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Tiger, Tiger - Fragoso, M: Tiger, Tiger

Tiger, Tiger - Fragoso, M: Tiger, Tiger

Titel: Tiger, Tiger - Fragoso, M: Tiger, Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaux Fragoso
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Schnuckelhäschen. Schnuckelhäschen.«
    »Und wie würdest du es nennen, wenn ich deinen Bauchnabel küsse?«
    »Wietzeln.«
    Er schob mein Shirt und den BH hoch. »Und wenn ich diese Rundungen hier küsse?« Er küsste jede Brust und saugte daran.
    »Zwickern.«
    »Und wenn ich dich da unten küsse? An der besonderen Stelle?«
    »Schnuckern«, sagte ich. »So würde ich das nennen.«
    Er begann, mich zu lecken. »Wie fühlt sich das an? Wenn ich dich schnuckere?« Wir mussten beide lachen, wir konnten nicht anders.
    »Jetzt mal im Ernst. Fühlt sich das gut an?«
    Ich fühlte eigentlich gar nichts, aber sagte: »Ja, das fühlt sich gut an. Wenn du mich schnuckerst, fühlt sich das total super an.«
    »Heißt das … es gefällt dir? Aber ich sage jetzt nicht das alberne Wort, weil ich eine ernsthafte Antwort will. Ich möchte nichts tun, was dir nicht gefällt.«
    »Es fühlt sich … angenehm an.«
    »Gut. Angenehm finde ich gut. Alles sollte angenehm sein.«
    Dennoch konnte ich nichts Besonderes fühlen; seine Zunge war wie ein Pinsel, und Peter hätte die Wand fragen können, ob es sich gut anfühlte, gestrichen zu werden. Der Keller hatte irgendetwas an sich, das mir ein unwirkliches, fast totes Gefühl gab, und gerade als ich mich am totesten fühlte, schoss das Leben wieder in mich, und es sprudelte aus mir heraus: »Peter, ich werde nie wieder zulassen, dass Poppa uns voneinander trennt. Wenn er es jemals wieder versucht, reißen wir zusammen aus; aber wo würde man uns bloß akzeptieren, so wie wir sind?«
    »In Skandinavien«, sagte Peter, als hätte er sich das schon gründlich überlegt. »Oder in Thailand. Ich muss bloß noch einen Weg finden, dich aus dem Land zu schaffen. Und Geld. Das wäre ein Problem.«
    »Wir würden eine Bank überfallen. Wie Bonnie und Clyde. Oder ich klaue meinem Vater den Schmuck und verkaufe ihn auf dem Schwarzmarkt.«
    »Ich habe das Gefühl, dass das Reden vom Fühlen ablenkt. Ich möchte, dass du versuchst zu kommen. Kannst du das?«
    »Okay«, sagte ich. »Wahrscheinlich haben Worte in einer Zeit wie dieser keine Bedeutung.«
    »Wie tiefsinnig«, bemerkte Peter.
    »Das hat Poppa mal gesagt. Vielleicht war es auch: In einer Zeit wie dieser bedeuten Worte nichts. Das hat er gesagt, nachdem er meiner Mutter das Gesicht zerkratzt hat. Aber wenn ich das sage, dann meine ich es romantisch.«
    »Margaux, konzentrier dich auf das Gefühl. Du musst dich konzentrieren, wenn du einen Orgasmus haben willst.«
    »Gut. Ich verspreche, dass ich leise bin. Ich verspreche, nicht mehr zu reden. Ich werde so stumm sein wie ein Berg, so sprachlos wie ein Stuhl.«
    »Margaux!«, schimpfte Peter. »Konzentrier dich!«
    »Tu ich doch!«
    »Und lieg still. Du zappelst die ganze Zeit herum.«
    Ich stellte mir vor, in einem Pranger zu stecken, nur dass ich darunter lag, anstatt mich vornüber zu beugen und Kopf und Arme durch die Löcher zu schieben. Das dunkle Eichenholz umspannte meine Kehle wie das stachelige Hundehalsband den Hals der Punkerbraut. Meine Lippen waren mit schwarzem Faden zusammengenäht, und mein Gesicht war weiß geschminkt wie bei einem Pantomimen. Ich schaute hoch zu den seidigweißen Spinnweben an den Deckenbalken und stellte mir vor, dass Spinneneier wie Regentropfen auf mich herabfielen. Ich schaute in Peters Gesicht. Im Halbdunkel konnte ich seine Falten nicht sehen, und das Haar auf seinem Kopf hätte ebenso gut platinblond sein können. Ich betastete es, und es fühlte sich trocken an. Ich stellte mir vor, dass das Holz um meinen Hals immer enger wurde, würgend eng, und da spürte ich langsam ein Kribbeln zwischen den Beinen. Ich sah hinunter und stellte mir Rickys Zunge auf meiner Scheide vor. Dann bildete ich mir ein, es sei Richard, dann ein Junge aus meiner Klasse, den ich süß fand. An Peter konnte ich nicht denken. Er war einfach zu alt.
    Als er kurz zu mir aufsah, waren seine Augen türkisblau und liebevoll und sein Gesicht wirkte so groß wie das eines Präsidenten. Er hatte einen riesigen Adamsapfel, und ich befühlte meine Kehle, um deren Glattheit zu spüren. Ich liebte ihn und hasste mich selbst, weil ich einfach nicht kommen konnte. Peter bemühte sich so sehr, aber nichts funktionierte, weder der Gedanke, angekettet zu sein, noch die Vorstellung, dass Ricky es mir machte. Peter sah, wie sich mein Gesichtsausdruck änderte, und fragte: »Was ist?« Seine Arme näherten sich mir wie flache tropische Meereswellen und umschlossen mich wie Muschelfleisch in

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