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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Überraschung der Mund offen. »Sos! Sos, das Seil! Und der Vogel – «
    »Namenlos, waffenlos, hilflos. Ein unwissender Toter. Vorherbestimmt, das Imperium zu zerstören.«
    Var begriff das alles nicht, obgleich er die Verwandtschaft des Namens »Sos« mit »Sosa« erkannte. Tyls Miene ließ vermuten, daß seine Ergebenheit vor allem Sol aller Waffen galt, dem früheren Herrn des Imperiums. Vielleicht hatte das Wissen, daß dieser Mann lebte, Tyl so erregt.
    »Und -?« fragte Tyl.
    »Jetzt haben wir auch Waffen.«
    »Das Imperium – «
    »Wird sich ausdehnen. Vielleicht wieder unter Sol, wie früher. Nach dem Sieg über den Berg – «
    »Aber diese… diese Schußwaffen… gehören nicht zu den Waffen des Ringes!« protestierte Tyl.
    »Es geht nicht um den Ring. Es geht um Krieg.«
    Die Worte schockierten Var. Er wußte, was das war, ein Krieg. Der Herr hatte es ihm viele Male erzähle. Krieg war die Ursache des großen Brandes gewesen.
    Der Herr warf ihm einen Blick zu, als ahne er seine Beunruhigung. »Ich habe dir gesagt, Krieg wäre schlecht und dürfe nie wieder über unsere Gesellschaft kommen. Er hat einst die Welt fast gänzlich zerstört. Aber wir sehen uns hier einem Problem gegenüber, das wir nicht anders lösen können. Der Berg muß besiegt werden. Dies wird der Krieg sein, der alle anderen Kriege beendet.«
    Was der Herr sagte, klang vernünftig, doch wußte Var, daß daran etwas nicht stimmte. Diesem Projekt haftete etwas Böses an, und das war nicht nur das Böse des Krieges an sich. Zum erstenmal zog er die Weisheit des Waffenlosen in Zweifel. Da er aber nicht dahinterkommen konnte, was ihm Kopfzerbrechen machte, sagte er lieber gar nichts.
    Auch Tyl sah unbehaglich drein, ließ sich aber auf keine Debatte ein. »Und wie sollen wir dies erreichen?«
    Der Herr zeigte ihnen nun eine Skizze, die er sich während der vielen Monate im Lager angefertigt haben mußte. »Das ist eine Höhenlinienkarte, wie sie von den Irren genannt wird. Ich habe den Berg von allen Seiten skizziert. Hier, das ist unser jetziges Lager. Es liegt gut außerhalb des Verteidigungsgürtels. Da liegt die Herberge, in der die Selbstmörder vor dem Aufstieg einkehren. Und da liegt der Untergrundbahn-Tunnel, den Var erkundete.«
    »Untergrundbahn?« Das Wort war für Tyl ebenso neu wie für Var.
    »Die Alten benutzten diesen Gang für Fortbewegung über weite Strecken, mittels Metallfahrzeugen ähnlich den Traktoren der Irren, nur daß sie auf Schienen rollen und sich viel schneller fortbewegen. Die oberirdisch fahrenden nannte man >Züge<, und die unterirdischen >Untergrundbahnen<. Var sagte mir, er hätte unten einen richtigen Zug entdeckt.«
    Var hatte ihm nichts dergleichen gesagt. Er hatte nur berichtet, einen Stöpsel, einen Einsturz, Strahlung, ein Ungeheuer. Einen Traktor hatte er nicht gesehen. Aber warum log der Herr?
    »Ich hatte gehofft, einen dieser Tunnels zu einem Überraschungsangriff nutzen zu können. Aber jetzt weiß die Unterwelt Bescheid. Sie wissen, daß wir über die unten herrschende Strahlung informiert sind. Man wird uns zusätzliche Fallen stellen. Deswegen müssen wir unseren Angriff an der Oberflache durchführen.«
    Tyl war erleichtert. »Das wird mein Stamm übernehmen.«
    Der Herr lächelte. »Ich zweifle die Fähigkeiten deines Stammes nicht an. Aber deine Leute sind Krieger des Ringes. Was können sie gegen Feuerwaffen ausrichten? Gegen Waffen, die aus der Deckung abgefeuert werden, aus großer Entfernung und ohne Vorwarnung. Und gegen Flammenwerfer?«
    »Flammenwerfer?«
    »Feuerkanonen, die einen Menschen in Sekundenschnelle verbrennen.«
    Tyl nickte, doch Var sah ihm an, daß er diese Dinge nicht für wahr hielt, ungeachtet der anderen Wunder, von denen sie eben erfahren hatten. Auch Var glaubte es nicht. Falls man mit Feuer schoß, würde die Luftbewegung des Schusses es zum Erlöschen bringen.
    »Kannst du dich erinnern, daß jemand von weißen Faltern berichtete, deren Stich tödlich ist? Von winzigen Tieren, die bewaffnete Krieger überrennen können? Von Feuer, das auf dem Wasser schwimmt?«
    »Ja, ich weiß«, sagte Tyl und wurde plötzlich sehr nachdenklich.
    Var begriff nicht, welchen Zusammenhang diese Fragen mit dem Problem hatten, da doch jedermann von den Motten und den Mäusen des Ödlandes wußte. Schwimmendes Feuer war zwar lächerlich. Aber Tyl sah aus, als glaubte er jetzt an Flammenwerfer.
    »Es wird einen schrecklichen Kampf geben«, erklärte der Waffenlose. »Männer

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