TIFFANY EXKLUSIV Band 02
leise: „Apropos Betten, hast du irgendwelche Pläne für die nächsten Stunden? Der Champagner ist zwar schal geworden, aber wir könnten frischen Orangensaft bestellen.“
Auf diesen Vorschlag hätte Christina vorbereitet sein sollen, aber trotzdem krampfte sich ihr Magen bei der Vorstellung zusammen, mit Bill ins Bett zu gehen. Es würde zwar irgendwann wieder geschehen, aber sie war dazu jetzt einfach noch nicht in der Lage, körperlich nicht und psychisch auch nicht.
Sie legte die Hand auf seinen Arm. „Bill, mir ist noch so schlecht. Wir würden es beide nicht genießen können.“
Er nahm ihre Hand und küsste sie. „Entschuldige. Natürlich ist dir jetzt nicht danach. Das war wirklich egoistisch von mir.“
„Nein, das war es nicht. Ich finde es schrecklich, dass ich mich selbst in diesen Zustand gebracht habe. Es ist nicht fair dir gegenüber.“
„Sei nicht albern, Chris. Ich kann es wirklich verstehen.“
Sie konnte hören, dass er seine Enttäuschung zu verbergen versuchte.
„Also, wir werden uns den Tag über nur ausruhen“, sagte Bill jetzt betont munter. „Und wenn es dir heute Abend besser geht, dann können wir feiern. Und wenn dir immer noch nicht danach ist, dann eben morgen. Wir haben schließlich unser ganzes Leben vor uns.“
Christina lächelte und tätschelte seine Wange. „Du bist wirklich wunderbar. Vielen Dank für dein Verständnis.“
Bill zog sie in die Arme und küsste sie. Sie versuchte, seine Zärtlichkeit zu erwidern, musste sich aber regelrecht dazu zwingen. Kein Herzklopfen, keine Schmetterlinge im Bauch – der Kuss löste keinerlei Emotionen aus. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie hätte diesen Mann vor zwei Tagen heiraten sollen, und jetzt fühlte sie nichts bei seinem Kuss. Sie versuchte, ihr Unbehagen zu unterdrücken.
Bill hatte nichts gemerkt, sondern hielt sie jetzt an beiden Schultern fest und sah sie liebevoll an. „Du bist einfach wunderbar, Liebling.“
Christina musste mit Gewalt die Tränen unterdrücken, die ihr wieder in die Augen stiegen. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Wie konnte sie sich von Bill lieben lassen, wie würde sie ihn selbst jemals wieder lieben können nach dem, was geschehen war?
Er unterbrach ihre Gedanken. „Während du dein Haar föhnst, werde ich schnell duschen. Danach können wir etwas zum Frühstück bestellen. Ich habe gehört, dass beinahe nichts schöner ist, als auf der Terrasse eines Bungalows des Coral Reef Hotels zu sitzen, frisch gepressten Orangensaft zu trinken, ein Croissant zu essen und den blauen Wellen des Pazifiks zuzusehen.“
„Das klingt gut.“ Christina lächelte tapfer. „Mir ist alles recht.“
Robert Williams rieb sein Haar trocken, stützte sich dann auf das Waschbecken und betrachtete aufmerksam sein Gesicht im Spiegel. Die Nacht mit Christina hatte ihn verändert. Er fühlte sich wie neugeboren, als Mann und als Liebhaber.
Was ihm geschehen war, musste irgendeinen Grund haben. Es war wie ein Wunder gewesen. Gestern Abend hatte er eine Göttin gesehen und hatte sie von Weitem angebetet. Und am nächsten Morgen stellte er fest, dass er die ganze Nacht mit ihr verbracht hatte. Es war kein Traum, es war Wirklichkeit. Die angebetete Frau war in sein Bett gekommen, und sie hatten einander hemmungslos und leidenschaftlich geliebt.
Als sie ihn am späten Abend geweckt hatte, hatte er angenommen, dass es Patsy aus der Bar war. Aber schon bald hatte er irgendwie geahnt, dass es nicht Patsy sein konnte. Sie hatte sich anders verhalten, sie hatte anderes Haar, und die wunderbaren langen Beine, die ihn in höchster Lust umschlungen hatten, mussten der Göttin gehören. Tief in seinem Herzen hatte er gewusst, dass es nur Christina sein konnte. Aber er hatte sich nicht gefragt, warum sie da war, nicht, ob es wirklich wahr sei. Er wollte diese Stunden genießen und klammerte sich an seine Fantasie wie an einen Traum, aus dem er nicht erwachen wollte.
Leider aber war es Morgen geworden. Das Erlebnis hatte wirklich stattgefunden, aber es war vorbei. Er hatte nur die Erinnerung, und da war es gleichgültig, ob es sich um die Erinnerung an einen Traum oder an ein wirkliches Geschehen handelte.
Robert ging nachdenklich auf und ab. Christina war aber sehr viel mehr für ihn als nur eine attraktive Frau, mit der er geschlafen hatte. Er wusste, dass sie ein ganz besonderer Mensch war, die Erfüllung seiner kühnsten Träume. Und er wollte sie nicht wieder verlieren.
Es war alles noch ganz
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