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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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drehte sich um und spurtete los, nicht weil er das Tier fürchtete, sondern weil er seine Nähe meiden wollte. Gegen den Riesensalamander vorzugehen, war nicht notwendig.
    Blieb also nur die andere Abzweigung. Er lief weiter, getrieben von der immer knapper werdenden Zeit. Außerdem machte sich der Hunger bei ihm bemerkbar. Er hätte sich auch so eine lange Zunge gewünscht, die die Jagd erleichterte. Der Mensch mußte eben auf manche Vorteile verzichten.
    Der Tunnel weitete sich, und am anderen Ende dieser Erweiterung sah er Licht.
    Kein Tageslicht. Es war vielmehr der gelbe Schein einer elektrischen Birne. Er hatte den Berg erreicht.
    Der Gang war hier sauber und breit. Kisten waren übereinandergestapelt und boten ihm ein wenig Deckung. Dies mußte ein Lagerraum sein.
    Seine Mission war erfolgreich beendet. Er konnte nun kehrtmachen und die bewaffneten Truppen hier hereinführen. Sicher ging es von hier aus weiter in die Zentralbereiche des Berges. Und hier war die Stelle, von wo aus die Männer ihren Angriff beginnen konnten.
    Dennoch – er wollte sich vergewissern, denn es war nicht auszudenken, wenn durch einen Zufall der Weg doch nicht offen gewesen wäre. Er wagte sich weiter vor, immer hinter den Kisten Deckung suchend, obwohl niemand zu sehen war. Da entdeckte er am anderen Ende eine geschlossene Tür. Vorsichtig schlich er näher. Er faßte nach der sonderbaren Klinke…
    Und hörte Schritte.
    Var wollte sofort in Richtung Tunnel davon, merkte aber, daß er dazu keine Zeit mehr hatte. Er drückte sich hinter die Kisten, als auch schon die Tür aufging. Er wollte zunächst abwarten. Entdeckte man ihn, konnte er den Mann töten und die Flucht ergreifen. Er faßte nach seinen zwei Stöcken. Dabei wagte er nicht einmal einen Blick aus seiner Deckung heraus, weil er eine Entdeckung fürchtete.
    Die Schritte kamen auf ihn zu, sonderbar leichte und rasche Schritte. Als die Person an ihm vorüberging, steckte Var vorsichtig den Kopf hervor und riskierte einen Blick.
    Es war eine Frau.
    Er umfaßte die Stöcke fester. Wie sollte er eine Frau töten? Im Ring kämpften nur Männer. Zwar waren die Frauen nicht ausdrücklich davon ausgeschlossen. Es mangelte ihnen aber an Intelligenz und Geschick, und überdies bestand ihre Hauptaufgabe darin, die Männer zu unterhalten und ihnen zur Seite zu stehen. Und wenn er sie tötete – was sollte er dann mit der Leiche machen? Eine Leiche ließ sich nur schwer für längere Zeit verbergen, des Geruches wegen. Und damit würde er seine Anwesenheit, wenn auch nicht gleich, verraten. Jedenfalls zu früh, als daß die Nomaden hier heimlich hätten eindringen können.
    Sie war in mittleren Jahren, wenn auch von zierlicherem Körperbau als jene anderen Frauen ihres Alters, die er kannte, nämlich Sola. Das braune Haar war kurz und gelockt, und ihr Gesicht hatte etwas Elfenhaftes an sich. Sie bewegte sich mit viel Anmut. Fast hätte Var sie für ein Kind gehalten. Sahen alle Unterweltler so aus? Klein, nicht mehr jung und zierlich? Dann brauchte man sich ja wegen des bevorstehenden Kampfes keine Sorgen zu machen.
    Sie warf einen Blick auf den Boden – und hielt inne.
    Auf dem staubigen Boden hob sich Vars Spur deutlich ab. Der runde verhornte Ballen, die schützenden um die Zehen herum gewachsenen Nägel. Das sah nicht unbedingt nach einer menschlichen Spur aus, aber in jedem Fall wußte sie nun, daß hier etwas Größeres als eine Ratte eingedrungen war.
    Var ging mit erhobenen Stöcken auf sie los. Ihm blieb nichts anderes übrig.
    Sie drehte sich um, die kleinen Hände schützend erhoben.
    Seine Stöcke trafen ihr Ziel nicht… verfehlten ihren Kopf… er geriet aus dem Gleichgewicht, fiel gegen die Mauer, rutschte zu Boden.
    Dann hatte er sich gefangen und wollte wieder angreifen. Sie hatte inzwischen ihr Gewand abgestreift und stand kämpf- und abwehrbereit da. In ihrem kurzen Hemdchen wirkte sie erstaunlich weiblich für ihr Alter. Wieder ganz wie Sola.
    Er hatte diese wachsame, von Kampfgeschick kündende Haltung schon kennengelernt. Damals als der Herr ihn im Ödland eingefangen hatte. Und immer wenn die Männer einander im Ring gegenüberstanden. Unglaublich, daß eine Frau jenseits ihrer Blüte, noch dazu kaum größer als ein Kind, so viel Kampfgeist zeigte. Doch er hatte gelernt, sich mit Seltsamkeiten abzufinden und sich entsprechend zu verhalten.
    Er machte kehrt und kroch in den Tunnel zurück.
    Kaum im Dunkeln verschwunden, rollte er sich zurecht und wartete mit

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