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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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an, ob ich sie mag?"
    „Wie? Lieber Himmel, nein! Nicht für einen Tanz. Wenn du das Mädchen heiraten willst, solltest du sie allerdings mögen. Einige Leute meinen, es gehörten auch diese gewissen Gefühle dazu, aber merk dir, Samuel, bei einer Ehe kommt es auf wichtigere Dinge an. Die auf­ regenden Gefühle kann man sich auf andere Art holen - das hat nichts mit einer guten Verbindung zu tun."
    Marjorie drehte sich wieder zu ihrem Sohn und berührte zart seine Wange. „Weißt du, dein Vater würde dir dasselbe sagen. Schau, Darling, du wirst älter und wirst in ein paar Jahren die Firma übernehmen. Dazu gehört natürlich eine standesgemäße Ehe. Du solltest anfangen, mit Mädchen auszugehen, Samuel. Nur so lernst du, richtig auszuwählen. Es ist ganz einfach, wenn du dir zwei Fragen stellst: Paßt das Mädchen in mein Leben? Gebe ich ein gutes Bild mit ihr ab?"
    Marjorie sah sich im Saal um und zeigte diskret zu einem Tisch. „Wie ist es mit der kleinen Lady dort drüben? Geh und fordere sie auf."
    Sie hatte eine blonde Schönheit für ihn herausgepickt, ein Mädchen in der typisch gelangweilten Pose, die Sam allzu gut kannte. Er hatte diesen hochnäsigen Blick unzählige Male bei den Schülerinnen der exklusiven Privatschule gesehen, die in der Nähe seines Internats lag.
    Unter dem beobachtenden Blick seiner Mutter durchquerte Sam den Saal und forderte das Mädchen zum Tanzen auf. Sie nickte huldvoll, und dann schwebten sie davon, wobei Sams Tänzerin nach bewundernden Blicken heischte und er selbst sich nach Kräften bemühte, seiner Mutter zu beweisen, daß das Geld für seine Tanzstunden nicht vergeudet war.
    „Ich sagte, daß ich mich zum Militär melden werde." Samuel zog die Schnürsenkel seiner Sportschuhe fest.
    „Das wirst du nicht tun. Du machst deinen Abschluß an der Universität, und dann übernimmst du das Familienunternehmen. So war es immer geplant.”
    „Nicht von mir." Sam sprang von seinem Bett auf, stopfte noch ein paar Sachen in die Reisetasche und zog den Reißverschluß zu.
    „lch sperre dir dein Geld, wenn du gehst." Marjories Stimme wurde schrill. „Du bekommst nicht einen Cent! Glaubst du, es sei einfach, all den Luxus aufzugeben?"
    Für dich bestimmt nicht, dachte Sam bitter, wagte aber nicht, es auszusprechen. „Mutter, weißt du, wie viele junge Männer in Vietnam ihr Leben für dieses Land geopfert haben?"
    „Vietnam! Es gibt keine Wehrpflicht mehr. Es gibt kein Vietnam mehr. Der Krieg ist vorbei."
    „Aber nicht mein Krieg", sagte er gepreßt.
    „Was soll denn das heißen?" Sie stürmte wütend im Zimmer auf und ab, blieb dann vor Sam stehen und sah ihn aus schmalen Augen an. „Es geht hier nicht um einen Krieg. Es geht um deine idiotische Berufswahl und um sonst gar nichts."
    Samuel drehte sich zum Fenster und blickte hinaus auf den gepflegten Garten. Wie sehr hatte er diesen Ort einst geliebt, in den Tagen, als er noch ein kleiner Junge war und so gerne seinem Vater bei der Gartenarbeit half. Jetzt machte ihm nicht einmal mehr der Anblick der Blumenrabatten und Bäume Freude. Er fühlte sich verloren und eingeengt, brauchte Raum zum Wachsen wie die Stecklinge, die er als Kind eingepflanzt hatte.
    „Du willst Reporter werden und glaubst, auf diese Art die Welt kennenzulernen. Die Flausen hat dein Onkel dir in den Kopf gesetzt, nicht wahr? Jetzt, da er Verleger dieser lächerlichen Zeitung ist, glaubst du, du müßtest ihm nacheifern. Aber dein Platz ist hier, Samuel."
    „Ich muß erwachsen werden, Mutter. Und das kann ich nicht, wenn du mir vorschreibst, was ich zu tun und zu lassen habe."
    „Samuel! Dein Vater hätte dies auch nicht gewollt."
    Er sah seine Mutter lange schweigend an. Sie scheute vor nichts zurück, um ihren Willen durchzusetzen. Dann sagte er die Worte, die er oft gedacht und nie ausgesprochen hatte. „Als wäre es dir wichtig, was mein Vater gewünscht hätte. Glaubst du, ich wüßte nicht, was damals passiert ist? Er starb mit seiner Geliebten, als er uns beide verlassen wollte." Damit nahm Sam seine Tasche und verließ ohne ein weiteres Wort sein Elternhaus.
    „Triver! Menschenskind, komm zu dir. Du wirst mir doch hier nicht sterben, Mann!"
    Sam erwachte langsam aus seiner Bewußtlosigkeit und nahm nichts als Dunkelheit und einen durchdringenden Geruch wahr.
    Sergeant Walinski atmete erleichtert auf und warf das Päckchen mit dem Riechsalz auf den Boden. „Endlich! Wie fühlst du dich, Triver?"
    In Sams Kopf hämmerte ein unerträglicher

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