TIFFANY EXKLUSIV Band 03
mal eine freundliche Begrüßung“, erwiderte er ironisch. „Ich warte auf dich, was sonst?“
Trotz ihres schroffen Tons sah Laurel, dass er froh war, sie zu sehen. Außerdem entging ihr nicht, wie gut er aussah. Sie verspürte den Wunsch, ihm die zerzausten Haare zurückzustreichen und mit der Hand über die frischen Bartstoppeln auf seinen Wangen zu streichen. Wieso musste er ständig so verdammt gut aussehen?
„Willst du mich nicht zu dir hinaufbitten?“, fragte er und riss sie aus ihren Gedanken.
„Eigentlich nicht“, antwortete sie bestimmt. Mit Connor allein in ihrem Apartment zu sein war keine gute Idee. Vor allem da sie vorhatte, seinen Antrag anzunehmen. Möglicherweise bekam er dadurch eine völlig falsche Vorstellung davon, was sie wollte. Und wenn er wieder versuchen würde, sie zu küssen, würde sie nicht mehr die Willenskraft haben, ihm zu widerstehen. Das wusste Laurel instinktiv.
„Ich muss wirklich mit dir reden, Laurel. Es dauert auch nicht lange.“
„Ich muss auch mit dir reden.“ Sie sah, wie er neugierig die Brauen hob. Doch er stellte keine Fragen. „Um die Ecke ist ein nettes, ruhiges Café. Genau das Richtige, um sich zu unterhalten.“
„Klingt gut“, stimmte er zu. „Na, dann los.“
Es dauerte nur fünf Minuten zu Fuß bis zum Café, und Laurel verspürte nicht das Bedürfnis nach Small Talk. Während Connor neben ihr herging, überkam sie ein seltsames Gefühl. Früher war es etwas so Natürliches gewesen, Seite an Seite mit ihm zu gehen. Doch jetzt war sie sich seiner Nähe, seiner männlichen Ausstrahlung nur allzu bewusst. Und die Menschen, die ihnen auf der Straße entgegenkamen, hielten sie sicher für ein Paar. Obwohl sie sich einst danach gesehnt hatte, passte dieses Bild von ihr und Connor heute absolut nicht mehr.
Tja, du gewöhnst dich besser daran, ermahnte eine innere Stimme sie.
Mit diesem Gedanken betrat Laurel das Restaurant, gefolgt von Connor. Die Hostess führte sie zu einem ruhigen Ecktisch. Statt sich ihr gegenüberzusetzen, wie Laurel es erwartet hatte, setzte sich Connor auf den Stuhl neben ihr. An dem kleinen Tisch berührten sich fast ihre Schultern. Die Kellnerin kam sofort mit den Karten. Sie erklärten beide, dass sie nichts essen wollten, und bestellten stattdessen jeder ein Glas Wein.
Laurel fühlte sich plötzlich zutiefst erschöpft. Es musste ihr anzusehen sein, denn Connor umschloss ihre Hand mit seinen Händen. „Du hast letzte Nacht nicht viel geschlafen, oder?“
„Ich habe kein Auge zugetan“, gestand sie. Wieso suchte er sich immer die unmöglichsten Gelegenheiten aus, so zärtlich und liebevoll zu ihr zu sein? Wusste er nicht, dass er der Feind war?
„Ich auch nicht, falls dich das tröstet“, meinte er, betrachtete ihre Hand und streichelte sie sanft. „Es war meine Schuld. Unser Gespräch gestern Abend hat dich aufgewühlt. Es war mir ernst mit dem, was ich sagte. Aber ich nehme an, ich hätte es anders formulieren können.“
„Falls du auf das Arrangement anspielst, das du mir vorgeschlagen hast, wäre es wahrscheinlich nur schlimmer gewesen“, widersprach sie. „So warst du wenigstens offen und geradeheraus, ohne mir vorzumachen, dass hinter deinem Antrag echte Gefühle stehen.“
In dem gedämpften Licht war es schwer zu beurteilen, doch Laurel hätte schwören können, dass er bei ihren Worten zusammenzuckte. Er hörte auf, ihre Hand zu streicheln, ließ sie jedoch auch nicht los.
„Ich nehme an, wenn ich heute Abend versuche, die Dinge anders darzustellen – und vielleicht andeute, dass hinter meinem Antrag tatsächlich echte Gefühle stecken –, wirst du mir nicht glauben. Du wirst denken, dass ich nur versuche, dir die Sache schmackhaft zu machen, nicht wahr?“
Ihre Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, und Laurel konnte nur noch nicken.
„Tja, vielleicht bin ich ein Narr, wenn ich es trotzdem tue. Aber ich muss aussprechen, was ich denke. Als du damals bei deiner Entscheidung, Parson zu heiraten, geblieben bist, versuchte ich wie verrückt, dich zu vergessen. Das war nicht leicht. Es ist mir nie ganz gelungen“, gestand er. „Nachdem wir uns vor ein paar Tagen in deinem Büro wieder begegnet sind, gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Aus meinem Herzen bist du ohnehin nie verschwunden. Ich habe mir all diese Jahre etwas vorgemacht, Laurel. Ich habe so getan, als würdest du mir nichts mehr bedeuten …“
„Bitte hör auf“, flehte sie und hielt sich die Ohren zu. Sie konnte es nicht
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