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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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ein - J.D.'s unerwartete Rück­ kehr, die Konfrontation der beiden Männer, das katastrophale Ende ihrer Verlobung. „O nein!" Wieder stöhnte sie auf und massierte ihre pochenden Schläfen.
    Dann ein tiefer Atemzug, und mit einem Satz war Lonnie aus dem Bett. Sie war nicht der Typ, der sich unterkriegen ließ, nicht sie, und schon gar nicht verzweifelte sie wegen eines Mannes, der nichts taugte. Den anderen würde sie sich vorknöpfen und ihm die Leviten lesen.
    Auf dem Weg zum Bad blieb Lonnie an ihrer Schlafzimmertür stehen und wollte anklopfen. Sie ließ die Hand wieder sinken. Das fehlte noch - Sam in ihrem Bett liegen sehen, verschlafen, mit himmlisch verwuschelten Haaren und womöglich nackter Brust. Nein, das mußte sie sich nicht antun.
    Vergiß ihn! sagte Lonnie zu sich selbst. Sie hatte feste Ziele im Leben und wußte, was sie wollte. Lächerlich, sich nach einem Mann zu verzehren, der vermutlich gerade von einer in Seide drapierten, parfumduftenden Lady träumte.
    Mit einer eiskalten Dusche spülte Lonnie die letzten störenden Gedanken fort, und wenig später hüpfte sie in Jeans, Westernstiefeln und in einem überweiten Sweater die Treppe hinunter.
    „Kaffeeduft! Meine Gebete sind erhört worden", rief sie von der untersten Stufe aus.
    „Wenn du den Kaffeegott anrufst, mußt du in schwerem Notstand sein", zog Carolyn sie auf, die am Küchenherd stand und Schinken briet. „Hat Lover Boy dich um deinen Schlaf gebracht?"
    Lonnie ignorierte die Bemerkung. Sie schenkte sich Kaffee ein und schlürfte einen Schluck. „Hmm, gut, schmeckt tatsächlich nach Kaffee. Den muß Pa gekocht haben."
    Als Antwort auf die Retourkutsche streckte Carolyn ihr die Zunge heraus.
    „Für eine Achtzehnjährige ziemlich kindisch", bemerkte Lonnie und näherte sich dem Herd und dem verführerischen Schinkenduft. „Übrigens, was macht Pa eigentlich im Garten? Ich habe ihn wie wild hämmern hören."
    „Das Dach vom Gewächshaus ist undicht. Hey, nimm die Finger vom Schinken. Das Frühstück ist gleich fertig."
    „Dann gehe ich und sag Pa Bescheid. Ich wollte sowieso Blumen für den Frühstückstisch schneiden." An der Tür blieb Lonnie stehen. „Schlag ein paar Eier mehr in die Pfanne. Du weißt, ich habe einen Gast."
    Carolyn lächelte. „Ja, ich weiß. Keine Sorge, deinen Gast kriegen wir schon satt. Soll ich die weiße Damastdecke auflegen?"
    „Carolyn, laß deine blöden Witze!"
    Ich werde Sam Triver zeigen, wie es bei einfachen Leuten zugeht, dachte Lonnie, als sie auf die Veranda trat und die frische Regenluft einatmete. Und sie würde ihm klipp und klar sagen, was sie von sogenannten kultivierten Leuten der besseren Gesellschaft hielt, die sich nicht benehmen konnten.
    Sie ging auf dem Plattenweg in Richtung Gewächshaus. Ihr Vater brauchte vor den Mahlzeiten immer ein paar Minuten, um sich zu waschen. In der Zeit würde sie die Blumen auf den Tisch stellen und dann oben bei Sam anklopfen und ihn zum Frühstück bitten. Er würde die ganze Familie am Tisch versammelt vorfinden, am Küchentisch, bei Bratkartoffeln, Eiern und Schinken. Wahrscheinlich hatte der feine Mr. Triver so etwas noch nie erlebt. Kein Kaviar, kein Lachs, keine gepflegte Konversation. Lonnie war gespannt, wie er es überstehen würde. Das und die Abreibung, die sie ihm verpassen wollte.
    Da sie ihren Vater nicht auf dem Dach sah, ging Lonnie ins Gewächshaus, vorbei an den Frühbeeten mit den Gemüsesetzlingen zum hinteren Ende, wo Luke Stockton seine Rosen zog. Es waren wundervolle Exemplare in allen Farben, die die Rosenzucht hervorgebracht hatte. Lonnie berührte eine zartgelbe Blüte und sog ihren Duft ein.
    „Wunderschön", murmelte eine tiefe Stimme dicht hinter ihr.
    Sie fuhr herum und blickte in Sam Trivers rauchgraue Augen. Der Mann besaß eine einmalige Begabung, sie aus der Fassung zu bringen. Nicht nur, daß er schon auf war. Sein Anblick verschlug ihr die Sprache.
    Bisher hatte sie ihn nur in dunklen Anzügen gesehen. Jetzt stand er in der Kluft eines Westernhelden vor ihr - Jeans, zerschlissenes blaues Baumwollhemd, Stiefel. Das Hemd war halb aufgeknöpft und zeigte gebräunte Haut und Muskeln.
    Wie der Pistolengurt eines Cowboys hing ein Gürtel mit einer Werkzeugtasche um seine Hüfte. Und - Lonnie traute ihren Augen nicht - seine sonst makellos gepflegten Hände waren dreckig.
    Er sah aus, als würde er hierher gehören. Der Gedanke wärmte Lonnie, aber dann zwang sie sich in die Wirklichkeit zurück. Ihr fielen all die

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