Tiffany Extra Band 03
Wut.
Russ war seine Familie gewesen, sein Bruder. Es war schwer, seinen Tod zu verkraften. Noch dazu ermordet von einem miesen Dealer!
„Grier wird dafür zahlen“, schwor Caleb zornig. „Er wird hier auftauchen, ich bin mir sicher. Und sobald er sich blicken lässt, schnappen wir ihn.“
„Gut.“ Adam nickte. „Du bist also noch auf unserer Seite.“
„Wie kannst du daran zweifeln?“
„Na ja … seit einer Woche schmachtest du deine süße Krankenschwester an. Darum hatte ich schon befürchtet, du könntest vergessen, warum wir hier sind.“ Adam deutete auf einen der Monitore. „Eine Augenweide ist sie allerdings.“
Caleb folgte dem Blick des Partners und musste ein Stöhnen unterdrücken. Marley kam ins Wohnzimmer – in schwarzen Leggings und einem gelben T-Shirt, unter dem sich ihre vollen Brüste abzeichneten. Eine Woge des Verlangens durchströmte ihn. Denn er kannte ihren Tagesablauf, und wenn sie Leggings anzog … konnte es nur eines bedeuten.
Gleich würde sie mit ihren Yogaübungen beginnen. Und das sah umwerfend sexy aus.
Besser, er schaute gar nicht erst hin. Caleb nahm eine Akte vom Tisch, schlug sie auf und blickte konzentriert auf die Papiere. „Weiß man schon, von welcher Bank die hunderttausend Dollar nach San Diego überwiesen wurden?“
„Nein.“
Caleb wagte einen Blick. Marley streckte sich gerade auf der Yogamatte aus. Oh, und jetzt hob sie das Becken! Musste sie ihn so quälen? Er war auch nur ein Mann. Ein 31-jähriger Single mit einem gesunden Appetit, wenn es um Sex ging.
Und die Frau auf dem Monitor sah gerade jetzt absolut sexy aus. Die Tatsache, dass sie nebenan wohnte, erhöhte den Reiz. Es waren nur zehn Schritte von seiner Veranda zu ihrer. Zehn Schritte, und er könnte bei ihr sein … neben ihr liegen …
„Vielleicht war es gar nicht so dumm, dass du heute zu ihr rübergegangen bist“, sagte Adam plötzlich.
Caleb starrte ihn an. „Gerade eben bist du mir dafür noch aufs Dach gestiegen.“
„Ja, aber nun sehe ich eine Chance, wie wir an Informationen kommen. Du hast Marley das Leben gerettet, eine Weile mit ihr geredet. Klar, sie hält dich für einen seltsamen Pinsel …“
„Wieso das denn?“
Adam grinste. „Du hast dich wie ein verschrecktes Huhn verhalten. Ehrlich, so, wie du vor ihr zurückgewichen bis. Als wolltest du den richtigen Moment abpassen, um fluchtartig zu verschwinden. Ich habe Marleys Gesichtsausdruck gesehen. Sie traut dir nicht. Und hält dich für leicht verrückt. Darum wirst du sie morgen besuchen, um sie vom Gegenteil zu überzeugen.“
„Wozu soll das gut sein?“
„Du freundest dich mit ihr an, damit sie dir vertraut. Dann findest du heraus, was sie über Grier weiß.“
„Nein.“ Caleb wollte Marley nicht näherkommen. Ihre erotische Ausstrahlung benebelte ihm schon von Ferne die Sinne – sollte er sich das Leben noch schwerer machen? „Ich werde nicht mit ihr schlafen, um sie über Grier auszuhorchen.“
„Wer hat denn was von Sex gesagt?“ Adam schnaubte. „Du sollst dich nur mit ihr anfreunden . Sie wäre heute fast verunglückt. Vielleicht steht sie unter Schock. Geh morgen zu ihr und frag, ob alles in Ordnung ist.“
Caleb blickte auf den Monitor. Marley lag im Wohnzimmer auf ihrer Yogamatte. Und? Sollte er es wagen? Sich mit ihr zu unterhalten, war schön gewesen. Und diese Frau faszinierte ihn wie keine andere. Ja, er fühlte sich magisch zu ihr hingezogen – doch genau das könnte zum Problem werden.
Wie sollte er es schaffen, die Finger von ihr zu lassen? Nur ihr Freund zu sein? Der nette Kerl von nebenan? Während er eigentlich die ganze Zeit nur an Sex mit ihr dachte!
Aber Adam hatte recht. Wenn er sich mit Marley anfreundete, könnte er herausfinden, was sie über Grier wusste. Und jede noch so kleine Information würde ihnen helfen, diesen Mörder aufzuspüren.
„Na gut, ich mache es“, sagte Caleb entschlossen. „Wir müssen jede Chance nutzen.“
Auch wenn es nicht die feine Art war, eine unschuldige Frau zu bespitzeln. Sie auf hinterhältige Weise auszuhorchen. Aber … gerade wenn sie unschuldig war, half es ihr doch auch. Je schneller man Patrick Grier fasste, desto eher wäre sie von dem Verdacht befreit, seine Komplizin zu sein. Und in ihrer Nähe konnte Caleb sie auch viel besser beschützen.
Er musste nur höllisch aufpassen, dass er Marley nicht zu nah kam.
Im Schutz der Dunkelheit sprang Patrick Grier über den flachen Zaun in den Garten des Hauses, das dem von
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