Time to Die - Stirb noch einmal
Süden der USA aktiv ist.”
“Sie gehen davon aus, dass Babu Tums Sohn derjenige ist, der das Regierungsgebäude in Chattanooga in die Luft jagen soll?” Deke fluchte leise. Am liebsten hätte er sich auf Copeland gestürzt. Doch bevor es dazu kam, trat Sawyer McNamara ihm in den Weg.
“Lassen Sie uns eine Runde rausgehen, Bronson”, schlug McNamara vor. “Sie sollten versuchen, sich zu beruhigen.”
Deke griff nach seinem Mantel. Sawyer hatte natürlich recht. Es würde Lexie wohl kaum helfen, wenn er einen Geheimagenten attackierte.
Als sie auf der Straße standen und sich Richtung Innenstadt in Bewegung setzten, sagte Sawyer: “Wenn es Sie beruhigt – ich glaube nicht, dass Copeland die Identität von Babu Tums Sohn kennt.”
“Und wenn er es wüsste, würde er es uns nicht sagen. Denn wenn die Cops diesen Irren verhaften würde, wüsste der Majeed Bescheid, dass der Heimatschutz ihm auf der Spur ist.”
“Aber immerhin ist Copeland nicht grundlos so ein Korinthenkacker. Anscheinend steht der Geheimdienst kurz davor herauszufinden, um welches Regierungsgebäude es sich handelt und wann der Anschlag stattfinden soll.”
“Und in der Zwischenzeit rennt einer dieser verrückten Majeed-Brüder herum und tötet Lexie Murroughs Freunde. Und damit nicht genug: Er droht auch damit, sie zu töten.” Dekes Magen verkrampfte sich bei diesem Gedanken. Plötzlich schwante ihm ein schrecklicher Verdacht. “Verdammt noch mal! Dieser Typ will Lexie an dem Tag umbringen, an dem auch der Anschlag stattfinden soll. Wenn Copeland doch Bescheid weiß …”
“Selbst wenn er Bescheid wüsste, würde er Sie nur im äußersten Notfall einweihen.”
“Das hier ist der äußerste Notfall.”
“Wenn Sie sich nicht zusammenreißen, wird man Sie nach Washington beordern”, sagte Sawyer streng. “Wollen Sie das etwa?”
Deke wurde blass. “Nein!”
Sawyer klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. “Dann passen Sie lieber gut auf Ihre Klientin auf. Ich sage Ihnen sofort Bescheid, sobald wir etwas wissen. Das verspreche ich.”
Deke und Lexie schliefen an diesem Nachmittag erneut miteinander. Später am Abend aßen sie zusammen mit Cara und Geoff im Wintergarten zu Abend. Die Dämmerung setzte fast schon ein, und die letzten schwachen Strahlen der Dezembersonne umgaben sie. Während des Essens rief Bain an, um ihnen mitzuteilen, dass Cleveland eine Autopsie an Farris Richardson angeordnet hatte. Aller Voraussicht nach würde sein Leichnam Anfang nächster Woche zur Beerdigung freigegeben. Nach dem Essen begleitete Cara Lexie in die Bibliothek, um Farris’ Familie zu informieren. Die beiden Bodyguards schritten währenddessen im Korridor auf und ab, und Deke berichtete Geoff von dem Treffen am Morgen.
“Wir gehen also davon aus, dass der Sohn des alten Tum hinter Lexie her ist?”
“Ja. Aber ich verstehe immer noch nicht, aus welchem Grund er Lexie so hasst. Sie war an jenem Tag ebenso eine Unschuldige Zuschauerin wie Tums Frau und sein Kind.”
“Wahrscheinlich weiß er, dass es damals britische und amerikanische Soldaten waren, die seinen Vater erschossen haben, hat aber keine Ahnung, wer diese Männer waren oder wo er sie finden könnte. Lexies Name hingegen stand damals in allen Zeitungen.”
“Also hat er seinen Hass auf Lexie projiziert – in Ermangelung eines anderen Sündenbocks?! Das ist doch verrückt.”
“Das mag sein, aber genau das ist unser Mann doch: verrückt.”
Lexie kam aus der Bibliothek und ging direkt auf Deke und Geoff zu, deren Unterhaltung damit augenblicklich beendet war. “Ich gehe jetzt auf mein Zimmer.”
Deke nickte Geoff zu. “Wir sprechen morgen weiter.” Dann führte er Lexie den Flur hinunter. “Hast du mit Richardsons Eltern gesprochen?”
“Nein, aber mit seiner Schwester. Sie sagte, dass Farris eingeäschert werden wollte und dass sie diesem Wunsch entsprechen würden. Und da ihre Eltern bereits älter sind und keiner von beiden eine stabile Konstitution besitzt, denkt sie, je eher die Beerdigung stattfinden kann, desto besser wäre es. Sie würde die Trauerfeier gern für nächsten Dienstag planen.”
“Es tut mir so leid, dass du das schon wieder ertragen musst.”
Lexie hielt inne und sah ihn eindringlich an. “Sagst du mir jetzt endlich, was hier vor sich geht?”
“Ich weiß nicht, wovon du sprichst.”
“Du und Bain, ihr habt heute Morgen geflüstert. Dann bist du mit ihm aufs Revier gefahren und warst stundenlang weg. Und jetzt gerade
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