Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
„Warum sollte er kündigen?“
„Ich glaube, dass er einfach keine Lust mehr auf seinen Job hatte“, sagte Frannie.
„Könnt ihr euch vorstellen, dass er gekündigt hat, um mit mir nach Paris zu fahren?“
„Frag ihn!“, sagten Kate und Frannie wie aus einem Munde.
„Vielleicht kannst du die Jungs ja heranwinken, wenn sie am Steg vorbeigefahren kommen“, sagte Kate. „Klärt das, danach kommt ihr direkt zu uns.“
Julia lächelte und lief zum Steg. „So machen wir’s“, rief sie ihren Freundinnen zu.
Adam winkte Ben zu. Sein Freund gab Gas und das Boot raste dahin, einen Moment später war das Zugseil gespannt und Adam wurde auf seinen Wasserski davongerissen.
Er schoss über die Wasseroberfläche dahin, machte Sprünge und hinterließ eine große Welle, als er eine Kurve fuhr.
Obwohl er wirklich viel Spaß hatte, wünschte er sich, dass Julia hier wäre. In diesem Moment müsste sie gerade ihre Samstagsauslieferungen fertig machen. Wahrscheinlich belud sie jetzt ihren Lieferwagen mit den Torten, die über die ganze Stadt verteilt werden mussten.
Danach würde sie in der Bäckerei alles für Sonntag früh vorbereiten, dann nach Hause fahren und nach einem kleinen Abendessen um sieben Uhr ins Bett fallen. Er kannte ihren Zeitplan schon ziemlich gut. Gut genug, dass er wusste, dass sie um sieben mit seinem Anruf rechnen würde.
Als Ben das Boot wieder in Richtung Winnehawkee lenkte, fiel sein Blick auf das Camp. Es hatte sich eine große Gruppe eingemietet, hinzu kamen die Leute, die extra für die Eröffnung angereist waren.
Ben sah zu Adam und fragte ihn per Handzeichen, ob er noch eine Runde fahren wollte. Er nickte, doch da sah er plötzlich eine ihm mehr als vertraute Silhouette auf dem Winnehawkee-Steg. Er rieb sich das Wasser aus den Augen und sah erneut nach. Es musste Julia sein.
Adam ließ das Zugseil los und glitt mit dem letzten Schwung zum Steg. Dann zog er sich an der Leiter hoch und fuhr sich mit der Hand durchs nasse Haar.
„Was machst du denn hier? Ich dachte, du musst arbeiten.“
„Ich wollte mir ein Wochenende mit Freunden nicht entgehen lassen.“
„Mit Freunden?“, fragte er.
„Und mit dir“, sagte sie. „Ich schlafe nicht mehr gern alleine.“
Adam grinste und zog die Ski aus. Er gab sie ihr hoch und kletterte die Leiter hinterher aus dem Wasser. Dann stand er vor ihr, zog sie in seine Arme und küsste sie. Sie lehnte sich zurück und sah dann ein paar Jugendliche, die sie vom Strand aus beobachteten. „Das sollte erst mal reichen“, flüsterte sie.
Er genoss den Anblick ihres schönen Körpers und bekämpfte den Drang, sie zu berühren. Eine pulsierende Wärme schoss durch sein Blut und fuhr direkt in seinen Schoß. Dass sie sich erst Donnerstag zuletzt ausgiebig geliebt hatten, machte für ihn keinen Unterschied. Aber zum Glück trug er weite Badehosen, die seine Reaktion verhüllten.
„Ich freue mich, dass du hier bist“, sagte er.
„Ich mich auch.“ Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. „Wenn ich nämlich nicht hier wäre, hättest du keine Chance, dich zu erklären.“
„Mich zu erklären?“
„Ja, genau. Warum du gekündigt hast und ich davon noch gar nichts mitbekommen habe.“
„Oh. Ja, ich wollte es dir längst sagen. Aber dann dachte ich, dass es keinen Unterschied macht. Und ich wollte nicht, dass du mich für einen Faulpelz hältst, das bin ich nämlich nicht. Die Zeit war einfach reif für ein paar Veränderungen in meinem Leben.“ Er zuckte mit den Schultern. „So wie bei dir mit Paris.“
„Was machst du denn dann die ganze Zeit über?“, fragte sie.
„Ich habe mit Mrs Winspears Leuten einen Plan für das Camp ausgearbeitet. Ich bin Rad gefahren und habe eine Menge gelesen. Habe mich um meine Finanzen gekümmert. Und jeden freien Moment mit dir verbracht.“
„Du hattest also genug zu tun“, sagte sie.
Er nahm ihre Hand und führte Julia den Steg entlang. „Wir sollten von hier verschwinden.“
„Ich bin eben erst angekommen“, sagte Julia.
„Dann sollten wir ein Plätzchen finden, an dem wir ungestört sein können. Ich möchte dich küssen.“
„Ich möchte nicht, dass du mich küsst. Ich möchte von dir wissen, warum du mir nicht gesagt hast, dass du deinen Job los bist.“
„Ich werde dir alles erklären, ich verspreche es.“ Er lenkte sie zum Bootshaus und prüfte, ob die Türe offen war. Sie war es. Adam zog Julia ins dunkle Innere. Er lehnte sich zu ihr und fuhr sanft mit den Lippen über
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