen Sinnen wahr.
    Als sie die Wunde gereinigt hatte, wanderte ihr Blick zu der Narbe auf seiner Wange. Ohne nachzudenken berührte sie die haarfeine Scharte und

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