TIFFANY EXKLUSIV Band 02
verhalten.
„Sie finden das wohl alles sehr witzig?“ Christina sah ihn empört an. „Verstehen Sie nicht, dass meine Zukunft mit Bill in Gefahr ist? Was würden Sie sagen, wenn Sie an seiner Stelle wären?“
„Ehrlich gesagt wäre das niemals passiert, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre. Ich hätte Sie nicht lange genug aus den Augen gelassen, als dass Sie aus Versehen im Bett eines anderen Mannes hätten landen können.“
Genau das hatte sie gerade nicht hören wollen. „Bill ist wirklich das unschuldige Opfer hier“, stellte sie energisch klar. „Ich bin verantwortlich für das, was geschehen ist, nicht er.“
„Was werden Sie jetzt tun?“
„Ich werde meinen Verlobten suchen. Aber erst muss ich ins Bad. Würden Sie sich bitte umdrehen, damit ich mir etwas überziehen kann?“
Er wandte sich um, und Christina stieg schnell aus dem Bett, ergriff den Bademantel, der noch auf dem Teppich lag, und zog ihn über. Die hastige Bewegung machte sie schwindelig, und sie ließ sich mit einem Stöhnen auf die Bettkante fallen. Bei der ganzen Aufregung hatte sie völlig vergessen, wie schlecht sie sich fühlte.
„Ist Ihnen nicht gut?“
Sie sah über die Schulter Robert an, dessen Stimme besorgt geklungen hatte.
„Ich habe nur einen schlimmen Kater.“ Sie stützte den Kopf in die Hände. „Ich werde nie wieder Alkohol trinken. Nicht einen einzigen Tropfen.“
„Kann ich helfen?“
„Nein, es geht schon.“ Sie stand auf und ging auf die Badezimmertür zu. Kurz vorher drehte sie sich um. „Vielleicht könnten Sie mir einen Gefallen tun und herausfinden, in welchem Bungalow Bill sich befindet.“
Robert nickte, und Christina schloss die Badezimmertür hinter sich. Sie drehte den Kaltwasserhahn auf und kühlte sich das Gesicht. Sie sah in den Spiegel. Ihr Haar war zerzaust, sie hatte tiefe Schatten unter den Augen, und ihr Gesicht war blass. Als sie einen kalten Schluck Wasser aus der hohlen Hand trank, wurde ihr beinahe schlecht. Ihr Kopf dröhnte immer noch. Sie brauchte unbedingt ein Aspirin.
Sie würde Robert fragen. Als sie die Tür öffnete, sah sie ihn unbekleidet mit dem Rücken zu ihr im Zimmer stehen, damit beschäftigt, die Ärmel seines Morgenmantels von innen nach außen zu drehen. Sie war schon dabei, die Tür möglichst lautlos zu schließen, ließ sie dann aber doch einen Spaltbreit offen und sah ihn an. Er hatte wirklich eine gute Figur, war schlank und muskulös. Sie betrachtete seine breiten Schultern, die schmale Taille und die schlanken Hüften, seinen kleinen festen Po und die kräftigen Beine. Robert Williams hatte einen wunderbaren Körper, und er wusste ihn auch einzusetzen, wie sie in der vergangenen Nacht erfahren hatte. Aber sie musste Vergangenes vergessen.
Sie schloss also leise die Tür und lehnte sich gegen das kühle, glatte Holz. Doch ihre Gedanken kehrten unwillkürlich zur letzten Nacht zurück, und alles war ihr noch gegenwärtig: ihre unkontrollierten Schreie der Leidenschaft, seine tiefen, erregenden Stöße, die sie vor Lust stöhnen ließen, das wunderbare Gefühl des Höhepunktes. Schon bei dem Gedanken daran überlief es sie heiß.
Sosehr sie es auch wollte, Christina wusste, dass sie nicht behaupten konnte, Bill habe sie letzte Nacht geliebt. Sie hatte zwar geglaubt, dass er es war, aber es war ein ganz anderer Bill gewesen als der, den sie kannte. Der Mann, der sie so erregt und dann so wunderbar befriedigt hatte, war ein Meister des Liebesspiels, ein erfahrener, unglaublich fähiger Liebhaber.
Aber wie war es möglich, dass sie ihn so leidenschaftlich geliebt hatte und geglaubt hatte, dass es Bill war? War sie so betrunken gewesen?
Und wie war es mit seiner Behauptung, er habe keine Krankheiten? Wenn er vergangene Nacht der Meinung gewesen war, er würde mit einer Frau im Bett sein, die er gerade in der Bar kennengelernt hatte, mit wem war er dann die Nacht davor zusammen gewesen? Sie konnte darüber jetzt nicht nachdenken. Was würde Bill sagen?
Christina fand ein Fläschchen mit Aspirin und schluckte zwei Tabletten. Sie versuchte ihr Haar mit den Fingern ein wenig zu bändigen. Schließlich kehrte sie in das Zimmer zurück und war froh, als sie Robert in seinem Morgenmantel auf dem Bettrand sitzen sah. Er legte gerade den Hörer auf und wandte sich dann lächelnd zu ihr um.
„Anscheinend hat man Sie noch nicht als vermisst gemeldet.“
Christina wunderte sich, war aber gleichzeitig erleichtert. Sie hielt den Mantel am Ausschnitt zusammen
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