Tiffany Sexy Band 83
enttäuschen.“
„Hast du einen Buchmacher?“
„Alter, Caleb!“
„Hast du einen Buchmacher, Kent?“
„Ich bin Single und habe niemandem gegenüber irgendwelche Verpflichtungen.“
„Also hast du einen.“
Kent rieb sich das Kinn. „Ich habe kein Problem, falls du darauf hinauswillst.“
„Du besitzt nicht einen einzigen Cent.“
„Ich habe gerade ein Tief“, beschwichtigte Kent ihn. „Mein Jahresbonus wird das wieder ausgleichen.“
„Spielen ist wie Trinken“, sagte Caleb. „Beides macht süchtig. Wenn du Hilfe brauchst …“
„Brauche ich nicht“, fuhr Kent ihn gereizt an. Dann schüttelte er den Kopf und fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Schau, Caleb, ich schätze deine Hilfe und deine Fürsorge, aber bei mir ist alles in Ordnung. Ich schulde dir einen Gefallen und mache es wieder gut.“
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich nach Italien fahre!“ Sharon kam in die Küche geeilt. „Italien!“ Sie umarmte Caleb. „Ich liebe dich, mein Sohn, aber nicht wegen der Reise, sondern weil du so bist, wie du bist.“ Sie tätschelte seine Wange. „Du siehst so verflixt gut aus.“ Bevor er darauf etwas erwidern konnte, ließ sie ihn los und plauderte munter weiter. „Ich habe mir das Hotel im Internet angeschaut. Dort werden Kochkurse angeboten. Wenn ich zurückkomme, koche ich euch alle möglichen tollen Gerichte.“
Caleb schaute Shay an, die jetzt in der Tür stand und ziemlich mitgenommen aussah. Er klopfte sich auf den Bauch. „Ich kann es kaum erwarten.“
„Bitte sagt mir, dass wir jetzt bereit zum Losfahren sind“, bat Bob, als er neben Shay in der Tür erschien. „Wenn eure Mutter nicht bald mit einem Glas Wein in der Hand im Flugzeug sitzt, drehe ich noch durch.“ Er musterte Shay. „Du bist mit Caleb hergefahren. Wo ist eigentlich dein schickes Auto?“
„Das ist eine lange Geschichte.“ Shay senkte verlegen den Blick.
„Das ist gestern vor der Praxis passiert“, kam Caleb ihr zur Hilfe. „Sie hat versehentlich ihre Schlüssel im Wagen eingeschlossen. Als der Patient dann doch nicht aufgetaucht ist, haben wir das Auto kurzerhand stehen lassen, und ich habe sie nach Hause gebracht. Sobald ihr aufgebrochen seid, fahre ich sie und den Ersatzschlüssel zu ihrem Wagen.“
„Dieser Patient gestern muss dich ja ganz schön durcheinandergebracht haben“, meinte ihr Vater. „So was passiert dir doch normalerweise nicht.“
„Ich war tatsächlich durcheinander“, gab sie zu. „Aber wegen Caleb, der sich aufgespielt hat wie ein Bodyguard, den ich nun wirklich nicht brauchte.“
„Also“, sagte Caleb, „da muss ich widersprechen. Das Gebäude, in dem sich deine Praxis befindet, war dunkel und verlassen. Du hättest da nicht alleine hineingehen sollen.“
„Ich bin in den letzten zehn Jahren sehr gut alleine zurechtgekommen, Caleb“, widersprach sie, und versuchte dabei den neckenden Ton zu treffen, der zwischen ihnen als Geschwister üblich war. „Du bist gerade mal zwei Monate zu Hause, aber plötzlich bist du überall in meinem Leben.“
Caleb hob eine Braue und fing beinahe an zu lachen. Es stimmte, was sie gesagt hatte, im Moment war er überall in ihrem Leben und er genoss jede Minute davon. Jetzt wurde auch Shay bewusst, was sie gesagt hatte, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
„Du bist manchmal viel zu unabhängig“, schaltete sich nun wieder Bob ein. „Ich bin froh, dass Caleb ein Auge auf dich hat, während wir unterwegs sind.“
Shay verschränkte die Arme vor der Brust. „Das gibt es doch nicht“, schimpfte sie. „Man sollte meinen, ich sei eine erwachsene Frau mit einer eigenen Praxis.“
„Das Tolle an einer Familie ist“, erklärte Bob, „dass es keine Rolle spielt, wie alt man ist, man wird immer geliebt und beschützt. Außerdem bekommt man manchmal auch einen Tritt in den Hintern, wenn man ihn braucht. Und merk dir das, Tochter, wer alleine am Abend in ein verlassenes Bürogebäude geht, verdient einen Tritt.“ Er küsste sie auf die Wange und sah dann zu Sharon. „Komm. Wir müssen unseren Flug erwischen. Kent, Chauffeur und Gepäckträger, nimm jetzt diesen letzten Koffer und bringe ihn zu deinem Wagen.“
Fünfzehn Minuten später war Kent mit seinen Eltern unterwegs zum Flughafen. Er ging auf Geschäftsreise, und Sharon und Bob brachen zu ihrem Abenteuer in Italien auf. Shay sank gegen den Rahmen der Haustür, als sie beide endlich alleine waren.
„Ach du liebe Güte, Caleb. Ich habe vorhin praktisch
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