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Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz

Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz

Titel: Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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freigelegt. Manche Ziegel waren zerbrochen, an anderen Stellen fehlten welche.
    Dann legte Oliver eine flache Steinplatte frei, die ganz anders aussah als die Ziegel.
    „Seht einmal!“ rief er. „Hier liegt eine große Steinplatte mit einem alten Muster.“ Sie drängten sich dicht heran und schauten.
    Diesmal war Tobbi am klügsten. „Erkennt ihr das Muster nicht?“ rief er. „Das ist doch ein Adler, wie er im Greilinghaus auf dem Torpfosten steht, nur daß er hier flach ist.“
    „Ein Greiling-Adler !“ rief Tina entzückt. „Dies war also auch ein Greilinghaus.“
    „Warum aber liegt diese Platte plötzlich mitten zwischen den Ziegeln?“ überlegte Oliver. „Das ist doch merkwürdig.“
    „Freilich ist es merkwürdig.“ Tobbi nickte. „Doch ich glaube, ich weiß den Grund: unter dieser Platte wird die Treppe sein.“
    „Glaubst du?“
    „Wahrscheinlich. Die Sache ist nur: Wie kriegen wir die Platte hoch? Sie wird ganz hübsch schwer sein. Ob ein Eisenring dran ist, an dem wir sie herausziehen können? Kommt, wir wollen sie ganz freilegen.“
    Sie säuberten die Platte von einem Ende zum andern, aber nirgends war ein Eisenring zu entdecken. Tobbi stellte sich auf die Platte und sprang kräftig darauf.
    Da bewegte sich der Stein. Es gab ein quietschendes, krachendes Geräusch, und der Junge sprang erschrocken zur Seite. Alle drei starrten hin. Irgendwo mußte der Stein nachgegeben haben, er lag nicht mehr eben, sondern ein wenig unter dem übrigen Boden.
    „Was mag da passiert sein?“ fragte Tobbi. „Ich war richtig erschrocken, als die Platte sich bewegte. Und habt ihr das merkwürdige Geräusch bemerkt?“
    „Das war wirklich nicht zu überhören!“ Oliver grinste, sagte aber gleich ernsthaft: „Wahrscheinlich liegt der Stein auf einem hölzernen Träger, und der ist mit den Jahren morsch geworden. Durch deinen Sprung knickte das Holz ein und gab nach.“
    „Ich glaube, du hast recht“, gab Tobbi zu und stieß mit dem Fuß an den Stein. „Noch einmal traue ich mich nicht zu springen. Wie kann man die Platte aber sonst bewegen?“
    „Dort liegt doch einer von den großen Steinen, die einmal zur Außenmauer gehörten“, sagte Oliver. „Zu dritt müssen wir den herschleppen können. Dann lassen wir ihn auf die Steinplatte niederfallen und werden sehen, ob sie sich bewegt.“
    „Gut!“ Sie machten sich an die Arbeit. Es war schwierig, den Stein fortzubewegen. Dann schoben sie ihn Zentimeter um Zentimeter an die Platte heran und ließen ihn auf Tobbis Kommando heruntersausen.
    Der Erfolg war mehr als verblüffend. Der schwere Stein traf die Platte. Die gab sofort nach und verschwand mit einem gewaltigen Krachen vollständig — der schwere Stein auch. Sie starrten in ein großes schwarzes Loch.
    „Du meine Güte!“ rief Tobbi fassungslos. „Seht euch das an!“
    „Das müssen die Treppenstufen sein!“ rief Oliver. Er beugte sich über das Loch. Tina nahm ihre Taschenlampe und leuchtete: Ein tiefes Loch und eine alte Stiege, die hinunterführte!
    „Kinder, Kinder!“ schrie Tobbi in heller Aufregung. „Wir haben recht behalten. Irgendwo dort unten muß der Greilingschatz verborgen sein. Ich bin ganz sicher!“
    Tina wäre im Übereifer beinahe in das Loch gestürzt, aber ihr Bruder zog sie zurück. „Spiel nicht verrückt“, fuhr er sie an. „Der ganze Platz ist doch brüchig. Sowie du daneben trittst, stürzt du hinunter und verletzt dich.“
    Sie entdeckten die Steinplatte unten auf dem Boden und den anderen Stein daneben, untersuchten die Stelle, wo die Platte gesessen hatte und begriffen, daß der flache Stein tatsächlich auf Holz geruht hatte, auf Holz, das morsch geworden war und bei Tobbis Sprung nachgegeben hatte.
    „Darf ich als erste hinunter?“ fragte Tina.
    „Unter keinen Umständen“, rief Tobbi sofort. „Diese Stufen sehen von hier zwar sicher aus. Sie können aber genausogut morsch sein. Ich werde sie zuerst ausprobieren.“
    „Nimm dich in acht!“ riet Oliver ängstlich. Tobbi steckte seine Taschenlampe weg und setzte sich an den Rand des Loches. Er versuchte, auf die oberste Stufe zu treten, aber die brach sofort ab. Die Splitter fielen in die Tiefe. Mit der zweiten ging es genauso.
    „Da haben wir es“, rief der Junge. „Die Stufen taugen überhaupt nichts. Sie würden nicht mal das Gewicht einer Maus aushalten.“
    „Aber wie kommen wir dann hinunter?“ fragte Tina, die ganz erpicht darauf war, unten weiterzuforschen.
    „Wir brauchen ein Seil“,

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