Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
dritten. Diesmal kam er etwas weiter, stieß schließlich aber wieder gegen eine Strahlungsmauer. Es war, als wäre der Berg durch Röntgen abgeschirmt.
    Blieb also nur der Tunnel mit den Schienen, der in die andere Richtung führte. Vielleicht konnte man damit die tödlichen Strahlen umgehen. Er mußte es ausprobieren.
    Var sprang hinunter und lief die Schienen entlang. Er kam weiter als vorhin, denn jetzt setzte er seine Schritte schon viel sicherer. Der Tunnel machte eine Biegung in Richtung Berg.
    Immer weiter führte er, meilenweit. Var kam an einer langen Reihe von Plattformen vorbei und spürte einen Hauch von Strahlung. Aber noch ehe er haltmachen und umkehren konnte, war die Strahlung auch schon vorbei, und er konnte weiter. Für einen längeren Aufenthalt war dieser Bereich nicht geeignet.
    Der Schotter zwischen den Schienen wurde gröber, die Wände rauher und gefurchter, so als wäre diese Region durch gewaltigen Druck erschüttert und zusammengepreßt worden. Während seiner in der Wildnis verbrachten Jahre hatte er zusammengebrochene Bauwerke dieser Art gesehen. Er fragte sich, ob Schutt und Strahlung irgendwie miteinander in Verbindung standen. Eine müßige Spekulation.
    Er war dem Berg schon sehr nahe, als er eine dritte Erweiterung des Tunnels mit einer weiteren Plattform erreichte. Überall stieß er dort auf Geröll und an manchen Stellen auch auf Strahlung. Er lief schnell weiter, da ihm die Wände hier recht brüchig erschienen. Ein Ödland-Bau in diesem Zustand wäre bei dem kleinsten Anlaß zusammengebrochen, und hier würde sich herabfallendes Gestein besonders verheerend auswirken.
    Schließlich waren die Schienen zu Ende. Verbogenes Metall ragte turmartig in die Höhe, dahinter türmten sich Gesteinsmassen und machten den Tunnel unpassierbar.
    Var ging den Weg zurück zur dritten Plattform. Er erkletterte die zum Berg hin gelegene Seite, wich sorgfältig dem Geröll aus und gab acht auf eventuelles Hautbrennen. Immer wenn er Strahlung spürte, wich er aus. Der Herr hatte eine völlig strahlungsfreie Route verlangt, denn gewöhnliche Menschen waren der Strahlung gegenüber anfälliger als Var, trotz ihrer Fähigkeit, diese Strahlung mit klickenden Kästchen aufzuspüren.
    Zwei Gänge waren auf diese unsichtbare Weise versperrt. Der dritte erwies sich als einigermaßen passierbar. Große Haufen von Losung zeigten an, daß Tiere diese Passierbarkeit bereits entdeckt hatten. Dies wiederum ließ drauf schließen, daß der Gang zu einem Ziel führte, vielleicht an die Oberfläche, denn Tiere würden in so großer Zahl nicht in eine Sackgasse laufen.
    Der Gang verzweigte sich, die Alten hatten sich offenbar nicht für eine Richtung entscheiden können – und wieder wählte Var jene Abzweigung, die zum Berg führte.
    Doch hier war der Bau eines Tieres, eines großen Tieres. Der Kot war groß und frisch, die Ausscheidung eines Fleischfressers. Schon konnte Var die Ausdünstungen riechen, und dann hörte er die Schritte.
    Er hätte davonlaufen können, blieb aber stehen und wartete, weil er wissen mußte, was hier lauerte. Vorsichtig richtete er den Lichtstrahl in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
    Ratten huschten aufgeschreckt davon. Und dann erschien ein plumper Schädel, froschähnlich, mit Glotzaugen und Hornschnabel. Ein zahnloses Maul, darin ein rosa Aufblitzen. Eine Ratte quietschte, tat einen Sprung und wurde von einem rosa Band in die Mundöffnung gezerrt. Eine überlange, klebrige Zunge war ihr zum Verhängnis geworden.
    Der Lichtstrahl tanzte über ein Glotzauge, und das Tier zwinkerte und wich aus. Es sah aus wie ein ungeheurer Salamander. Als Var vor ihm zurückwich, kam der gewaltige Leib, etwa fünf Meter lang, zum Vorschein. Die Haut schimmerte geschmeidig. Die Beine waren plump, der Schweif kurz.
    Var war nicht ganz sicher, ob er das Tier mit seinen zwei Stöcken würde töten können, aber er konnte es verletzten und zurücktreiben. Er sah nun, daß er eine Amphibienmutation vor sich hatte. Die feuchte Haut und die flossenähnlichen Gliedmaßen waren Anzeichen dafür, daß das Tier viel Zeit im Wasser zubrachte. Und noch etwas fiel ihm auf. Var verspürte ein leichtes Hautbrennen. Das Tier war also radioaktiv.
    Dies bedeutete, daß es hier Wasser gab, vermutlich einen überfluteten Tunnel, Wasser, das ins strahlenverseuchte Gebiet reichte und verseucht war. Und es existierten sicher noch andere Wesen dieser Art. Also war dieser Weg für den Menschen auch nicht geeignet.
    Var

Weitere Kostenlose Bücher