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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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auf, nickte brüsk und machte auf dem Absatz kehrt. Drake folgte ihm gehorsam den Flur hinunter, nachdem er LuLu einen letzten Vielen-Dank-Blick zugeworfen hatte.
    Einige Minuten später kam LuLu mit ihrer Sporttasche, in die sie ein paar Kleidungsstücke und verschiedene andere Dinge gepackt hatte, ins Wohnzimmer zurück. Dort stand bereits Gramps mit grimmiger Miene, und Drake, der ebenfalls verstimmt aussah. Zwischen ihnen stand ein verwaschener Marineseesack.
    “Gehen wir”, befahl LuLu und steuerte auf die Tür zu.
    Gramps hob verblüfft die Brauen. “Nimmst du Mayberry nicht mit?”
    LuLu blieb stehen. “Mayberry!” Sie drehte sich um und lief zum Sims über der Kaminattrappe. Sie suchte mehrere kleine Holzobjekte zusammen und steckte sie in eine Tasche in ihrem Kleid. “Okay”, rief sie triumphierend. “Jetzt können wir gehen.”
    “Ich nicht.” Gramps schüttelte traurig den Kopf. “Ich kann Suzie nicht allein lassen.” Er legte seine gewaltige Hand aufs Herz.
    “Babaloo”, beschwor LuLu ihn sanft. “Wir müssen sie hier lassen.”
    “Aber du nimmst Mayberry auch mit.”
    “Mayberry ist klein im Vergleich zu Suzie.”
    Im folgenden Schweigen war nur das Rattern der Klimaanlage zu hören. “Wer ist Suzie?”, fragte Drake schließlich.
    LuLu und ihr Großvater ignorierten die Frage. “Babaloo”, fuhr sie fort, “wir haben jetzt keine Zeit, darüber zu diskutieren.”
    Er schnaubte. “Keine Suzie, kein Babaloo.”
    “Keine Suzie”, stellte LuLu klar und wünschte, er würde ihre Nerven nicht strapazieren. Kein Zweijähriger konnte mit der Sturheit ihres Großvaters konkurrieren.
    “Kein Babaloo.” Gramps verschränkte die Arme vor der Brust, offensichtlich bereit, diesen Willenskampf auszufechten.
    “Das reicht”, mischte Drake sich ein. “Ja zu Suzie. Ja, ja, ja. Es ist mir egal, ob sie ein dreihundert Pfund schwerer Kanarienvogel ist. Wir nehmen sie mit, denn ich will nicht, dass wir hier immer noch herumstehen, wenn die Blues Brothers sich zu einem Hausbesuch entschließen.”
    LuLu seufzte resigniert. “Also gut.” Sie marschierte in die Küche. “Holen wir Suzie.”
    Sie ging durch die Fliegengittertür hinaus in den Garten, wo sie schließlich alle drei um einen Betonkreis standen, der von Kakteen eingefasst war. Irgendwo in der hereinbrechenden Dunkelheit schrie eine Eule. Das Licht aus den Küchenfenstern bildete Rechtecke in dem kleinen Garten und beleuchtete deutlich, was sich in der Mitte des Betonkreises befand.
    Drake stutzte. “Das ist Suzie?”
    “Ja, das ist Suzie”, erwiderte Gramps ernst. Seine Stimme brach, als er ihren Namen aussprach. “Pink war ihre Lieblingsfarbe.”
    Im Licht aus den Küchenfenstern starrte Drake auf einen pinkfarbenen Marmorgrabstein. “Sie haben Sie im Garten begraben?” Er schaute sich um und war froh, nur noch Kakteen zu erblicken, keine weiteren Grabsteine. Vielleicht vergruben sie nur ihre Familienangehörigen, keine unschuldigen Fremden, die zufällig in ihr Leben stolperten.
    “Es ist nur der Grabstein”, erklärte LuLu mit einem verärgerten Unterton. “Keine Leiche.”
    Drake runzelte ungläubig die Stirn. “Keine Leiche? Und wo ist sie?”
    “Auf dem Whispering–Meadows-Friedhof”, antwortete LuLu.
    Whispering Meadows? Nannten sie so diesen mit Kakteen bepflanzten, betonierten Garten?
    LuLu stemmte eine Faust in die Hüfte. “Wofür halten Sie uns?”, meinte sie, als könnte sie seine Gedanken lesen. “Für Leichendiebe?”
    Allmählich fühlte sich Drake wie in einem schlechten Remake der Addams-Family. “Ich muss aufbrechen”, sagte er. Zumindest wollte er das sagen. Doch stattdessen brachte er nur einen unverständlichen Laut heraus, der wie “austreten” klang.
    LuLu neigte den Kopf in seine Richtung. Das Licht aus den Küchenfenstern ließ einzelne Strähnen ihrer Haare golden schimmern. “Sie müssen austreten?”
    “Austreten”, äffte Gramps Drake und sie nach, bückte sich und legte die Hände an beide Seiten des Grabsteins. “Zu viel Drumherumgerede heutzutage. Kein Marine sagt jemals ‘austreten’. ‘Pinkeln’, ja, aber nie ‘austreten’.” Er nickte Drake gebieterisch zu. “Fassen Sie an der anderen Seite an, mein Junge, und sagen Sie geradeheraus, was Sie wollen.”
    Ich will nach Hause, dachte Drake. Und zwar sofort.
    Denn wenn er noch länger blieb, würde sein Name in einer Zeitungsstory über eine verrückte Familie und ihre Grabsteinsammlung im Garten auftauchen.
    “Sind Sie

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