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Titan 6

Titan 6

Titel: Titan 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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Behauen eines Feuersteins zu einer scharfen Schneide? Kennen wir die Geheimnisse der Jagd auf den Säbelzahntiger, der Jagd und des Überlebens?
    Die Menschen jener Zeit waren in einer ähnlichen Lage, obwohl es länger gedauert hatte, weil die Sprachen sich langsam vervollkommnet hatten, und weil die Maschinen Generation um Generation alles für sie instandhielten und warteten.
    So war zum Beispiel der gesamte Planet Pluto verlassen worden – und doch lagen ihre ergiebigsten Erzminen auf Pluto – die Maschinen arbeiteten allein und automatisch. Das Sonnensystem gehörte den perfekt funktionierenden, niemals vergessenden Maschinen.
    Alles, was diese Leute noch wußten, war, daß man bestimmte Ergebnisse erzielte, wenn man einen bestimmten Hebel in bestimmter Weise bediente. So wie die Menschen der Frühzeit wußten, wenn man ein bestimmtes Material, Holz, hernahm, und in Berührung mit anderem, rotglühend erhitzten Holz in Berührung brachte, dann entstand Wärme und das Holz verschwand. Sie verstanden nicht, daß das Holz oxidiert wurde, wobei in einem wärmefreisetzenden Prozeß Kohlendioxid und Wasser entstanden. Diese Menschen verstanden also auch nichts von den Dingen, die sie nährten, wärmten und trugen.
    Ich blieb drei Tage in San Frisco. Dann besuchte ich Jacksville. Yawk City auch – eine ungeheure Steinwüste. Es erstreckte sich weit bis über die Grenzen des heutigen Boston hinaus bis südlich von Washington – das alles nannte man Yawk City.
     
    *
     
    »Das habe ich ihm einfach nicht geglaubt«, sagte Jim, seine Erzählung unterbrechend. Ich wußte, daß er es nicht glaubte, denn sonst hätte er vermutlich irgendwo in der Gegend Land gekauft und darauf gewartet, daß sein Wert stieg. Ich kenne Jim. Ihm würden sieben Millionen Jahre ungefähr wie siebenhundert vorkommen, und er würde überzeugt sein, daß seine Urenkel dieses Land günstig verkaufen könnten.
    »Nun ja«, fuhr Jim fort, »er sagte, die alleinige Ursache sei, daß die Städte sich so rasch ausgedehnt hätten. Boston breitete sich nach Süden aus. Washington nach Norden. Und New York in alle Richtungen. Und die Städte dazwischen wuchsen mit den Riesenmetropolen zusammen…«
     
    *
     
    All dies war eine einzige, gewaltige Maschine. Ein vollkommener, ordentlicher, sauberer Mechanismus. Es gab ein Transportsystem, das mich von der Nordgrenze zur Südgrenze in genau drei Minuten brachte. Ich habe auf die Uhr geschaut. Die Maschinen konnten die Beschleunigungseffekte aufheben.
    Dann bestieg ich eines der großen Raumschiffe zum Neptun. Es waren immer noch einige unterwegs. Es gab genug Menschen, die in Richtung Erde wollten…
    Das Schiff war riesig. Zum Großteil war es ein Frachter. Es schwebte lautlos vom Erdboden hinauf, ein gewaltiger Metallzylinder, zwölfhundert Meter lang und vierhundert Meter im Durchmesser. Erst außerhalb der Atmosphäre begann es zu beschleunigen. Ich sah, wie die Erde rasch kleiner wurde. Ich bin mit einem unserer eigenen Raumschiffe zum Mars geflogen, und das dauerte – es war 3048 – fünf Tage. Auf diesem Schiff war die Erde nach einer halben Stunde nur mehr ein Stern, neben dem ein viel kleinerer, blasser zweiter Stern schwebte. Nach einer Stunde passierten wir den Mars. Acht Stunden später landeten wir auf dem Neptun. Die Stadt hieß M’reen. Sie war so groß wie Yawk City zu meiner Zeit – aber niemand lebte darin.
    Der Planet war kalt und düster – entsetzlich kalt. Die Sonne war eine winzige, blasse Scheibe, die kaum Licht und keine Wärme spendete. In der Stadt aber war es sehr angenehm. Die Luft war frisch und kühl, erfüllt von dem Geruch aufbrechender Blüten. Aber das ganze riesige Metallgebilde vibrierte leise von dem mächtigen, summenden Pochen der Maschinen, die es geschaffen hatten und instandhielten.
    Aus Aufzeichnungen, die ich entziffern konnte (weil ich die alte Sprache kannte, aus der die Sprache jener Zeit und die Sprache aus der Zeit des Niedergangs der Menschheit entstanden waren), erfuhr ich, daß die Stadt drei Millionen siebenhundertdreißigtausend und einhundertfünfzig Jahre nach meiner Geburt erbaut worden war, aber seit diesem Zeitpunkt hatte keines Menschen Hand je eine Maschine berührt.
    Und doch war die Luft für Menschen gerade richtig, und der warme, rosasilberne Schimmer schwebte auch hier überall, als einzige Beleuchtung außerhalb der Gebäude.
    Ich besuchte einige der anderen Städte, wo es noch Menschen gab. Und dort, an den äußersten,

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