Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
gekommen ist und dann zurück in den Süden fuhr, um mit dem Flugzeug anzureisen. So könnte er seine Spuren verwischt haben. Du hast wirklich gedacht, es war Jeannie?”
“Ich wusste, dass sie es nicht getan haben konnte.”
“Also hast du die grüne Leine nicht um Daveys willen vernichtet?”
“Nein. Außerdem habe ich sie nicht vernichtet. Ich habe sie nur versteckt. Jeannie hatte davon keine Ahnung. Ich hatte Angst, dass du sie verdächtigen würdest, wenn du die Leine findest.” Wie dumm von mir, dachte sie und schluckte. “Sag mal, woher weißt du eigentlich, dass ich die Leine genommen habe?”
“Ich habe dich gesehen.”
“Oh.”
“Und eins kannst du mir glauben – für diese Aktion schuldest du mir was”, murmelte er. “Findest du die Leine wieder?”
Melina nickte.
“Kannst du sie holen und genau dorthin legen, wo du sie weggenommen hast? Ich meine wirklich: genau dorthin?”
“Ja”, flüsterte sie. “Wirst du mich jetzt festnehmen?” Sie sah ihre armen Pferde schon verhungern. Was würden ihre Eltern tun? Die Ranch verkaufen?
“Nicht, wenn du versprichst, mir bei den Ermittlungen zu helfen.”
Sie atmete auf. “Natürlich helfe ich dir. Sag mir, was ich tun soll.”
Es gab ein Geräusch im Hintergrund. Beide wandten sich um und sahen Jeannie auf ihrem Hundeschlitten elegant um die Kurve biegen. Sie gab den Hunden einen Befehl und warf den Anker in den Schnee.
“Hallo, Melina. Hallo, Logan. Seid ihr zum Tee gekommen?”
“Kann Jeannie dir auch helfen?”, fragte Logan. “Ich bin sicher, sie ist unschuldig.”
“Ich hätte gern die Erlaubnis, ihre Ranch zu durchsuchen”, erwiderte Logan.
“Ja, Jeannie”, rief Melina strahlend. “Wir möchten Tee.”
Jeannie stellte die Teekanne auf den Tisch. Der Deckel klapperte ein wenig. Aber das war auch das einzige Anzeichen für Nervosität, während sie Logan zuhörte, der den Fall erläuterte.
“Ich habe ihr tausend Mal gesagt, dass sie Davey zu sehr verwöhnt”, meinte Jeannie und goss Tee in eine Tasse, die sie dann Melina reichte.
“Wem?”, fragte Melina und nahm die Tasse entgegen.
“Meiner Nichte. Daveys Mutter.” Jeannie füllte die nächste Tasse. “Meiner Meinung nach hätte Davey frühzeitig mal eins hinter die Löffel bekommen müssen. Zucker?”, fragte sie.
Melina schüttelte den Kopf, doch Logan nickte. Jeannie reichte ihm die Zuckerdose.
“Er glaubt, die Welt schulde ihm was”, fuhr Jeannie fort und setzte sich. “Vielleicht bringen sie ihm im Gefängnis endlich bei, dass man arbeiten muss, wenn man Geld haben will.”
Logan räusperte sich. “Ich möchte darum bitten, dass dieses Gespräch, das wir hier führen, vertraulich bleibt. Davey darf nichts von meinem Verdacht erfahren.”
“Halten Sie mich für blöd?” Jeannie schnaubte verächtlich. “Natürlich muss alles geheim bleiben. Nur keine Angst, Mr Maxwell. Sehen Sie zu, dass Sie ihren Job ordentlich machen.”
“Das habe ich vor, Ma’am.”
Melina hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken.
“Hören Sie”, meinte Jeannie. “Sie sind zwar aus der Stadt, aber Sie sehen gut aus und sind nett. Was sind Ihre Absichten in Bezug auf Melina?”
“Meine Absichten?” Logan hätte fast Tee verschüttet.
“Erst gehen Sie mit ihr ins Bett, dann lassen Sie sie sitzen, ja?”
“Ins Bett?” Logan warf Melina einen fragenden Blick zu. Sie errötete.
“Sie sollten die Alten nicht unterschätzen. Ist doch sonnenklar, dass Sie scharf auf Melina sind.”
Logan räusperte sich. “Ich hätte gern Ihre Erlaubnis, die Ranch zu durchsuchen.”
“Klar.” Jeannie nickte und akzeptierte den Themenwechsel. “Wir fangen mit Daveys Schlafzimmer an.”
Zu dritt gingen sie die Treppe hoch. Jeannie blieb vor der Badezimmertür stehen. “Wie kommt die denn dahin?”, fragte sie und deutete auf die Topfpalme.
“Hm”, meinte Logan verlegen. “Ich habe mich vorhin schon mal ein bisschen umgesehen, und der Biber hat mich erschreckt.”
“Sie haben Angst vor einem Biber?”
Melina legte Jeannie die Hand auf die Schulter. “Mach dir nichts draus, Jeannie. Er hat auch vor Shadow Angst.”
“Stimmt überhaupt nicht”, wandte Logan ein.
“Schon gut, Logan.” Melina blieb so ernst wie möglich. “Viele Leute aus der Stadt haben Angst vor Tieren.”
Jeannies Augen funkelten vergnügt, aber sie sagte nur: “Möchten Sie vorgehen?” Sie wies auf die Badezimmertür.
Logan murmelte etwas Unverständliches und ging den Flur entlang.
Leider
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