Time to Die - Stirb noch einmal
Garrett, dem Mann, der die Dundee-Untersuchungen leitete.
Als Lexie am nächsten Morgen den Frühstücksraum betrat, erwartete sie nicht Deke dort anzutreffen. Doch da stand er und schenkte sich gerade Kaffee aus der silbernen Kanne nach.
Für einen kurzen Moment sah er in ihre Richtung und murmelte: “Guten Morgen.”
“Guten Morgen”, antwortete sie und musterte ihn eindringlich. Aber ihre Hoffnung, seine Gedanken erraten zu können, zerschlug sich im gleichen Moment. Keine Chance.
“Das riecht aber gut”, sagte Geoff. Er hatte Lexie die Treppe hinuntergeleitet und ging jetzt direkt zu Deke an die Anrichte, auf der das Frühstücksbuffet aufgebaut war. “Ich liebe die amerikanische Art, zu frühstücken. In diesem Land hält man sich an die alte Weisheit: Morgens wie ein Kaiser!”
Deke stellte seine Tasse auf den Tisch und ging zurück zum Buffet, um einen Teller mit Rührei zu füllen. Lexie stellte sich neben ihn und griff nach einem Porzellanteller.
“Wie war dein Treffen mit Mr. Garrett?”
Ohne sie anzusehen, antwortete er: “Gut. Ty wird morgen hier vorbeikommen.”
“Gibt es was Neues?”
“Nein.” Deke schüttelte den Kopf. “Noch nicht.” Er ging zum Tisch, stellte seinen Teller ab, setzte sich jedoch nicht hin.
Mit einem vollkommen überladenen Teller kam auch Geoff zum Tisch und nahm Platz. Lexie begnügte sich mit zwei Scheiben Toast und ein wenig Obstsalat. Als sie sich zu beiden an den Tisch gesellte, rückte Deke ihr den Stuhl zurecht.
Sie dankte ihm mit einem Lächeln, das er nicht erwiderte.
“Setz dich, ich hole dir Kaffee”, sagte er stattdessen.
“Danke.” Warum fühlte sie sich in seiner Gegenwart nur so merkwürdig? Sie hatten doch gar nicht miteinander geschlafen! Verdammt noch mal, sie hatten sich ja nicht mal geküsst!
Keiner der drei sprach viel. Nachdem Geoff seine riesige Portion Eier und Würstchen verdrückt hatte, begann er darüber zu sinnieren, wie es wohl wäre, so reich zu sein wie Cara Bedell. Anschließend saßen sie wortlos zusammen und tranken eine letzte Tasse Kaffee. Lexie beschloss, dass dies der geeignete Zeitpunkt war, eine Ankündigung zu machen.
“Ich werde heute in die Morgenmesse gehen.”
“Wie bitte?” Deke sah sie mit verärgertem Gesichtsausdruck an.
“Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist”, wandte Geoff ein.
“Das wirst du auf keinen Fall tun!”, bestimmte Deke.
Lexie hob die Augenbrauen. “Und warum nicht? Ich habe nicht vor, mich hier einsperren zu lassen. Ich gehe heute in die Kirche und morgen wieder ins Büro.”
“Wenn es unbedingt sein muss …”, murmelte Deke beherrscht. “Ich begleite dich.”
Geoff sah ihn eindringlich an, doch er schwieg.
Lexie dagegen erhob sich. “Danke. In einer Stunde kann es losgehen. Meine Gemeinde liegt mit dem Auto etwa fünfundzwanzig Minuten entfernt.”
“Ich werde bereit sein.”
Auch Deke und Geoff standen auf, aber nur Deke verließ den Raum mit ihr. Sie lief voraus und ließ sich dabei Zeit. Am Ende des langen Gangs, direkt neben der Küche, hielt sie zu Dekes Überraschung vor einem versteckten Aufzug an.
“Ich kann mir nicht vorstellen, in einem Haus zu wohnen, das so groß ist, dass man seinen eigenen Aufzug braucht”, sagte er.
“Ich steige eigentlich lieber Treppen”, erklärte Lexie. “Aber heute Morgen möchte ich Zeit sparen.”
“Nimmst du normalerweise die Treppe, um dir und der Welt etwas zu beweisen?”
In diesem Moment öffnete sich die Fahrstuhltür und Lexie, dicht gefolgt von Deke, stieg ein. Der Innenraum war klein. Hier würden keinesfalls mehr als drei oder vier Personen hineinpassen.
“Denkst du das wirklich? Dass ich Treppen steige, nur um mir zu beweisen, dass ich es kann?”
“Vielleicht. Oder du tust es, um anderen Leuten zu beweisen, wie selbstständig du bist. Dass du keine Spezialbehandlung brauchst.”
Deke griff um sie herum, um den Aufzugknopf zu betätigen. Dabei berührte sein Arm den ihren. Ein starkes Kribbeln in ihrem Magen war die Antwort. Niemals zuvor hatte sie sich körperlich so zu einem Mann hingezogen gefühlt wie zu Deke.
Denk an etwas anderes
, beschwor sie sich selbst.
Lass ihn bloß nicht spüren, dass er dich durcheinanderbringt. Verdammt noch mal, denk an was anderes. Irgendetwas.
Caras Haus. Der Lift.
Als sie das Obergeschoss erreichten, wartete Deke, während Lexie ausstieg. Dann schritt er neben ihr durch den langen Korridor, der zu ihren Zimmern führte.
Bevor sie ihr Zimmer betrat, hielt
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