Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
vor Aufregung. Den Fuß fahrbereit auf dem Gaspedal wartete ich ab und beobachtete, was nun geschah.
Als Viktor auf Höhe der spielenden Kinder war, gab ich ihnen das ausgemachte Zeichen. Drei von ihnen rannten zu ihm herüber und zogen wie verrückt an seinen Ärmeln.
»Kommen Sie, Mister, kommen Sie. Dort drüben ist eine tote Ratte. Die müssen Sie sehen. Los jetzt, kommen Sie mit.«
Durch das plötzliche Auftauchen der Gören überrumpelt, ließ Viktor sich einige Meter weit auf die Wiese ziehen. Diesen Moment nutzte der Professor und stürzte los. Ich trat das Pedal durch und kam direkt neben ihm zum Stehen.
»Los, steigen Sie ein, schnell!«, schrie ich.
»Nein. Fahren Sie weiter, Leana. Ich kann nicht mit Ihnen kommen«, brüllte Tyssot und seine Stimme überschlug sich dabei.
»Was reden Sie da?«, quietschte ich vollkommen perplex. »Sie steigen jetzt sofort ein! Ich werde nicht ohne Sie fahren.«
»Nein, Leana. Hören Sie mir zu. Viktor hat in der Zukunft herausgefunden, dass wir heute in einem Auto ums Leben kommen. Beide! Verstehen Sie? Ich kann nicht einsteigen. Das wäre unser Ende!«. Hektisch sah er sich um und sah Viktor auf uns zueilen. »Sie müssen verschwinden, Leana. Es ist noch nicht geschehen. Wir können die Zukunft noch ändern. Aber ich darf nicht zu Ihnen ins Auto steigen! Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde übermorgen mit Viktor zurückreisen. Er hat alles arrangiert. Mir wird nichts geschehen. Passen Sie auf sich auf, ja?«
Viktor hatte inzwischen begriffen, was vor sich ging, und war im Begriff, die Straße zu überqueren. An seinem linken Arm hingen noch immer zwei der Kinder und erschwerten ihm so das Vorankommen.
»Aber, ich kann Sie doch nicht …«, stotterte ich, unfähig einen klaren Gedanken fassen zu können. »Bitte kommen Sie mit mir!«
»Leana! Los jetzt! Verschwinden Sie! Ich sorge dafür, dass Sie wie geplant zurückkommen können. Los jetzt!«
Ich schaute zu Viktor, dann wieder zum Professor und wieder zurück zu Viktor. Es half nichts.
»Es ist ein Diamant, so groß wie eine Grapefruit«, sagte ich, gerade so laut das Tyssot es hören konnte. Dann trat ich aufs Gas und brauste los. Ich konnte gerade noch sehen, wie sich die Miene des Professors von hektischer Sorge zu einem Ausdruck gerührter Erleichterung änderte, als er schlagartig aus meinem Blickfeld verschwand. Ich wich einer Frau, die gerade aus ihrem Auto stieg, aus und fuhr mit halsbrecherischer Geschwindigkeit davon.
Ich überquerte die Poydras Street und musste scharf ausweichen, da mitten auf der Straße mehrere Wagen standen. Scheinbar hatte es einen Auffahrunfall gegeben. Plötzlich wurde mir klar, dass ich, wäre ich nur ein paar Sekunden eher losgefahren, mitten in diesen Unfall hineingeraten wäre. Einer der Beteiligten stieg gerade erst aus seinem Auto heraus, um nach dem Mann im hinteren Auto zu sehen. Er hielt sich den Kopf, war scheinbar verletzt. Mein Herz setzte einen Moment aus. Der Professor hatte etwas von einem Unfall gesagt. Wenn er nun gleich in mein Auto gestiegen und wir losgefahren wären? Vermutlich wären wir tatsächlich beide ums Leben gekommen. Ich raste weiter in Richtung Canal Street und Tränen stiegen mir in die Augen. Alles lief schief! Was sollte ich jetzt tun? Konnte ich dem Versprechen des Professors glauben? Würden er und Viktor übermorgen wirklich sicher zurückgelangen und so auch meine Heimreise sichern? Meine Gedanken überschlugen sich. Wenn ich mich an die Anweisungen des Professors halten wollte, wäre mein nächstes Ziel Gainesville, Florida. Unweit der Stadt befand sich der Paynes Prairie Preserve State Park. Inmitten dieser 8400 Hektar großen naturbelassenen Fläche würde ich meine Reise, zurück in die Zukunft, antreten. Doch zunächst brauchte ich mein Gepäck.
Da der Professor und Viktor mich zum ersten nicht allzu bald einholen konnten und zum zweiten mit absoluter Sicherheit erwarteten, dass ich direkt zum Hotel fahren würde, konnte ich meine Sachen gefahrlos abholen. Ich besorgte noch etwas Proviant und machte mich auf den Weg. Vor mir lagen etwa 530 Meilen. Die konnte ich unmöglich mit diesem Wagen schaffen. Ebenfalls konnte ich, hier in New Orleans, keinen Zug besteigen. Die Gefahr, am Bahnhof von Viktor abgefangen zu werden, war zu groß. Ich beschloss also, mit dem Auto bis nach Pensacola zu fahren und von dort aus den Rest der Strecke mit dem Zug zu fahren. Ein guter Plan, wie ich fand. Ich schob alle Sorgen, den Professor
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