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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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Läuten der Ladenglocke verebbte, es wurde still. Lonnie blickte auf und sah Madame Jacqueline auf sich zukommen.
    „Pardon, ich habe Sie warten lassen. Sind Sie die Freundin von Samuel Triver?"
    Lonnie stand auf und streckte der Boutiquebesitzerin die Hand hin. „Ja, ich bin Lonnie Stockton. Und Sie sind Jackie, nicht wahr?"
    Die Frau zog die Augenbrauen hoch. „Jacqueline." Statt Lonnie kräftig die Hand zu. schütteln, reichte sie ihr vier steif ausgestreckte Finger. Leicht irritiert und mit der Anmut eines Elefantenjungen erwiderte Lonnie den damenhaften Händedruck, den sie noch nie praktiziert hatte.
    Jacqueline stutzte einen Moment, blickte dann in Lonnies moosgrüne Augen. „Sie sind der ,besondere Gefallen'", sagte sie weich, „jetzt verstehe ich."
    „Wie bitte?`
    Ohne ein Wort nahm Jacqueline Lonnies Hand, schob sie durch ihren Arm und führte sie nach hinten. „Mr. Triver erklärte mir am Telefon, daß Sie vielleicht einige Tips gebrauchen könnten. Keine Sorge, Mademoiselle Lonnie, ich bin eine gute Lehrerin in Dingen der Etikette."
    „Etikette?"
    „Nun, wenn man zu einer Society-Party geladen ist, sollte man die gesellschaftlichen Spielregeln kennen."
    Jacquelines warmes Lächeln nahm Lonnie ihre Scheu. „lch war noch nie auf solch einer Party", gestand sie, „und ich bin schrecklich nervös. "
    „Nervös? Warum? Sie sind eine schöne Frau. Vergessen Sie nicht Ihren Stolz, vous comprenez? Heben Sie das Kinn! Ja, so. Und nun den Oberkörper strecken, Kopf hoch und Brust heraus. Gut! Werden Sie sich das merken?"
    Lonnie nickte beklommen.
    „Ich zeige Ihnen noch ein paar andere Kniffe, aber zuerst das Kleid. Helen", rief Jacqueline über die Schulter, „hängen Sie das ,Geschlossen` - Schild ins Fenster."
    Ans Geländer der Vorderveranda gelehnt, beobachtete Lonnie, wie die orange- und feuerroten Streifen des Sonnenuntergangs langsam in das Graublau der Dämmerung übergingen. Das prächtige Naturschauspiel beruhigte ihre Nerven, und ruhige Nerven brauchte sie jetzt. Sam mußte jeden Moment kommen, um sie abzuholen, zur Feuerprobe auf Defrancos Yacht.
    Sie zog das antike Medaillon aus dem Ausschnitt ihres schwarzen schulterfreien Cocktailkleids, öffnete es und betrachtete die beiden Miniaturfotos - den jungen Matt auf der einen Seite und ihre Mutter auf der anderen. Unglaublich, wie ähnlich sie ihr sah.
    „Weißt du was, Mama?" flüsterte sie, „ich fühle mich wie Cinderella vor dem Ball. Stell dir vor, es gibt noch gute Feen. Meine hat einen französischen Akzent."
    Tatsächlich hatte Jacqueline sich als mütterliche Freundin und gute Fee entpuppt. Sie hatte Lonnie mit viel Witz und. Charme einen Grundkurs in Etikette erteilt, so daß Lonnie der Lehrgang sogar Spaß machte. Ihr war, als sei sie in die Sitten einer exotischen Kultur eingeführt worden.
    Der wahre Spaß aber waren die Anproben all der traumhaften und sündhaft teuren Designer-Kleider, die Jacquelines Schatzkammer füllten. Nachdem Lonnie eine Reihe plissierter, perlenbestickter, schleifendrapierter Abendkleider anprobiert hatte, entschied sie sich für ein klassisch geschnittenes schwarzes Cocktailkleid. Schon im Moment, als sie hineinschlüpfte, wußte sie, es war das richtige. Laut Jacqueline war es ein Modell von Yves St. Laurent, aber das war Lonnie nicht wichtig. Ihr gefiel ganz einfach, wie das Kleid sie verwandelte.
    Sie konnte nicht glauben, daß sie es war, die ihr aus dem hohen antiken Spiegel im Ankleideraum zulächelte. Sie sah aus wie ein Model in einem exklusiven Modemagazin. Im Kontrast zu dem Schwarz des Kleides schimmerten ihre Schultern wie Perlmutt. Der raffiniert-einfache Schnitt des Kleides betonte ihre weibliche Figur, und der kurze Rock brachte ihre hübschen Beine zur Geltung.
    Ihr Anblick gefiel ihr, aber fast noch aufregender war das Gefühl. Die weiche, kühle Futterseide liebkoste ihre Haut. Die perfekt ausgearbeitete Korsage machte einen BH überflüssig, und es war ein sinnlicher Genuß, die Seide auf den bloßen Brüsten zu spüren. Lonnie sah nicht nur sexy aus, sie fühlte sich sexy.
    Jacqueline zauberte auch ein passende italienische Pumps herbei, deren hohe Absätze Lonnie zu einer beachtlichen Größe streckten. Die Ausstattung wurde mit einem Paar hauchfeiner Seidenstrümpfe vervollständigt - ein Traum im Vergleich zu Lonnies Strumpfhosen aus dem Sonderangebot. Dazu erstand sie einen sexy Strumpfhalter und einen schwarzen Seidenslip.
    Als Leihgabe überließ Jacqueline ihr ein Paar

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