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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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sich vor und nahm besitzergreifend Cecilias Hand. Seine Stimme klang ruhig; doch in seiner Haltung lag eine Herausforderung, die weder Parker noch Hays entging. Auch Cecilia spürte die plötzliche Spannung im Raum und mit einem entschuldigenden Lächeln sagte sie: „Es tut mir Leid. Durch meine ausführlichen Erläuterungen sind wir ganz vom Thema abgekommen.“
    „Nun, wenigstens wissen wir jetzt, dass uns keiner der anderen Besucher etwas vorgeflunkert hat, da die Schilderungen tatsächlichen Geschehnissen entsprechen.“ Parker lächelte Cecilia an und sie lächelte zurück.
    „Wie schön, dass Sie den Aussagen jetzt Glauben schenken.“ Craig musterte den Inspektor mit spöttisch hochgezogenen Augenbrauen. Eine feine Ironie lag in seiner Stimme, als er weiter sprach: „Sehen Sie, Inspektor. Meine Kollegin und ich sind schon seit geraumer Zeit der Ansicht, dass die unerklärlichen Vorkommnisse in der TITANIC-WORLD nicht der Phantasie einiger Besucher entspringen. Allein aus diesem Grund sind Sie hier. Darf ich fragen, wie weit Ihre Ermittlungen vorangeschritten sind? Außerdem würde ich gerne wissen, was Sie nach diesem jüngsten Zwischenfall zu tun gedenken.“
    Parker maß den Geschäftsführer mit einem kühlen Blick, bevor er erwiderte: „Um Ihre Frage zu beantworten, Mr. Forrester – unsere Untersuchungen laufen. Die Überprüfung aller Mitglieder von 1.503 lost souls , der passiven, wie der aktiven, ist weitestgehend abgeschlossen. Bislang konnte keine Verbindung zu den Vorkommnissen in der TITANIC-WORLD festgestellt werden. Die Überwachungs-CD aus dem Veranda Café weist keinerlei Hinweise auf eine eventuelle Manipulation auf, aber wir haben trotzdem einen Spezialisten von Scotland Yard angefordert. Er wird morgen in Southampton eintreffen – bis dahin müssen wir uns gedulden.“
    Craig sah den Inspektor geringschätzig an. „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann haben Ihre Ermittlungen bis jetzt NICHTS ergeben?“
    „Noch nicht“, antwortete Parker nachdrücklich. Er sah Craig sekundenlang an, bevor er in einem leicht herausfordernden Tonfall hinzufügte: „Sehen Sie, Mr. Forrester. Mit ihrer Annahme, 1.503 lost souls stecken hinter den Vorfällen, lagen Sie, so wie es aussieht, eindeutig falsch. – Bei unserem allerersten Gespräch habe ich Sie bereits gebeten, uns Einblick in Ihre Personalakten zu gewähren… Vielleicht wären Sie jetzt so liebenswürdig?“
    Eine feine Röte breitete sich über Craigs Züge aus. Mühsam beherrscht sagte er: „Ich wiederhole mich nur ungern, Inspektor. Eine Überprüfung unserer Angestellten ist Zeitverschwendung. Alle, die für meinen Onkel arbeiten, sind so weiß, wie die berühmten Felsen von Dover.“
    Cecilia sah Craig stirnrunzelnd an. Sie verstand seine Haltung in dieser Beziehung nicht. Glaubte er ernsthaft, Nathan könnte niemals ein Fehler unterlaufen?
    „Auch ich habe dem Inspektor bereits gesagt, dass es mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zu nichts führt, unsere Mitarbeiter noch einmal zu durchleuchten“, mischte sie sich in das Gespräch ein. „Doch nach dem heutigen Tag denke ich, dass wir rein gar nichts mehr ausschließen können. Deswegen schlage ich vor, der Polizei die Akten zur Verfügung zu stellen.“
    Craig warf ihr einen feindseligen Blick zu und meinte: „Und was, glaubst du, wird dabei herauskommen?“ Er musterte sie. Da Cecilia ihm keine Antwort gab, zuckte er nach einem kurzen Moment die Achseln. Dann wandte er sich Parker zu. „Wenn Sie Ihre Zeit unnütz vergeuden wollen, bitte schön. Ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, ich hätte Sie in Ihrer Arbeit behindert. – Sie werden jedoch Ihren Hut nehmen müssen, wenn Sie nicht bald etwas vorzuweisen haben. Die Geduld meines Onkels ist nicht unerschöpflich; ebensowenig, wie die meine.“
    Cecilia saß wie vom Donner gerührt da. Heilige Maria und Josef und Jesuskindchenklein, dachte sie betroffen und gleichzeitig empört. Die Polizei ist hier, um uns zu helfen und dieser aufgeblasene Arsch hat nichts Besseres zu tun, als den Inspektor zu beleidigen und ihm zu drohen. Sie wollte gerade etwas sagen, als Craig erneut sprach: „Meine Zeit, im Gegensatz zu der Ihren, Inspektor, ist kostbar. Würden Sie jetzt freundlicherweise den zweiten Teil meiner Frage beantworten und mir sagen, was Sie ferner zu tun gedenken?“
    Parker antwortete nicht sofort. Er war kein Mann, der sich leicht einschüchtern oder provozieren ließ. Allerdings hatte dieses Gespräch dazu

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