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Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Titel: Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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sich plötzlich als schwul und macht es so öffentlich, wie es nur irgendwie möglich ist. Dazu küsst er seinen Partner auch noch und sorgt dafür, dass sofort ein wundervolles Foto des Kusses verfügbar ist. Füge hinzu, dass Charlie attraktiv ist und du ohnehin das süßeste Ding bist, von dem jedes Mädchen — oder auch jeder schwule Junge — nur träumen kann. Natürlich seid ihr berichtenswert. Und es werden nicht nur 15 Minuten sein. Genießt es.«
    Sie klang völlig aufgeregt und euphorisch. Einen Moment lang machte ich mir Sorgen, dass sie anfangen könnte zu sabbern.
    Wir bedankten uns für ihre Hilfe und machten uns auf den Heimweg.
    Vor unseren Haus stand eine kleine Menge an Protestierenden, die uns mit ihren Schildern darüber informierten, dass wir Sünder waren. Ein paar Nachbarn hatten die Polizei gerufen. Sie sorgten dafür, dass diese Leute von unserem Haus weg blieben. Wir ignorierten sie einfach und gingen hinein.
    Da alle anderen Passanten und Nachbarn diese Leute ebenfalls ignorierten, gaben sie jedoch schnell auf und verschwanden.
    »Ich hoffe, diese Leute waren nicht nur ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird«, sagte Dad, als wir zu ihnen in die Küche gingen.
    »Ich glaube, die Schule am Montag wird der Härtetest«, sagte Charlie. »Dr. Olafsen glaubt aber nicht daran, dass es Schwierigkeiten geben wird.«
    »Wirst du dort sein, Charlie?«, fragte Dad.
    »Dr. Olafsen denkt darüber nach, zu einer Pressekonferenz einzuladen. Er weiß noch nicht, ob er Tim und mich dort haben will, aber ich habe ihm versprochen, da zu sein. Ich werde den Vormittag wohl in seinem Büro verbringen — auf seine persönliche Einladung hin. Wenn es nötig sein sollte, bin ich auch den Nachmittag über dort. Glaubt es oder nicht, aber Tim lässt Montag Nachmittag das Training sausen, um mit Susan zu reden.«
    »Die Reporterin der Tribune ?«
    »Jop.«
    »Wie kommt es, dass ihr so freundlich zu ihr seid?«
    »Sie war in ihren Berichten immer fair und hat mich und meine Privatsphäre immer respektiert. Ich mag sie einfach«, erklärte ich. »Und jetzt kraulen wir uns gegenseitig den Rücken«, fügte ich mit einem Grinsen hinzu.
    »Wie das?«
    »Ohne sie darum bitten zu müssen, hat sie meine Drohung an die anderen Presseleute überbracht, dass ich jede Zeitung boykottieren werde, die es wagt, den Ort und die Zeit für unsere Feier zu veröffentlichen. Sie glaubt, wir können es aus den Medien heraus halten, bis es vorbei ist. Anderenfalls könnten wir sonst tausend Leute dort haben.«
    »Tausend Leute bezweifle ich doch«, sagte Mom.
    »Die Sache ist größer geworden, als wir erwartet haben«, sagte Charlie. »In der Sporthalle waren es heute 2.000 Zuschauer. Und soweit ich weiß, mussten sie 500 Leute abweisen, die noch Karten haben wollten. Außerdem hat dort den ganzen Tag das Telefon geklingelt.«
    »Wann waren sie ausverkauft?«
    »Heute Morgen um 9:00 Uhr hatten sie 425 Tickets verkauft«, sagte Dad. »Das ist Durchschnitt für eine solche Veranstaltung. Sie haben damit gerechnet, noch 150 bis 250 an der Tageskasse zu verkaufen. Die meisten der vorher verkauften Tickets sind für Familien und Freunde der Sportler. Sie bekommen die Karten dadurch günstiger. Die restlichen Tickets wurden ab 9:00 Uhr verkauft und die Frau an der Kasse sagte mir, das um 10:14 Uhr das letzte Ticket weg war. Sie erwähnte, dass die Schlange um 8:45 Uhr einen Block die Straße hinunter lang war. Damit hat wirklich niemand gerechnet.«
    Wir plauderten noch 20 Minuten lang weiter, bis Dad verkündete, dass es Zeit fürs Bett war.
    »Tim, kein Wecker. Das ist eine Anordnung«, sagte er zu mir. »Charlie, achte darauf, dass er sich auch daran hält.«
    »Mache ich«, versicherte Charlie.
    Wir gingen nach oben in unser Zimmer und unterhielten uns vor dem Schlafen noch eine Weile über die Ereignisse des Tages.

15 Charlie
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    Tim hielt sich an Norman‘s Forderung, den Wecker ausgeschaltet zu lassen. Wir schliefen für unsere Verhältnisse relativ lang und waren dementsprechend ausgeruht. Am Sonntag Morgen frühstückten wir in einem Restaurant, nicht weit von unserem Haus entfernt. Wie geplant begleiteten uns Tina, Franklin und Phil sowie Priscy und Jane. Wir hatten einen wundervollen Vormittag zusammen und wir schwelgten in Erinnerungen. Es war aber auch ein Morgen, um die Zukunft zu feiern.
    »Tim und ich haben eine Bitte an euch«, sagte ich zu Tina und Phil. »Würdet ihr bei der Zeremonie neben uns stehen und uns zum

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