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Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)

Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)

Titel: Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Burton , Mark Salisbury
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mal aus einer etwas anderen Perspektive zu zeigen. Wir wollten uns auf sein Wesen als Außerirdischer konzentrieren und zum ersten Mal einen Eindruck davon vermitteln, was für ein Gefühl es ist, Superman zu sein.
    Mein Problem mit Superman resultiert zum Teil daraus, dass er zwar als Comic-Held gut funktioniert, in den Filmen aber nie auf die seltsamen Aspekte der Figur eingegangen wurde – zum Beispiel, dass er diesen blauen Anzug mit dem komischen gelben Gürtel trägt. Unter den Comic-Helden ist er die zweidimensionalste Figur, man findet keinen wirklichen Zugang zu ihm. Batman ist ein gebrochener Held, dessen Gedanken ein Stück weit nachvollziehbar sind. Bei Superman ist das anders. Wir haben deshalb versucht, uns in ihn hineinzudenken. Wie ist es, von einem anderen Planeten zu stammen und nicht menschlich zu sein, aber niemandem davon erzählen zu können? Alle Superhelden weisen im Grunde dieselbe Doppelnatur auf – das, was offen gezeigt wird, und das, was verborgen ist.
    Ich war begeistert von der Idee, mit Nic zusammenzuarbeiten. Wenn wir den Film so hätten umsetzen können, wäre zum ersten Mal wirklich glaubhaft gewesen, warum Clark Kent als Superman nicht zu erkennen ist. Er hätte körperlich seine Identität geändert – und zwar nicht nur, indem er seine Brille abnimmt. Nic ist ein Schauspieler, der so etwas sogar ohne Maske hinbekommt. Kevin Spacey hätte die Rolle des Lex Luthor übernehmen sollen – er wäre die perfekte Besetzung gewesen.
    Die Grundidee war also, einen wirklich guten Schauspieler zu engagieren, den die Zuschauer als Figur ernst nehmen könnten. Das hat mich an diesem Projekt gereizt. Natürlich gab es auch technisch inzwischen völlig neue Möglichkeiten – man hätte den Schauspieler nicht mehr an irgendwelchen Drähten aufhängen müssen. Die Flugszenen in den alten Filmen sind wirklich furchtbar. Die fand ich damals schon schlecht. Das konnte man inzwischen alles besser machen.
    Der Film sollte Superman Lives heißen. Ich habe mich dafür eingesetzt, ihn einfach nur Superman zu nennen. Titel wie BATMAN FOREVER haben mir noch nie gefallen. Ich finde, das klingt wie eine Tätowierung, die sich jemand machen lässt, der komplett zugedröhnt ist, oder wie ein Spruch in einem Jahrbuch.
    Die Vorbereitungen zu dem Film liefen ein Jahr lang – mögliche Drehorte wurden erkundet, eine Reihe von Bühnenbildnern unter der Leitung von Burtons langjährigem Mitstreiter Rick Heinrichs angeheuert, und das ursprüngliche Drehbuch von Smith wurde von einigen anderen Autoren, unter anderem von Wesley Strick und Dan Gilroy, umgeschrieben –, dann legte Warner Bros. das Projekt auf Eis.
    Die Leute bei Warner Bros. stellten sich die ganze Zeit über quer. Der Beginn der Dreharbeiten wurde ständig verschoben. Ein ganzes Jahr lang haben wir uns andauernd zu Besprechungen des Drehbuchs getroffen. Und ein Drehbuch wird nicht unbedingt besser, wenn zu viele Leute mitreden. Ich weiß es nicht ganz genau, aber ich glaube, es lag daran, dass sie für den letzten Batman -Film so viel Prügel einstecken mussten. In der Presse hieß es, sie seien die ganze Sache falsch angegangen. Da wollten sie diesmal auf Nummer sicher gehen. Sie hatten Angst, so etwas könnte noch einmal passieren. Und Angst ist einer der wichtigsten Faktoren bei den Entscheidungen der Hollywood-Studios. Sie wollten den Superman -Film nur machen, wenn sie absolut sicher sein konnten, dass wir es richtig hinbekommen. Und mir ging es genauso. Mit einer Figur wie Superman zieht man eine enorme Aufmerksamkeit auf sich.
    Außerdem haben sich meine ursprünglichen Befürchtungen, was den Produzenten Jon Peters betrifft, bewahrheitet. Ich hatte mit Jon schon bei BATMAN zusammengearbeitet, und es war ein absoluter Albtraum gewesen. Trotzdem war ich bereit, es noch einmal mit ihm zu versuchen. Aber das war ein Fehler. An einem Punkt habe ich zu Warner Bros. gesagt: »Wir haben hier drei Parteien: das Studio, Jon Peters und mich. Das ist wie der Shootout in einem Spaghetti-Western – drei Leute starren sichzwanzig Minuten lang gegenseitig in die Augen, weil sie alle unterschiedliche Interessen haben.« Wenn das Studio den Film wirklich hätte machen wollen, hätten sie entweder mich oder Jon rausschmeißen müssen. Jon hatte bestimmte Vorstellungen, das Studio seine Befürchtungen und ich wieder andere Ideen. Jon ist zudem ein echter Wirbelwind, eine unbeherrschbare Urgewalt. Daraus entstand eine äußerst komplizierte Dynamik.

    Ich

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