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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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dazu.
    Sie schaute ihn verblüfft an. Konnte er nicht sehen, was das für ein Tier war? Es war keine fünf Meter entfernt gewesen. Oder ließen die Royal Canadians ihre Mounties keine Sehtests machen, ehe sie sie einstellten?
    “Was war das?”, fragte er noch mal.
    “Ein Elch.”
    “Wunderbar.” Er schaltete die Scheinwerfer aus. Sofort versank alles in tiefer Dunkelheit. Dann versuchte er, den Motor zu starten.
    “Wenn die Abzweigung nicht zwölf Meilen nach der Highway-Auffahrt kommt – warum wird die Straße dann Twelve Mile Road genannt?”, wollte er von Melina wissen.
    Der Motor gab ein jaulendes Geräusch von sich, doch das erstarb gleich wieder. Melinas Augen gewöhnten sich nach einem Moment an das Mondlicht. Vor dem Auto stand eine große alte Fichte und sah aus wie eine überdimensionale Kühlerfigur. Von der Motorhaube stieg Dampf auf.
    “Weil sie zwölf Meilen lang ist”, erklärte Melina und beobachtete, wie der Dampf zu Eiskristallen gefror. Warum durfte eine Frau eigentlich nicht mal davon träumen, einen netten Abend zu verbringen? Sie hatte es doch eigentlich verdient, oder? Nach all der harten Arbeit. Alles, was sie wollte, war tanzen und Sekt schlürfen.
    “Das ist lächerlich.” Er versuchte erneut, den Motor anzulassen, aber diesmal gab es nur ein metallisches Klicken.
    “Wieso lächerlich?” Nur ein Gläschen Sekt. Nur ein einziger Tanz mit einem Mountie in roter Uniform. Die Käsehäppchen waren zweitrangig.
    “Weil es kein System ergibt. Entweder alle Straßen heißen so nach der Entfernung von der Ausfahrt, oder weil sie soundso lang sind.”
    Melina seufzte. “Sie sind nicht von hier?”, bemerkte sie.
    “Was hat das damit zu tun?”
    “Sie sind aus der Großstadt?”
    “Aus Ottawa.”
    Hatte sie es sich doch gedacht! Melina schüttelte den Kopf. “Ich werde beim Straßenamt Bescheid sagen, dass Sie sich beschwert haben.”
    “Sie brauchen nicht sarkastisch zu werden.”
    “Manchmal muss es sein.” Sie würde keinen Sekt bekommen, und der Typ neben ihr hatte keinen blassen Schimmer, wie sich der Mountie ihrer Träume benahm.
    Er hieb mit beiden Händen entnervt auf das Lenkrad und stieß eine derbe Verwünschung aus.
    “Kein Grund zu fluchen”, sagte Melina scharf.
    “Manchmal muss es sein, Ma’am”, gab er zurück.
    “Ich heiße Melina”, informierte sie ihn. Sie hatte es satt, mit Ma’am angesprochen zu werden und dachte, ein bisschen Entgegenkommen ihrerseits könnte vielleicht bewirken, dass dieser schicke Officer endlich auftaute. Sie hatte das erregende Gefühl, als sie zufällig seine Hand berührte, nicht vergessen.
    Er sah sie finster an. Seine grauen Augen strahlten eine Kälte aus, die es mit dem Schneetreiben draußen aufnehmen konnte.
    “Logan”, erwiderte er kurz angebunden und holte ein Handy aus der Brusttasche. Die Tasten leuchteten in der Dunkelheit.
    “Es funktioniert nicht”, bemerkte Melina.
    “Wieso nicht?” Er drückte einen Knopf und presste das Handy ans Ohr.
    “Weil Handys nur südlich der Stadt noch Funkwellen empfangen.” Melina wartete, während Logan vergeblich auf eine Verbindung hoffte.
    “Soll das heißen, ich bin nur eine halbe Stunde von der nächsten größeren Stadt entfernt und kriege keine Verbindung? Wir sind doch immer noch in Kanada, oder?”
    Sie machte sich nicht die Mühe, seine rhetorische Frage zu beantworten. “Warum haben Sie mich auf dem Highway nicht nach dem Weg gefragt?”
    “Weil ich eine Straßenkarte mit der Wegbeschreibung habe.” Er gab seinen Telefonversuch auf und warf einen Blick auf den Vollmond, der hinter dem Joe Mountain aufgegangen war. Der verschneite Wald schimmerte in diesem Licht eisblau und nicht besonders einladend.
    “Scheint nicht viel zu taugen, Ihre Wegbeschreibung”, meinte Melina.
    “Ebenso viel wie die Straßennamen, die sie hier vergeben”, antwortete er und sah Melina aus dem Augenwinkel an.
    Sie erwiderte seinen Blick mit stoischer Gelassenheit und hatte plötzlich das Bedürfnis zu lachen. Irgendwie war der Typ süß, trotz seiner schlechten Laune.
    Schade nur, dass sie sich in keiner besonders bequemen Lage befanden. Um genau zu sein, war es sogar gefährlich hier draußen. So gern Melina ihren Mountie auf die Party geschleppt hätte, um zu sehen, ob sie ihn nicht doch auftauen konnte, sie wusste genau, dass es nicht lange dauern würde, bis sie hier in diesem Auto erfroren.
    Daher überlegte sie fieberhaft, was zu tun sei. Sie konnten versuchen, zurück zum

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