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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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nicht auf, Onkel. Ich habe nur getanzt«, wandte Philip ein und befreite sich aus dem Griff des Onkels.
    »Vielleicht findest du es amüsant, mit dir selbst zu tanzen, aber stell dir vor, jeder hier denkt, du hast den Verstand verloren«, schnaubte Philips Onkel.
    O Gott. In der Hitze des Gefechts hatte Michele vergessen, wie es auf die anderen Ballgäste wirken würde – so als würde Philip ohne Partnerin tanzen.
    »Ich tanze mit mir selbst? Was meinst du damit? Ich habe lediglich mit einer Freundin der Windsors getanzt, sie heißt Michele und ist genau hier …«
    »Schluss mit diesem Unsinn«, zischte Mr. Walker. »Kein anderer achtzehnjähriger junger Mann aus guter Familie würde es wagen, sich so zu benehmen. Du bist viel zu alt für eingebildete Freundinnen.«
    Benommen drehte sich Philip um und starrte Michele an, denn ihm dämmerte, dass sie nur für ihn sichtbar war. Als Philips Onkel ihn von Michele wegzerrte, ging Clara auf Michele zu und legte leicht die Finger auf den Mund, damit niemand sah, wenn sie redete.
    »Was tust du denn?«, flüsterte sie. »Weshalb kann Philip dich sehen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Michele schwach.
    »Er ist mit Violet verlobt«, erklärte Clara und sah zu ihrer neuen älteren Schwester hinüber, die Philip finster anblickte.
    Michele starrte Clara an, als hätte sie gerade einen Schlag in die Magengrube erhalten. Der Mann aus ihren Träumen war verlobt ? Und ausgerechnet mit der hochnäsigen, umwerfenden Violet ? Das konnte nicht sein.
    Während des restlichen Balls litt sie Höllenqualen. Michele wünschte sich, einfach in ihre eigene Zeit zurückkehren zu können, weg von dieser verwirrenden Szene und all den Gefühlen, die sie in ihr aufwühlte. Doch obwohl sie den Generalschlüssel umklammert hielt und die Zeit anflehte, sie nach Hause zu schicken, blieb sie, wo sie war. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie keine todsichere Methode kannte, ins Jahr 2010 zurückzukehren, und dieser Gedanke ließ sie erschaudern.
    Vom Ballsaal bis zum Speisezimmer, wo ein üppiges kaltes Büfett aufgebaut war, wich Philips Onkel seinem Neffen nicht von der Seite. Eine Frau, die als französische Kurtisane verkleidet war, begleitete sie. Obwohl sie mit ihrem kühlen, distanzierten Gesichtsausdruck wenig mütterlich wirkte, war Michele davon überzeugt, dass es sich um Philips Mutter handelte. Sie fragte sich, wo wohl sein Vater steckte und warum sich sein Onkel so autoritär aufführte?
    Philip schien den Blick nicht von Michele abwenden zu können. Sein Gesichtsausdruck verriet Neugier und Schmerz. Ein Teil von ihr wusste, dass sie sich nach dem, was sie gerade entdeckt hatte, von ihm fernhalten sollte – doch sie fühlte sich nach wie vor unwiderstehlich zu ihm hingezogen.
    Nach dem Abendessen klatschte Henrietta in die Hände und verkündete strahlend, dass jetzt im Ballsaal die Quadrille getanzt würde. Michele fiel auf, dass die abweisende Frau von heute Nachmittag in der Ballatmosphäre zum Leben zu erwachen schien.
    »Was ist eine Quadrille?«, fragte Michele Clara.
    »Das ist ein formeller französischer Square Dance«, erklärte Clara und hielt wieder diskret die Hand vor den Mund. »Dieser Tanz ist ein Muss auf allen Bällen der oberen Zehntausend. Mr. Windsor hat einen privaten Tanzlehrer engagiert, damit ich ihn lerne, also werde ich ihn heute zum ersten Mal tanzen. Oh, wünsch mir Glück.«
    »Viel Glück!«, sagte Michele mit breitem Grinsen. Sie versuchte, nicht darüber zu kichern, dass Clara einen Square Dance so ernst nahm. Während die Gäste in den Ballsaal zurückkehrten, bemerkte Michele, dass sich Violet und George Windsor den anderen nicht anschlossen. Es schien, als wären sie mitten in einer heftigen Diskussion. Sie waren ein groteskes Paar, Ludwig XVI . und eine venezianische Prinzessin, die leise miteinander stritten. Plötzlich stürmte George aus dem Speisesaal, weg vom Ballsaal, Violet ihm hinterher. Neugierig folgte Michele ihnen ins Frühstückszimmer, das den Ballgästen nicht zugänglich war. Es hatte seine Nachteile, mit Ausnahme von zwei Menschen für alle unsichtbar zu sein … doch zum Lauschen erwies es sich als hervorragend.
    »Violet, ist jetzt wirklich der geeignete Moment dafür?«, fragte George ungeduldig.
    »Ich schaffe es einfach nicht zu behaupten, Clara sei unser Mündel, unsere Pflegetochter – oder wie immer du es verheimlichen möchtest –, wo wir doch genau wissen, wer sie wirklich ist, Vater«, erwiderte Violet

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