TIFFANY SEXY Band 59
ständige Erinnerung an einen großen Fehler.“
„Ist das der Grund, weshalb Sie nicht heiraten wollen?“
Unwillig runzelte Tessa die Stirn. „Woher wissen Sie das?“
„Sean hat es mir erzählt“, gab Cleo zu.
„Er spricht mit Ihnen über seine Familie?“, fragte Tessa. „Er muss Sie sehr mögen.“
„Sean mag alle Frauen.“
„Nein, Sean liebt alle Frauen. Sie mag er.“
„Vielleicht“, meinte Cleo. Sean sah, dass sie ihn beobachtete, und kam herüber.
„Alles okay? Es tut mir leid, dass ich dich allein lassen muss. Die Pflicht ruft“, sagte er bedauernd.
„Das ist okay. Worüber wolltest du mit mir reden?“
Er zögerte eine Sekunde, schaute zu Tessa und Catherine und zog Cleo beiseite. „Ich weiß von deiner Mutter.“
„Was weißt du über sie?“, fragte Cleo vorsichtig. Sie wollte nichts preisgeben, was ihm noch nicht bekannt war.
„Ich weiß, dass du dich um sie kümmerst.“
„Na so was“, erwiderte sie ironisch. „Wie ungewöhnlich.“
„Ich weiß, dass sie krank ist, Cleo.“
„Woher weißt du das?“ Obwohl es nicht gerade ein Staatsgeheimnis war, konnte er das eigentlich nicht einfach so herausgefunden haben.
„Ich weiß es eben“, antwortete er ausweichend.
„Woher, Sean?“
„Zwing mich nicht dazu, es zu sagen. Du wirst wütend sein.“
„Ich werde nicht wütend sein.“
„Du wirst wütend sein.“
„Sag es mir.“
„Durch einen Privatdetektiv.“
Cleo erstarrte. Damit hatte sie nicht gerechnet. „Du hast Nachforschungen über mich anstellen lassen?“
„Ich dachte, du wärst verheiratet. Du wusstest das und hast mir trotzdem die Wahrheit verschwiegen.“
„Ich hätte es dir schon noch erzählt.“
„Nach wie vielen Jahren, Cleo?“
Sie ging über diese Frage hinweg und starrte ihn an. „Ich kann es nicht fassen, dass du mich hast ausspionieren lassen. Es ist so … kalt.“
„Du hast mir keine andere Wahl gelassen. Ich habe dir genauso wenig vertraut wie du mir.“
„Wir haben eine Affäre, Sean. Mehr nicht.“
„Das ist Quatsch. Du weißt das.“
„Ich kenne dich erst seit einer Woche.“
„Und?“
„Und du willst, dass ich dir so etwas gleich erzähle?“
„Ja, das will ich. Ich bin nicht der Typ, der tatenlos abwartet, Cleo. Und du bist es auch nicht. Deshalb hast du es zu dem gebracht, was du heute bist, und deshalb bist du mit mir zusammen.“
Für Sean war alles so einfach. „Du verstehst das nicht.“ Er hatte keine Ahnung, wie schmerzhaft es war, einen geliebten Menschen langsam in geistige Umnachtung abgleiten zu sehen und nichts dagegen tun zu können.
„Du hast recht, Cleo, ich verstehe es nicht. Wenn du es mir nicht erklärst, werde ich es nie verstehen.“
„Sean“, begann sie, doch in dieser Umgebung, inmitten einer fröhlich feiernden Gästeschar, konnte sie sich nicht mit ihm darüber unterhalten. „Wir reden später.“
„Sei mir nicht böse, Cleo. Es wird alles gut werden.“
„Nein, das wird es nicht. Es ist die Hölle, Sean.“
Er schaute zur Tür und fluchte.
„Was ist?“
„Ein paar Jungs vom College sind hier. Wann musst du zu Hause sein?“
„Wenn ich um neun da bin, ist das okay. Mom bleibt normalerweise bis elf auf, es sei denn, es war ein schlechter Tag.“ Sie wollte nichts beschönigen. Je eher er begriff, worauf er sich einließ, desto schneller würde er die Flucht ergreifen. Über den Schmerz, den dieser Gedanke auslöste, wollte sie nicht nachdenken.
Sean führte sie zu der Gruppe von ehemaligen Studienfreunden und stellte sie vor, ein wenig stolz, ein wenig kampfeslustig, ein wenig verletzlich.
Es waren vier Männer. Pete, Jacob, Cole und Dylan. Sie waren alle gut gekleidet, selbstbewusst und selbstgefällig und schlugen sich gegenseitig kumpelhaft auf die Schulter.
Sean stand etwas abseits, und Pete schien sich extrem unbehaglich zu fühlen.
„Gentlemen, ihr seid bestimmt durstig. Was kann ich euch bringen?“ Sean schlüpfte in die Rolle des Gastgebers, nahm die Bestellungen auf und ging rasch, um die Drinks zu holen, als hätte er es eilig zu fliehen.
Cleo hatte ihn schon von unterschiedlichen Seiten kennengelernt, diese war ihr neu. Sie konnte sich noch keinen Reim darauf machen. Es gab unterschwellige Strömungen. Seltsame Strömungen.
Interessant, dachte sie, als Sean mit den Getränken zurückkam und sich neben sie setzte. Sie beobachtete ihn und spürte, dass seine Anspannung mit jeder Sekunde wuchs. Er lachte ein wenig zu laut, und das lag gewiss nicht am
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