Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiger Eye

Titel: Tiger Eye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
Vom Netzwerk:
ist besser, als Pornos anzusehen.«
    Blue knurrte. »Du kennst ja Dean. Er fühlt sich nur dann als Mann, wenn er von Phallussymbolen umgeben ist.«
    Hari war der Einzige, der nicht lachte. Er war vollkommen auf die Waffen konzentriert und strich mit den Fingern über den blanken Stahl.
    »Du besitzt umwerfendes Talent«, sagte er ruhig. Dela errötete vor Freude. Komplimente bedeuteten ihr eigentlich nicht mehr viel, aber Hari war ein geborener Krieger, der darüber hinaus zweitausend Jahre lang auf dem Schlachtfeld gelebt hatte. Wenn er sagte, ihre Arbeit wäre gut, dann war sie es auch. Er musste es schließlich wissen.
    »Wenn du eines siehst, das dir gefällt, dann gehört es dir«, sagte sie. »Oder ich fertige dir ein ganz neues an, genau an deine Kraft und deine Hand angepasst.«
    Er warf ihr einen entzückten, fast jungenhaften Blick zu. »Das wäre ein unvorstellbar kostbares Geschenk.«
    »Süßholzraspler«, knurrte Dean leise.
    »Und was sagst du noch mal, wenn Dela dir ein neues Messer macht?«, erkundigte sich Artur mit einem wissenden Lächeln.
    Dean runzelte böse die Stirn.
    Sie verließen das Atelier und gingen die Treppe an der rückwärtigen Wand hinauf. Dela hatte den ersten Stock zu einer gemütlichen Wohnung ausgebaut, mit vier Schlafzimmern,
    zwei Bädern und einem riesigen Wohnzimmer, das sowohl als Bibliothek als auch als Medienraum diente. Bunte Wollteppiche bedeckten den dunklen Hartholzboden. Die moderne Küche in der Ecke neben der Eingangstür war mit dunkelroten und blauen Fliesen ausgelegt, und neben dem geschwungenen Tresen befand sich eine einladende Essecke.
    Hier gab es mehr Fenster als Mauern, und die Sonne tauchte den Raum in ihr helles, fröhliches Licht. Fast schien es so, als stünde man draußen und hätte nur die Illusion, geschützt zu sein.
    Jemand hatte Vasen mit frischen Margeriten auf alle Tische gestellt - vermutlich Adam, und zwar vor seinem erzwungenen Urlaub. Es roch nach gebackenen Keksen, warm und süß. Delas Post lag gestapelt in einem kleinen Weidenkorb auf dem Küchentresen. Sie blätterte die Umschläge und Magazine nur flüchtig durch, weil sie wusste, dass Adam vor seiner Abreise alles Wichtige erledigt hatte.
    »Ich habe mir die Freiheit genommen, deine Victoria-Secrets-Kataloge an mich zu nehmen.« Dean holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. »Du kannst sie zurückhaben, wenn du willst.«
    »Himmel, nein. Ich möchte nicht mal daran denken, wie grauenvoll diese Seiten misshandelt worden sind.«
    »Darling, was ich damit mache, ist keine Misshandlung.«
    »Sag das Seite zweiundzwanzig und den Überresten von Tyra Banks und ihrem Bergkristall-Büstenhalter«, sagte Blue augenzwinkernd.
    »He!« Dean runzelte die Stirn.
    Eine vertraute Hand legte sich auf Delas Schulter, und dann lehnte sie sich an Haris Körper, sich der scharfen Blicke sehr wohl bewusst, die die anderen Männer in ihre Richtung warfen.
    »Delilah.« Seine Miene war angespannt, ein Gemisch aus Mitgefühl und Schuldbewusstsein durchströmte sie. Das alles hier musste für Hari sehr fremd sein, sie hatte ihn so gut wie gar nicht auf ihre Gäste vorbereitet. Also legte sie ihre Hand auf die seine und drückte sie sanft. Haris Lippen entspannten sich etwas. »Falls diese Männer hier sind, um dich zu beschützen, dann sollten wir sie besser auch über unser anderes... Problem informieren.«
    »Was für ein anderes Problem?«, erkundigte sich Blue ziemlich barsch.
    Dela sah ihn tadelnd an, was Blue jedoch kein bisschen beeindruckte. Er hatte sein Haar zurückgebunden, was seine hohen, eckigen Wangenknochen und seinen kräftigen Hals betonte. Sie blickte von ihm zu den anderen Männern und stellte fest, dass sie ihre ungeteilte Aufmerksamkeit besaß. Nur Artur wirkte etwas unglücklich.
    »Es gibt noch jemanden, der mich umbringen will. Das hat mit der anderen Sache nichts zu tun, nur das Ziel scheint dasselbe zu sein.«
    Artur schien von ihrer Feststellung nicht sonderlich überrascht, die anderen dagegen wurden blass. »Ich muss mich setzen«, erklärte Dean und ließ sich auf die Couch fallen. Eddie nahm in der anderen Ecke Platz, während Artur stehen blieb und Hari in die Augen sah. Irgendwie schienen sich die beiden Männer zu verstehen.
    »Ich glaube, wir sollten die Geschichte besser aus Ihrem Mund hören«, meinte Artur. Hari nickte.
    »Würde mir bitte jemand sagen, was hier los ist?«, stieß Blue hervor und ließ sich mit anmutiger Lässigkeit zwischen Dean und Eddie

Weitere Kostenlose Bücher