Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)
an Barbie mit den riesigen Brüsten?”
Eine der Tänzerinnen gluckste. “Barbie Atombusen.”
Belle hielt das mit Federn besetzte Kleid hoch und musterte Drake. “Sie hatte auch entsprechende Hüften. Das müsste Ihnen passen.”
Drake runzelte die Stirn. “Wem? Mir?”
“Ja, Ihnen.”
“Nein.”
“Doch.”
“Nein …”
“Drake”, mischte LuLu sich ein. “Du klingst wie Gramps in einem seiner störrischen Momente. Belle hat recht – diese Verkleidung ist unsere beste Chance zur Flucht.”
Belle ging zu Drake und gab ihm das Kleid. “Falls Sie schüchtern sind, da hinten ist ein Badezimmer.” Sie wandte sich wieder an LuLu. “Und du, Baby, passt ja in fast alles. Such dir etwas aus, während ich mich zu Ende schminke.”
Drake stand regungslos da und betrachtete das Kleid, als handele es sich um einen Außerirdischen. “Ich weiß ja, dass Sie es nur gut meinen. Aber unter keinen Umständen …”
“Graves Leute wissen, wie Sie aussehen?” Belle stemmte eine Faust in die Hüfte und warf Drake einen vielsagenden Blick zu. “Also, worauf warten Sie noch?”
Drake nickte.
“Genug geredet.” Belle nahm eine Strumpfhose aus einem Unterwäschebeutel, der am Garderobenständer hing. “Diese Netzstrümpfe dürften Ihre haarigen Beine verstecken.” Sie warf Drake die Strumpfhose zu und betrachtete seine Füße. “Tja, Barbie hatte zwar große Hüften, aber bei der Schuhgröße schlagen Sie sie.”
Ein anderes Showgirl meldete sich zu Wort: “Barfuß kann er nicht tanzen. Er wird auf der Bühne ausrutschen.”
Drake straffte die Schultern und erklärte: “Ich werde nicht auf die Bühne gehen …”
“Behalten Sie einfach Ihre Schuhe an”, unterbrach Belle ihn. “Denn wer wird schon auf Ihre Füße achten?”
Ein rothaariges, Kaugummi kauendes Showgirl meinte: “Vielleicht sollten wir ihm beim Anziehen helfen.” Sie zwinkerte Drake mit ihren dichten falschen Wimpern aus dem Spiegel zu.
“Ich kann mich allein anziehen, vielen Dank.” Auf dem Weg zur Toilette murmelte er: “Ich brauche dringend einen Zahnstocher.” Als er Minuten später wieder herauskam, pfiffen die Frauen anerkennend.
“Schon gut”, beruhigte er sie, “behandelt mich wie eine von euch.”
“Okay, Freundin”, sagte Belle. Ein glitzerndes Kopfteil mit Flitter saß auf ihren blonden kurzen Haaren. Die goldene Ponyfrisur passte zu ihrer Kleidung – so weit diese überhaupt vorhanden war. Sie beugte sich zu Drake und ließ einen Schminkkasten aufklappen. “Dann wollen wir dich mal aufdonnern, Puppe.”
“Make-up”, stellte er mit wenig Begeisterung fest. “Schminken wir die Bartstoppeln über, und lassen es dabei bewenden.”
Aber Belle war schon dabei, Grundierung aufzutragen. “Sie sehen aus wie ein Footballspieler in Frauenkleidern, aber mit ein bisschen Make-up gehen Sie vielleicht als kräftiges Mädchen durch.” Sie nahm einen kleinen runden Behälter aus dem Schminkkasten. “Schließen Sie die Augen. Wir müssen den schönen Farbton Ihrer blauen Augen betonen.”
Als Drake die Augen wieder aufmachte, vermied er den Blick in den Spiegel auf das “kräftige” Mädchen. Stattdessen musterte er ein Showgirl, das hinter ihm stand.
Die Frau trug ein tief ausgeschnittenes, hautenges Kostüm mit roten Pailletten, stand hinter seinem Stuhl und betrachtete eingehend Drakes Spiegelbild. Ihr Gesicht war perfekt geschminkt, mit gewölbten Brauen, rotem Lippenstift und dichten Wimpern. Ihre Locken waren hochgesteckt und wurden von einer knallroten Spange gehalten, die zu ihrem Outfit passte.
“LuLu?”, krächzte er.
“Hallo”, antwortete sie leise.
Er grinste begeistert. “Ich finde, du solltest deine sonstige Garderobe wegwerfen und nur dieses Kostüm behalten.”
“Hören Sie auf zu reden”, tadelte Belle ihn. “Wie soll ich denn so Lippenstift auftragen?”
“Lass mich dir helfen”, forderte LuLu sie auf. “Schließlich bin ich hier die Visagistin.”
“Einverstanden.” Belle richtete sich auf und rückte ihren Kopfschmuck im Spiegel zurecht. “Ich habe ihn ganz gut hinbekommen, aber jetzt braucht er noch die Hand eines Experten.”
Die Vorstellung von LuLus Berührung sandte ihm einen prickelnden Schauer über den Rücken.
LuLu kam mit dem Lippenstift in der Hand näher. “Ist dir kalt?”
Wohl kaum. “Wieso fragst du?”
“Du hast eine Gänsehaut auf den Armen.”
Gut, dass sie nicht woanders hinschaute – sonst würde sie das ganze Ausmaß ihrer Wirkung auf ihn
Weitere Kostenlose Bücher