TIFFANY EXKLUSIV Band 03
überzeugender ausdrücken können.“
„Ich finde, du hast dich unmissverständlich ausgedrückt, und ich habe dich sehr wohl verstanden.“
„Hast du inzwischen darüber nachgedacht?“, wollte er wissen.
„Ich habe den ganzen Tag an nichts anderes gedacht“, gestand sie. „Wie auch?“
„Und ist deine Antwort noch immer dieselbe?“
„Ich … ich bin mir nicht so sicher“, räumte sie ein. Sie dachte an Phillip und seine Familie.
Connor atmete tief durch. „Ich würde dich wirklich gern heute Abend sehen. Ich möchte mich mit dir unterhalten, von Angesicht zu Angesicht, und wenn es nur für ein paar Minuten ist. Es gibt Dinge, die ich dir noch erklären muss.“
„Nein, es gibt nichts mehr zu erklären“, entgegnete sie. „Ich muss noch wenigstens diese Nacht darüber schlafen. Ich werde dir morgen eine Antwort geben.“ Dann legte sie ohne ein Wort des Abschieds auf.
Laurel versuchte weiterzuarbeiten, aber es gelang ihr nicht mehr, sich zu konzentrieren. Daher packte sie ihre Sachen zusammen und verließ das Büro. Auf dem Weg hinaus beschloss sie, noch einen Vertragsentwurf in Phillips Büro zu bringen, den er prüfen musste. Sie legte die Papiere in einem mit einer Notiz versehenen Ordner auf den Schreibtisch seiner Sekretärin. Seine Sekretärin war längst gegangen, und auch Phillips Büro war leer. Doch ihr fiel auf, dass aus seiner privaten Toilette ein Lichtschein fiel.
Laurel ignorierte es zunächst und machte sich wieder auf den Weg zum Fahrstuhl. Aber dann entschied sie sich anders und beschloss, wenigstens das Licht auszumachen. Wahrscheinlich war es aus Versehen angelassen worden.
Sie ging durch Phillips dunkles Büro und bekam plötzlich eine Gänsehaut. Sein Schreibtisch war ungewöhnlich aufgeräumt und frei von dem üblichen Durcheinander an Papieren und Aktenordnern.
Ein weißer Umschlag lehnte an dem silbernen Stifthalter. Laurel las ihren Namen in großen schwarzen Buchstaben darauf. Sie wollte gerade die Hand danach ausstrecken, als sie ein scharrendes Geräusch aus der Toilette hörte.
Erschrocken hielt sie die Luft an. Dann eilte sie zur Toilette und machte die Tür auf. Wie in ihren schlimmsten Fantasien lag ihr Bruder auf dem Fußboden, entweder schlafend oder bewusstlos. Auf den ersten Blick war das nicht zu entscheiden. Ein scharfer Whiskeygeruch hing in der Luft, den sein verschwitzter Körper ausdünstete. Laurel entdeckte in der Ecke eine leere Flasche erstklassigen irischen Whiskeys. Auf dem Waschbeckenrand standen Fläschchen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.
„Grundgütiger!“, flüsterte sie. Was hatte er getan? Sie kniete sich neben ihn und fühlte seinen Puls. Er war stark und gleichmäßig, und Laurel sprach im Stillen ein Dankgebet.
Sie versuchte sich daran zu erinnern, was sie im Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatte, und öffnete als Nächstes seine Augen. Offenbar war er nicht bewusstlos, sondern nur in tiefem Schlaf. Sie öffnete seinen Hemdkragen und brachte Phillip in eine sitzende Position, sodass er mit dem Rücken an der Wand lehnte.
„Phillip?“ Sie tätschelte sanft seine Wangen, und er bewegte sich träge, ohne die Augen zu öffnen. Sie versuchte es noch einmal, und da er wieder nicht die Augen aufschlug, machte sie ein Handtuch mit kaltem Wasser nass und drückte es ihm an die Stirn.
Diesmal stöhnte er immerhin. „Na los, komm schon, sieh mich an“, drängte sie und fuhr ihm erneut mit dem nassen Handtuch über die Stirn.
„Lass mich“, lallte er und versuchte sie wegzustoßen. „Geh weg.“ Einen Moment lang hoben sich seine schweren Lider, und er sah sie an. Dann machte er die Augen wieder zu. „Lass mich in Ruhe“, wiederholte er stöhnend.
„Hast du irgendwelche Pillen genommen?“ Sie packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn, da er nicht antwortete. „Antworte mir. Ich muss es wissen.“
Er stöhnte wieder und schüttelte den Kopf. „Nein. Nur getrunken.“ Er drehte den Kopf zur Wand und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. „Ich habe wieder mal versagt. Die alte Geschichte.“
Laurel seufzte erleichtert. Sie drückte das nasse Handtuch wieder an seine Stirn und überprüfte sicherheitshalber noch einmal die Pillenfläschchen.
Wie erwartet handelte es sich um neue, heute erst verschriebene Medikamente. Außerdem waren sie stärker als die, die er gewöhnlich nahm. Laurel war zwar auf diesem Gebiet keine Expertin, doch sie vermutete, dass eine Überdosis verheerend sein konnte. Zum Glück sahen
Weitere Kostenlose Bücher