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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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sie. Aber jetzt denkt er, ich hätte jemand anderes geheiratet, sodass er mich nicht mehr legal zu der Operation zwingen kann. Er wird mich sicher umbringen. Wieso habe ich nicht einfach mitgespielt?
    Sie drehte sich um und beobachtete den Verkehr hinter ihnen. Von Graves Gangstern war nichts zu sehen. Noch nicht.
    Die Corvette hielt erneut. “Was für einen Wagen fahren die Blues Brothers?” Drake schaute in den Rückspiegel.
    “Die Blues Brothers?”
    “Die Killer.”
    Sie strich sich eine Locke aus dem Gesicht. “Einen goldfarbenen Chevy mit verchromten Scheinwerfern. Er heißt Madonna.”
    “Die haben ihren Wagen Madonna getauft?”, fragte er überrascht.
    “Nein, ich. Ich fand, das ist ein guter Spitzname, so wie der Wagen aussieht.”
    “Madonna”, murmelte er und nahm einen Zahnstocher aus seiner Hemdtasche. “Touché.” Er schob sich den Zahnstocher in den Mund.
    LuLu deutete auf die vor ihnen liegende Straße. “Biegen Sie an der nächsten Ampel links ab. Von da sind es noch etwa fünf Meilen bis zu meinem Haus.”
    “Wissen diese Kerle, wo Sie wohnen?”
    “Ja.”
    “Wieso wollen Sie dann …”
    “Weil ich Gramps abholen muss.”
    Sie schluckte, weil etwas ihr die Kehle zuschnürte. Viel stand auf dem Spiel. Ihr Leben. Vielleicht das von Gramps. Ihr Zuhause. Wenn Grave sie erwischte, würde er unter anderem von ihr verlangen, dass sie die Schulden beglich. Falls er keinen Ratenvertrag akzeptierte, würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als ihm ihr Haus zu überschreiben – und damit ein Leben voller Erinnerungen. Gramps, wie er mit einer Schürze bekleidet in der Küche herumstolzierte, um ein neues Rezept mit Schokolade auszuprobieren; Suzie, die den Weihnachtsbaum mit ihren gehäkelten Schneeflocken schmückte …
    Als Suzie krank wurde, hatte sie natürlich nicht mehr viele Häkelarbeiten machen können. LuLu und Gramps hatten ihr Nähzimmer in ein provisorisches Krankenzimmer verwandelt. Der Großteil der Pflege war auf LuLu entfallen, aber sie hatte diese Arbeit aus Liebe gemacht. Ihre letzten Tage hatte ihre Großmutter im Kreis ihrer Familie verbracht, nicht umgeben von Fremden, in einer kalten Krankenhausatmosphäre. Danach hatten Gramps und LuLu das Zimmer in ein Gewächshaus verwandelt und es mit all den Pflanzen vollgestellt, die Suzie geliebt hatte.
    Die Vorstellung, nie mehr durch dieses Zimmer gehen und den Blumenduft riechen zu können, schmerzte LuLu. Oder nie mehr mit Gramps im Garten sitzen und über den Tag plaudern zu können.
    Die Erinnerungen an ihr Zuhause waren die besten ihres Lebens. Der Schmerz des Verlustes war unerträglich.
    Sie schüttelte den Kopf und tadelte sich im Stillen. Natürlich würde sie es ertragen können. Es spielte keine Rolle, ob sie alles verlor, solange sie Gramps hatte. Seit Suzies Tod war er ihre ganze Familie, ihr bester Freund, einfach alles.
    “Ich sagte, ist das Ihr Großvater?”
    Sie war so in Gedanken vertieft gewesen, dass sie Drakes Frage nicht mitbekommen hatte. “Ja, das ist mein Großvater. Es wäre nett, wenn Sie uns noch ein Stück mitnehmen könnten, nachdem wir ihn abgeholt haben.” Sie hasste es, jemanden um einen Gefallen zu bitten. Normalerweise kümmerte sie sich selbst um alles. Aber in dieser Situation war das nicht möglich. Ob es ihr gefiel oder nicht, sie brauchte Drakes Hilfe.
    Er sah in die hereinbrechende Dämmerung und drehte den Zahnstocher zwischen seinen Lippen. “Wohin soll ich Sie beide fahren?”
    Gute Frage. LuLu zupfte am Spitzenbesatz ihres Kleides. Ins Capri, dem Kasino, in dem sie arbeitete, konnte sie nicht, denn dort war Grave. Ihre beste Freundin, Belle, wohnte in einem Studioapartment mit drei Katzen und einem paranoiden Wellensittich – für zwei Gäste auf der Flucht hatte sie keinen Platz mehr. Außerdem wollte LuLu nicht noch jemanden in Gefahr bringen.
    Ihr gelang ein Lächeln. “Zu Ihnen?”
    “Ich wohne dreihundert Meilen von hier entfernt.”
    “Na klasse.” Ihr Mut sank. “Ich wurde von einem Mann gerettet, der auf einem anderen Planeten lebt.”
    Die Ampel sprang auf Grün um. Drake legte den ersten Gang ein, ohne anzufahren. “Ich lebe in L.A., nicht auf dem Mars”, erklärte er gereizt und schob den Zahnstocher in den Mundwinkel.
    “Dass Sie mir das Leben retten, gibt Ihnen noch lange nicht das recht, mich anzublaffen.”
    Drake biss auf den Zahnstocher und gab Gas. Die Reifen quietschten, und der Geruch von verbranntem Gummi folgte ihnen.
    Offenbar war Drake Hogan

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