Tiffany Duo Band 77
Gegensatz zu unserem Texasgirl wurde ich in diese Kreise hineingeboren. Ich gehöre hierher, Victoria."
Vor dem Stationshäuschen am Fuß des Mount Washington hielt ein schwarzer Stingray, dem ein elegantes Paar in Abendkleidung entstieg. Der junge Mann hinter dem Schalter musterte den Mann und seine Begleiterin verwundert, als sie Fahrkarten für die Seilbahn kauften. Er schien überrascht, daß so. reiche Leute ein so billiges Verkehrs mittel benutzten.
An der Haltestation beobachteten Sam und Lonnie, wie der Wagen der Seilbahn sich langsam talwärts bewegte. Wie von Geisterhand dirigiert, hielt die Kabine, die Tür öffnete sich automatisch, und die beiden einzigen Fahrgäste stiegen ein.
Die Tür schloß sich, der Wagen setzte sich ruckartig in Bewegung, so daß Sam beinahe das Gleichgewicht verlor und mit Lonnie auf dem Schoß auf der Holzbank landete. Sie lachte. „Was ist mit Ihrem Steh vermögen, Triver?"
Er legte den. Arm fest um ihre Taille, liebkoste mit den Lippen ihren Nacken. „Hab' Nachsicht, Lonnie, ich fahre heute zum erstenmal in diesem Ding."
Sie blickten nach draußen. Unter ihnen funkelte das Lichtermeer der Stadt. Die Bürohochhäuser aus Stahl und Glas wurden kleiner und kleiner.
Plötzlich fühlte Lonnie eine Berührung an ihrem Bein. Sams Hand zog eine sinnliche Spur von ihrem Unterschenkel zur Innenseite ihres Knies, wanderte höher, berührte den Rand des Seidenstrumpfes, dann die weiche Haut ihres Schenkels. Das Blut pulsierte heiß durch ihren Körper.
Ihre Blicke trafen sich, brennend und voll Verlangen. Ihre Lippen verschmolzen in einem langen, sehnsuchtsvollen Kuß.
„Ich will dich, Lonnie", flüsterte Sam.
Sie wünschte, sie könnte ihm dasselbe sagen, aber es gab noch zu viele unbeantwortete Fragen.
Sams Domizil befand sich drei Blocks von der Haltestelle. Der uniformierte Pförtner nickte Sam einen Gruß zu, als er mit Lonnie am Arm die marmorgeflieste, mahagonigetäfelte Eingangshalle betrat. Wenig später waren sie in Sams Penthouse-Apartment.
Lonnie blickte um sich, und was sie sah, war edel, stilvoll und teuer. Perfekt. Kein überflüssiges Stück, keine Unordnung... und keine Persönlichkeit, dachte Lonnie.
„Gefällt es dir?" fragte Sam.
„Der Blick ist atemberaubend." Sie wanderte zu dem riesigen Fenster, das fast die ganze Frontseite des Wohnzimmers einnahm. „Und die Wohnung?"
Lonnie drehte sich um und ging auf die Hausbar zu, wo Sam eine Flasche Weißwein öffnete. „Sie ist sehr... hübsch."
Sam lachte. „Komm schon, Lonnie, du hast vergessen, daß ich in deinem Gesicht wie in einem Buch lesen kann."
„Okay, die Wohnung ist kalt. Kein Krimskrams. Kein Herz. Nicht einmal Pflanzen."
Sam nahm zwei Gläser und schenkte ein. „Du hast recht. Ehrlich gesagt gefällt mir euer Haus auch besser." Er stellte die Gläser auf ein Silbertablett. „Bist du hungrig? Ich habe im Kühlschrank eine Käse platte."
„Ich hol' sie." Im Hinausgehen blieb Lonnie bei der Stereoanlage stehen.
„Was dagegen, wenn ich das Radio anstelle?"
„Tu, was du möchtest."
Dann saßen sie in dem weichen weißen Ledersofa, vor sich Wein und Käse und die Aussicht auf die Stadt und den Sternenhimmel.
Aus dem Radio kam die weiche Stimme von Kathy Mattea, die von einem Fluß aus Mondlicht sang und von Millionen von Sternen, die auf Wünsche warten, um sie zu erfüllen. Lonnie schloß die Augen und hörte zu.
„Klingt nett", sagte Sam, „Country Musik, stimmt's?"
„Sag bloß, meine Musikwahl gefällt dir."
„Nun, ich bin nicht abgeneigt, mich bekehren zu lassen."
Lonnie schnellte im Sofa hoch. „Wirklich? Ich kenne einen duften kleinen Laden, wo sagenhaft gute Country Bands spielen. Man muß zwar eine Stunde fahren..."
„Morgen abend? Ich brenne darauf, den Quick-Step zu lernen." Lonnie strahlte und hob ihr Glas. „Auf das Naturtalent Sam Triver."
Er stieß mit ihr an. „Auf deine geliebte Country Musik. Auf die Flüsse, die aus Mondlicht sind. Auf die Wünsche, die wahr werden."
Lonnie nippte von dem Wein. „Hmm... gut." Sie zögerte und fragte dann vorsichtig: „Und was wünschst du dir, Sam?"
Er neigte sich zu ihr und wollte sie küssen, doch sie wich zur Seite, denn vorher mußte sie Antworten haben. „Wünschst du dir Victoria Willmington?"
Eine lange Pause folgte. Sam saß steif, mit angespanntem Kiefer und verschränkten Armen auf dem Sofa.
O je, diese Körpersprache kannte sie nur zu gut. „Sam?"
„Nein. Ich dachte, das wäre
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