Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Felsen, bis sie plötzlich lesen konnte, was da in frischer Farbe aufgemalt war.
Ein großes Herz.
Und die Buchstaben J. McQ. + J.T.S.
Ein Pfeil durchbohrte das Herz.
Darunter stand “Liebesfelsen”, gefolgt von der Empfehlung: “Viel Spaß!”
7. KAPITEL
“Du behauptest, dass es hier gar keine nackten Jäger gibt, und auch keine Schmuggler? Es war alles bloß ein Scherz?”, fauchte Jassie wütend. All ihre Träume von Ruhm und Geld und tollen Schlagzeilen waren dahin. “Wegen einer Wette?”
“Komm schon, es wird gleich ein Unwetter geben. Ich fahre dich zurück zu deinem Auto.” J.T. nahm sie beim Arm und zog sie mit sich rauf auf den Hügel.
“Es ist kaputt.”
Er warf ihr einen Blick zu. “Was?”
“Mein Auto. Ich bin gegen einen Felsen gefahren.”
“Oh. Dann fahre ich dich heim. Wir können morgen der Werkstatt Bescheid sagen, dass sie den Wagen abholen und reparieren. Aber jetzt sollten wir uns beeilen. Der Sturm, der sich da zusammenbraut, wird nicht lustig.” Er hielt Jassies Arm fest und führte sich sicher über das steinige Gelände.
Als sie oben auf der Kuppe standen, hielten sie einen Moment inne, um Atem zu schöpfen.
“Das war …”, begann Jassie, doch ein Quietschen von Bremsen, gefolgt von einem Krachen, unterbrach sie. “Was um …”
“Das kam oben von der Hauptstraße”, bemerkte J.T. “Ein Unfall, soweit ich es dem Geräusch nach beurteilen kann. Los. Schnell rein in den Wagen.” Er riss die Beifahrertür auf und schob Jassie hinein. Wenige Augenblicke später fuhr er in rasantem Tempo die holprige Straße zurück.
Sie erreichten die Hauptstraße, die sich in engen Kurven bergauf wand. J.T. gab noch mehr Gas. Die dunklen Silhouetten der großen Tannen erschienen im Licht der Scheinwerfer und verschwanden in der nächsten Kurve. Überhängende Felsen kamen bedrohlich nahe und wichen in der nächsten Biegung zurück. Rechts der Straße ging es steil bergab. Jassie klammerte sich an ihren Sicherheitsgurt und hoffte, sie würde nicht enden wie Thelma oder Louise.
Da es ihr Angst machte, nach vorn auf die Straße zu schauen, konzentrierte sie sich auf den Mann an ihrer Seite. Sie studierte sein markantes schönes Profil, fixierte seine langen, kräftigen Hände, mit denen er das Lenkrad nahezu entspannt, doch sicher hielt. Er schien nicht im Geringsten nervös zu sein. Nur hoch konzentriert. Jassie wollte nicht an die Gefahr denken und schaute auf seinen attraktiven Mund. Eine wunderbare Ablenkung.
“Wo hast du die kleine Narbe an der Lippe her?”, fragte sie.
Er sah überrascht zu ihr hinüber, dann grinste er andeutungsweise. “Ich habe als Kind mal die Bekanntschaft mit dem Hinterhuf eines Maultiers gemacht.”
“Ein Maultier? Du hast also auf dem Land gelebt. In Montana?”
“Auf einer Ranch in Texas. Jedenfalls für eine Weile.”
“Waren deine Eltern Rancher?”
“Nein.” Er zögerte und sagte dann: “Meine Mutter hat mich verlassen, als ich noch klein war. Ich bin im Heim aufgewachsen und bei Pflegefamilien.” Er zuckte die Achseln. “Scheint, dass ich ein bisschen wild war. Jedenfalls bin ich nirgendwo lang geblieben.”
Jassie war entsetzt. Sie hatte ihre Eltern verloren, als sie neunzehn war, doch ihre Erinnerungen an sie waren warm und glücklich. “Deine Mutter hat dich verlassen?”
“Ja. Es war nicht sehr lustig am Anfang, aber ich begreife jetzt besser, weshalb sie es getan hat. Sie war selber noch fast ein Kind, als sie schwanger wurde. Und dann lernte sie diesen Typen kennen, der keine Kinder mochte. Ich nehme an, sie dachte, ich sei in einer Pflegefamilie besser aufgehoben.”
Jassie schaute ihn fast ehrfürchtig an. Dieser Mann war fähig zu verzeihen. Ihre Kehle wurde eng.
J.T. warf ihr einen Blick zu und lächelte. “Old Pop hat mir beigebracht, dass es sinnlos ist, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann. Ihm gehörte das Miststück von Maultier, von dem ich erzählt habe.”
“War er der Rancher?”
“Ja. Er hat mich in seiner Scheune gefunden, als ich mal wieder weggelaufen war. Ich muss damals zwölf gewesen sein oder so. Er nahm mich auf, klärte die Sache mit den Behörden, und gab mir ein Zuhause.” Jassie erkannte an der Wärme seiner Stimme, dass J.T. dort glücklich gewesen war.
“Wie lange bist du bei Old Pop geblieben?”
“Bis ich achtzehn war.”
“Und dann hat er dich rausgeschmissen?”
“Nein. Er ist gestorben. Seine Verwandten haben die Ranch verkauft.”
Es hatte zu
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