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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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und als er endlich zu uns kommen wollte, überstürzten sich die Ereignisse.
Er brach mit seiner Vergangenheit ohne unsere Hilfe, allein auf Grund seiner Erkenntnisse – das ist schwerer, aber auch tiefer. Können wir jetzt nicht überzeugt sein, daß er zu uns gehört? Wir sollten ihn in unsere Gemeinschaft aufnehmen und ihm einen Platz zuweisen, der seinen Fähigkeiten entspricht und auf dem er seinen guten Willen beweisen kann! Ernennen wir ihn, entsprechend Jansens Vermächtnis, zum Chefingenieur!«
Er schwieg und sah die Mitglieder des Leitungskollektivs fragend an. Sie stimmten ausnahmslos zu. Da trat Romain zu Stafford und reichte ihm die Hand.
»Genosse Stafford, ich wünsche Ihnen Erfolg bei Ihrer neuen Aufgabe.«

19. Kapitel
    Wo immer der Dienst es zuließ, standen die Männer der Kosmos vor dem Bildschirm und staunten. Der neue Planet bot sich offen den Fernsehaugen der ferngesteuerten Aufklärungsraketen dar. Nirgends zeigten sich Nebelschwaden, klar lag die Oberfläche des Planeten vor ihnen. Hier und da waren helle Wolkenfelder zu sehen, doch sie verbargen nicht die Kontinente und Inseln, nicht die Meere. Die Spitzen gewaltiger Gebirgszüge glitzerten in der Sonne. Der Planet drehte sich schneller als Titanus eins! Die Raketen entdeckten Städte, Flüsse, Kanäle, Straßen und inmitten gewaltiger Kulturflächen kleinere Orte. Unerschlossene, trostlos kahle Flächen fanden sie nirgends.
    »Mir ist zumute, als käme ich bei Freunden zu Besuch«, sagte Inoti zu Romain. »Welch ein Unterschied zu Titanus eins!«
In der Kommandozentrale herrschte ein turbulentes Treiben – Telefone summten und gaben Mitteilungen über die Landevorbereitungen durch; Rohrpostzylinder fielen in die Körbe und brachten Auswertungsberichte über die Atmosphäre. Und die Chefs der einzelnen Fachabteilungen verließen oft den Raum, um selbst wichtige Vorbereitungsarbeiten zu überwachen.
Auch Stafford kam und ging.
»Gibt es denn Schwierigkeiten, Genosse Stafford?« fragte Nasarow, als Stafford wieder einmal hereingestapft kam und sich den Schweiß von der Stirne wischte.
»Nein! Weshalb denn – die Genossen sind zuverlässig!« erwiderte Stafford.
»Aber Sie kontrollieren doch ständig!«
»Mir ist, als weilte Jansen noch unter uns und ich müßte ihn nur vertreten! Ich möchte ihm in die Augen sehen können: Alles in Ordnung, Genosse Jansen!« sagte Stafford ernst.
Nasarow blickte ihn an und drückte ihm schweigend die Hand.
Der Funker brachte einen Morsestreifen. Nasarow setzte die Buchstaben zusammen.
»Genossen! Bitte einmal herhören!« sagte er und wartete, bis sich alle ihm zugewandt hatten. »Die Titanen fragen an, wann wir landen wollen.«
»So schnell wie möglich, denke ich«, sagte Canterville. »Uns bleiben für die Erforschung des Planeten nur noch vier Wochen. Am ersten Mai des Jahres zweitausendzweihundertundneunzig werden wir auf der Erde erwartet. Der Start läßt sich also nicht hinausschieben – und das Warten geht auf Kosten der Besuchszeit.«
Nasarow überlegte. »Wir ziehen die Aufklärer ein und landen den Panzer. Er hat ein automatisches Labor an Bord und kann uns die wesentlichsten Angaben übermitteln. Diese Maßnahmen teilen wir den Titanen mit.«
Kurz nach dem Funkspruch erhielten sie die Antwort der Titanen.
»…luftproben in bodennähe werden von unsern fachleuten eingeholt und analysiert stop ihr erhaltet unverzüglich die auswertung…«
Canterville lachte auf. »Bums! Da haben wir den Salat! Jetzt können wir keinen Panzer mehr landen, und die Chemiker können mit den titanischen Bezeichnungen nichts anfangen.«
Wie sprachlos aber waren die Männer, als einige Stunden später die Mitteilung der Titanen eintraf.
»… zweiundzwanzig Volumenprozent Sauerstoff siebenundsiebzig Volumenprozent Stickstoff…«
Romain lachte über Cantervilles erstauntes Gesicht und klopfte ihm auf die Schulter. »Bums, mein Lieber! Das ist Ihr Salat! Ich denke, verständlicher können wir es uns kaum wünschen!«
»Ich bin erschlagen!« rief Canterville. »Meine erste Frage nach der Landung lautet: Wie in Dreiteufelsnamen kommt ihr zu unserem Morsealphabet, wie zu unseren Begriffen?«
    Die Luftprobe, die der Aufklärer im Tiefflug entnommen hatte, stimmte mit der titanischen Angabe überein. Die bakteriologische Untersuchung fiel günstig aus.
    Stafford stand neben Romain in der Kommandozentrale. »Wenn Jansen und Lazzarri das erlebt hätten«, sagte er leise. »Jansen, der uns ersuchte, diesen Planeten zu

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