TIFFANY EXKLUSIV Band 02
an.“
„Das ist es!“, rief sie triumphierend. „Ich habe Ihr Bild in der Zeitung gesehen. Meine Schwester hat mir von der Sendung erzählt. Sie war ganz begeistert. Würden Sie so nett sein und mir ein Autogramm für meine Schwester geben?“
Robert nahm zögernd den Block und den Stift, den sie ihm hinhielt. „Ich bin aber kein Schauspieler, sondern Historiker und Schriftsteller.“
„Judy würde Ihr Autogramm viel bedeuten. Sie hat Ihr Buch und wird es sicher da hineinlegen.“
Er lächelte, schrieb ein paar Worte und gab ihr den Block und den Stift zurück. Dann dankte er ihr für ihre Hilfe, drehte sich um und trat aus der Tür.
Der Regen hatte etwas nachgelassen. Robert sah noch einmal das Hawaii-Plakat an. Wahrscheinlich war es ein Fehler, einer nostalgischen Empfindung so unüberlegt nachzugeben. Auf der anderen Seite hatte er in den nächsten drei Tagen nichts Besseres zu tun. Und er würde sich bei seinen Erinnerungen an Laura eben auf die angenehmen konzentrieren.
Hawaii hatte für ihn einmal den Himmel auf Erden bedeutet. Die Reise mit der geliebten Frau war wundervoll gewesen. Und wenn die Insel ihm auch dieses Mal nicht wie ein Traum erscheinen würde, so würde er wenigstens ein paar Tage schönes Wetter haben. Das war doch auch schon etwas.
Christina Cavanaugh blickte auf ihre Uhr und seufzte. Sie würden es niemals schaffen. Bill hatte sie wieder einmal zu spät abgeholt. So lange sie ihn kannte, hatte er immer versucht, zu viel in zu kurzer Zeit zu erledigen. So war er nun einmal. Und doch war sie ärgerlich, dass er gerade heute noch unbedingt vorher ins Büro hatte fahren müssen, um irgendetwas zu erledigen, gerade heute auf dem Weg in die Flitterwochen. Aber sie sagte nichts. Sie wollte diese Reise auf keinen Fall mit einem Streit beginnen.
Dazu regnete es auch noch, ein für Seattle typischer kräftiger Guss. Der Verkehr war beinahe zum Stillstand gekommen. Ihr Flugzeug würde mit oder ohne sie in zwanzig Minuten starten. „Wir werden es nie schaffen“, sagte sie entmutigt. „Wir haben noch nicht einmal geparkt.“
„Doch, wir schaffen es.“ Bill lächelte sie kurz an. „Wir lassen das Auto einfach vor dem Flughafengebäude stehen.“
„Aber man wird es abschleppen, und das kostet ein Vermögen.“
„Liebste, die Reise ist komplett bezahlt, und wir werden fliegen. Das verspreche ich dir.“
Bill brachte den Mercedes direkt vor der Abfertigungshalle ihrer Fluggesellschaft zum Stehen. Er sprang aus dem Wagen, um das Gepäck aus dem Kofferraum zu holen. Christina nahm hastig ihre Handtasche, stieg aus, schlug die Tür hinter sich zu und lief zum Schalter, um einzuchecken. Sie zwängte sich an der wartenden Schlange von Reisenden vorbei, wobei sie immer wieder Entschuldigungen murmelte. Es war ihr ausgesprochen peinlich, sich so rüde vorzudrängeln, aber sie hatte keine andere Wahl. Wenn sie das Flugzeug erreichen wollten, musste sie unhöflich sein.
Sie war beinahe an der Reihe, als Bill und ein Gepäckträger mit den Koffern kamen. Der Angestellte nahm die Koffer noch an und versprach, Bescheid zu sagen, dass sie unterwegs zum Flugzeug waren. Bill und Christina liefen auf das Gate zu. Bill atmete schwer und blieb schließlich stehen. Sie hatte ihn oft ermahnt, sich mehr körperliche Bewegung zu verschaffen. Aber selbst wenn sie versprach, nur ganz langsam zu joggen, fand er immer eine Ausrede, nicht mit ihr zusammen zu laufen.
„Ich würde dir raten, schon mal vorzugehen“, sagte er stöhnend, „aber dann würde das Flugzeug womöglich ohne mich abheben. Und was wären das für Flitterwochen?“
„Entschuldige, dass ich das sage, aber das würde dir ganz recht geschehen“, erwiderte Christina ungeduldig. „Es ist wirklich eine idiotische Idee, vor der Hochzeit schon auf eine Hochzeitsreise zu gehen. Es tut mir leid, dass ich mich dazu überreden ließ.“
„Aber wir hatten doch schon den Urlaub festgelegt. Da wäre es doch dumm gewesen, nicht zu fahren.“ Bill atmete jetzt wieder ruhiger und ergriff Christina beim Arm. „Komm, Liebste, wir werden es schon schaffen.“
Sie kamen gerade an ihrem Gate an, als der Angestellte die Tür zur Gangway schließen wollte. Bill sah aus, als ob er jeden Moment umfallen würde. Er war ein großer Mann, beinahe eins neunzig, und nicht dick. Aber muskulös konnte man ihn auch nicht nennen. Es störte Christina, dass er so wenig Rücksicht auf seine Gesundheit nahm. Sie achtete sehr darauf, dass sie sich gesund ernährte
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