Tiffany exklusiv Band 19
seufzte. „Zeigen Sie sie mir.“
Das tat Archer, indem er ihren Arm ergriff und Melody zum ersten Schlafzimmer führte.
Mit offenem Mund blieb sie in der Tür stehen. Das Zimmer war mit Goldbrokat dekoriert. Ein gepolstertes rotes Kopfteil in Herzform bildete den Abschluss für ein riesiges rundes Bett.
Sie schaute Archer an. Dieser Raum sah aus wie ein Bordellzimmer, und in der Mitte stand der bestaussehendste Mann, den sie seit Langem getroffen hatte. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, also lächelte sie nur und meinte: „Und wie sieht das andere aus?“
So etwas wie Bewunderung blitzte in seinen Augen auf. „Hier entlang. Ich habe das Gefühl, dass Sie das Zimmer sofort als das Ihrige beanspruchen werden.“
Es lag am anderen Ende des Hauses, aber mit Ausnahme der Farben war es eine exakte Kopie des ersten Schlafzimmers.
„Lila“, murmelte sie und war verwundert, dass es so viele verschiedene Lilatöne gab. „Ich glaube, ich nehme es.“
Archer lachte. „Das habe ich mir doch gleich gedacht.“
„Oh, Entschuldigung. Wollten Sie es?“
„Nein, nein. Nehmen Sie es ruhig. Das ist mir ein wenig zu viel Lila. Ich nehme lieber das rot-goldene Zimmer.“
Er sagte das auf eine so trockene Art und Weise, dass sie lachen musste. Er stimmte ein und umarmte sie freundschaftlich.
Spontan legte sie ihre Arme um seine Taille und ihren Kopf an seine breite Brust. Dabei hörte sie sein Herz schlagen und spürte ein leichtes Vibrieren, als er lachte. Ihre Brüste kribbelten, wo sie seinen Oberkörper berührten. Und was als freundschaftliche Umarmung begonnen hatte, verwandelte sich in etwas prickelnd Erotisches.
Es war ein herrliches Gefühl.
Mit einem tiefen, zufriedenen Stöhnen zog Archer sie näher zu sich heran, und sie fühlte seinen kräftigen Körper, der sich immer dichter an sie schmiegte. Ein Körper, der an manchen Stellen härter war als an anderen.
Sofort zog sie Arme weg und trat einen Schritt zurück. Fast wäre sie gestolpert, so eilig hatte sie es. Verlegen schaute sie auf und sah, dass Archer sie wissend anblickte.
„Außerdem ist das rot-goldene das bessere Zimmer, um Sie zu lieben“, sagte er, als wäre das völlig selbstverständlich.
„Ganz bestimmt nicht.“ Sie fand ihr Gleichgewicht wieder, auch wenn sie noch immer weiche Knie hatte. „Das werden wir nicht tun.“
„Nein. Mein Kopf weiß das auch, aber mein Körper nicht.“
„Dann sollte Ihr Kopf lieber mal eine ernsthafte Unterhaltung mit dem Rest von Ihnen führen.“
„Solange mein Kopf weiß, was los ist, tut der Rest, was er gesagt bekommt.“
„Anscheinend nicht, sonst hätten Sie nicht … wären Sie nicht …“, stammelte sie.
„Dann wäre ich nicht so erregt gewesen?“, fragte er grinsend.
Sie musste das jetzt durchstehen. Schließlich hatte sie damit angefangen. Also schaute sie ihm in die Augen. „Richtig. Wenn Sie sich unter Kontrolle gehabt hätten, wären Sie nicht erregt gewesen.“
„Aber ja doch.“
„Warum waren Sie überhaupt erregt?“
Archer zuckte mit den Schultern und wandte sich ab. „Warum nicht?“, meinte er. „Sie sind eine Frau, und ich habe seit ein paar Monaten ziemlich … keusch gelebt.“
„Ein paar Monate?“, wiederholte sie und wurde langsam. „Du meine Güte, Sie glauben, ein paar Monate Enthaltsamkeit sind viel?“
Seine Antwort war kurz und bündig. „Ja.“
„Na gut, da wir den moralischen Charakter des anderen jetzt kennen, können wir ja wohl das Thema wechseln“, meinte sie von oben herab.
Sein Lächeln wich einem Stirnrunzeln. „Sie wissen überhaupt nichts über meine Moralvorstellungen, Miss Chase. Und seien Sie nicht sauer, nur weil Sie nicht der einzige Grund für meine Erregung waren.“
Jetzt saß sie in der Tinte. „Ich bin nicht sauer, Mr Archer“, stellte sie klar, wobei sie wie eine strenge Lehrerin klang. „Und ich möchte Sie bitten, das Thema zu wechseln. Ich glaube, dass Ihre Körperteile nun genug diskutiert wurden.“
„Da haben Sie recht“, meinte er und grinste sie verdächtig an. „Lassen Sie uns zur Abwechslung mal über Ihre Körperteile reden. Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten, Sie haben Ihre Brüste an meinen Oberkörper gepresst. Sie fühlten sich sehr nett, sehr rund an, und dieses Anschmiegen ist doch nicht aus Versehen passiert, oder?“
Empört strich sie sich eine Locke aus dem Gesicht. „Sie sind abscheulich! Ich weiß wirklich nicht, warum ich mir von Crystal einreden ließ, dass ausgerechnet
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