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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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kam nach Naples und die Distanz, die Shelly sich so mühevoll erkämpft hatte, löste sich in Luft auf.
    Sie wurde sich nach kurzer Zeit klar darüber, daß sie sich die ganze Zeit etwas vorgemacht hatte. Sie liebte ihn nach wie vor.
    Am Abend in ihrem Apartment sortierte Shelly ihre Post und bezahlte ein paar liegengebliebene Rechnungen. Dabei fiel ihr die Hochzeitseinladung in die Hände. Die Tatsache, daß sie den ganzen Tag über keinen Gedanken an den Mann, den Rebecca heiraten würde, verschwendet hatte, sprach Bände über die psychische Verfassung; in der sie sich befand. Sie nahm den Umschlag, drehte ihn hin und her. Dann legte sie ihn wieder hin. Noch immer hatte sie keine Lust, das verdammte Ding zu öffnen.
    Warum in aller Welt heiratete Rebecca so plötzlich einen anderen? Rebeccas Familie, wohlhabend und alteingesessen, war in den gesellschaftlichen Kreisen Tallahassees ebenso angesehen wie die Sandelles es waren. Die ganze Stadt mußte summen wie ein Bienenstock vor lauter Spekulationen.
    Daran zweifelte Shelly keinen Moment. Obwohl sie nach dem Tod ihres Vaters alle Verbindungen zu Tallahassee hatte schleifen lassen, gab es ein paar Leute, die sie hätte anrufen können, um etwas über die Gründe für Rebeccas überraschenden Schritt herauszufinden.
    Doch sie zögerte.
    Sie brachte es ja nicht einmal über sich, die Einladung zu öffnen. Dort würde sie natürlich den Namen des Mannes finden. Es erschien ihr jedoch wie ein Eindringen in Brians Privatleben, wie eine unangenehme Neugier, vor der sie ihn aus irgendeinem irrationalen Grund beschützen wollte.
    Nun wanderten Shellys Gedanken zu Rebecca. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie dachte, alles wäre für sie, Shelly, wahrscheinlich einfacher, wenn sie Rebecca unsympathisch finden könnte. Doch das war nun einmal nicht so. Rebecca gehörte zu den Frauen, in deren Nähe sich bei jeder anderen Frau ein Gefühl von Unzulänglichkeit einstellte. Sie war einfach perfekt. Elegant, schön, unglaublich verführerisch, und zudem verfügte sie über unbezahlbare, einflußreiche Beziehungen, die ihr das Leben in jedem Punkt erleichterten. All dies hatte Rebecca, und sie schaffte es zudem noch, auch menschlich eine überaus liebenswerte Frau zu sein. -
    Shelly zweifelte keinen Augenblick daran, daß sie beide gute Freundinnen hätten werden können, wenn... ja, wenn nicht Brian gewesen wäre.
    Und nun heiratete sie einen anderen? Es war einfach undenkbar.
    Schließlich, nach langem Zögern, schaffte es Shelly doch, den Umschlag zu öffnen. Ihre Neugier hatte gesiegt. Dann würde sie es eben lesen, das verdammte Ding.
Samuel und Margaret Harwell erlauben sich, Sie zur Hochzeit ihrer Tochter, Ms. Rebecca Harwell, mit Mr. Tucker Malloy ...
    Tucker Malloy?
    Großer Gott, durchfuhr es Shelly, wie soll Brian das jemals verkraften?
    Rebecca zu verlieren war bestimmt schon schlimm genug für ihn, sie jedoch zweimal an den gleichen Mann zu verlieren...

3. KAPITEL

    Der Freitagmorgen war klar, und es wehte nur eine ganz leichte Brise - das ideale Flugwetter.
    Doch nicht für Shelly. Denn sie war dabei, mit einem Mann übers Wochenende zu verreisen, vor dem sie eigentlich hätte davonlaufen sollen, so schnell sie konnte, und koste es, was es wolle. Statt dessen hatte sie sich freiwillig mit ihm für ein paar Stunden in eine Flugzeugkabine eingeschlossen, deren Innenraum noch nicht einmal so geräumig war wie der ihres Autos.
    „Warum hast du mir nicht erzählt, wen sie eigentlich heiratet?" Shelly mußte fast schreien, um das laute Motorengeräusch zu über­ tönen.
    „Ach, ich weiß auch nicht", erwiderte er und wandte für einen Moment den Blick von dem Schaltpult mit den Kontrollanzeigen, um sie anzusehen.
    „Tja, ich konnte es zuerst wirklich nicht fassen."
    Tucker Malloy, ein gewiefter Staranwalt, war der Mann, den Rebecca schon einmal geheiratet hatte.
    Shelly war sich nie sicher gewesen, ob Tucker ihr sympathisch war oder nicht, er war ihr immer ein bißchen zu sehr von sich eingenommen erschienen, eine Spur zu gutaussehend, etwas zu unangreifbar und zu glatt.
    Shelly hätte fast ihren Kopf verwettet, daß niemals ein Mensch auf dieser Welt Tucker Malloys Seele berührt hatte, und welche Frau wollte schon einen Mann, dessen Herz kalt war wie ein Stein?
    Doch Rebecca hatte ihn geheiratet, obwohl es dann letzten Endes nicht von langer Dauer gewesen war. Weniger als zwei Jahre später, ihr gemeinsamer Sohn Sammy war erst ein paar Monate alt, hatten sie sich

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