TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Kontrolle so leicht abzugeben. Diesmal aber entschied sie sich, Connors Angebot anzunehmen. Schließlich handelte es sich nicht um eine echte Hochzeit, und das Ganze war seine Idee. Es könnte sogar nervenaufreibend sein, die Sache vorzubereiten.
„Ich bin einverstanden“, antwortete sie daher. „In der Zwischenzeit werde ich meine Rolle lernen.“ Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. Connor wollte ebenfalls aufstehen, doch sie legte ihm mit Bestimmtheit die Hand auf die Schulter. „Bleib sitzen. Ich finde allein nach Hause. Es ist mir sogar lieber.“
Einen Moment lang glaubte Laurel, er würde mit ihr darum streiten. Doch dann nickte er. „Na schön. Ich wünsche dir süße Träume, Liebling“, neckte er sie. „Ich weiß jedenfalls, wovon ich träumen werde.“
Auf seinen sinnlichen Lippen erschien ein verlockendes Lächeln. Ein heißer Schauer überlief Laurel. Sie ging ohne ein weiteres Wort des Abschieds, und sein tiefes, sexy Lachen folgte ihr.
5. KAPITEL
Genau wie Connor es vorhergesagt hatte, wunderte sich niemand über die rasche Verlobung und die eiligen Hochzeitspläne. Alle fanden es anscheinend romantisch, was es für Laurel nur noch schlimmer machte.
Nicht einmal Phillip kannte die ganze Wahrheit. Sie hatte Connor versprechen müssen, ihm nichts zu verraten. Also musste sie Phillips Selbstzufriedenheit und Überheblichkeit ertragen, anstatt ihm von der Abmachung erzählen zu können, die ihn und die Firma rettete. Als sie ihm sagte, dass sie und Connor heiraten würden und dass Connor aus Liebe zu ihr das verschwundene Geld aus den Pensionsfonds ersetzen würde, klopfte Phillip sich auf die Schulter, statt vor Dankbarkeit auf die Knie zu sinken. Er benahm sich, als hätte er sich diese Lösung ausgedacht.
Laurel war inzwischen auch froh, dass die Hochzeit so bald stattfinden würde. Ihr gefiel die viele Aufmerksamkeit nicht, die der zukünftigen Braut zuteil wurde. Sie kam sich unehrlich vor, die Glückwünsche der Leute entgegenzunehmen und sich glücklich und froh zu geben.
Connor schien mit seiner Rolle des liebenden Verlobten weniger Probleme zu haben und ließ keine Gelegenheit aus, Laurel zu umarmen und zu küssen, sobald sie in der Öffentlichkeit waren. Doch obwohl er sich auch privat so benahm, hörte er überraschenderweise stets auf, bevor es über leidenschaftliche Küsse und Zärtlichkeiten hinausgehen konnte.
In der ersten Woche ihrer Verlobung rechnete Laurel ständig damit, dass er von ihr eine intime Beziehung noch vor der Ehe forderte. Doch die Abende, die sie gemeinsam verbrachten, endeten stets damit, dass Connor sie bis vor die Tür ihres Apartments brachte. Er schlug sogar höflich ihre Einladung aus, noch auf einen Kaffee mit hineinzukommen, und darüber hätte Laurel froh sein müssen. Doch stattdessen empfand sie eine vage Enttäuschung. Es war ein Gefühl, das sie nicht mochte und niemals zugegeben gewagt hätte.
Etwa eine Woche vor der Hochzeit rief Connor sie an und informierte sie, dass er bis zur Feier geschäftlich unterwegs sei. Er musste die großen Städte Japans und Hongkong besuchen. Sein Terminplan sei sehr eng, sagte er, doch er würde versuchen, sie anzurufen. Laurel gab ihr Bestes, kühl und gleichgültig zu klingen. Doch nachdem sie aufgelegt hatte, überkam sie eine plötzliche Panik. War das alles Teil eines dunklen, dämonischen Plans? Hatte Connor das alles nur arrangiert, um sie vor dem Altar sitzen zu lassen und sie in aller Öffentlichkeit zu demütigen?
Ihr Argwohn war schockierend. Sie musste sich fragen, wie sie zu einer solchen Vorstellung von ihm gekommen war, und erinnerte sich an die glücklichen Zeiten, in denen sie ihm bedingungslos vertraut hatte. Sie hatte ihm sogar ihr Leben anvertraut in den vielen gefährlichen Situationen, in die sie als Kinder geraten waren. Nun, in gewisser Hinsicht legte sie ihr Leben jetzt auch wieder in seine Hände. Nur war sie sich diesmal nicht so sicher, wie es ausgehen würde.
Laurel wusste, dass sie trotz ihrer Ängste die Sache durchstehen und die Rolle der glücklichen Braut spielen musste. Als der Hochzeitstag kam, hatte sie seit fast einer Woche nichts mehr von Connor gehört. Sie fuhr in einem klassischen Rolls-Royce, den er für sie gemietet hatte, ins Hotel SAlnt Regis, wo sie ihren Bruder, seine Frau und deren Kinder treffen sollte. Die Hochzeitsgäste versammelten sich bereits in dem kleinen, eleganten Saal, den Connor hatte reservieren lassen. Er hatte sich um alles gekümmert,
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