Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tochter des Drachen

Tochter des Drachen

Titel: Tochter des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J.Bick
Vom Netzwerk:
verstecken. Ihre Leute brauchten nur noch auf die Flughöhe zu achten und darauf, außer Reichweite der SMileys zu bleiben. Der Rest war Schießübung. »Mad Max 4, Feuer frei nach Belieben.«
    »Verstanden.« Dann gab der Pilot den Befehl an seine Staffel weiter. »Hier ist Mad Max 4 an alle Einheiten. Feuer frei, Feuer frei, Feuer frei.«
    Verstanden. Hines hörte zu, wie die restlichen Piloten bestätigten, dann beobachtete sie die Maschinen, die zum Angriff in Keilformation einschwenkten. Holt sie euch, Jungs. Rock'n'Roll!
    58. Panzerbataillon, Planetare Garde Deneb Algedi, Kafa, Batambu, Deneb Algedi Präfektur II, Republik der Sphäre
    25. Juli 3135
    Sie erreichten die Schlucht als Letzte und gerade noch rechtzeitig. Als sein Dämon in das ehemalige Flussbett rollte, eine steinige, sandbedeckte Senke, die sich zwanzig Kilometer weit wand, bis sie in das von breiten Rillen durchzogene Becken aus rotem Basalt mündete, das einmal ein See gewesen war, stand Major Frank McGinnis in der offenen Panzerluke und hörte das Mückensummen eines Hubschraubers. Auf die Sekunde. Er schaute hoch und sah den türkisfarbenen Rumpf der Krähe hoch über sich. Das war vermutlich ein Späher, um die Kampfmaschinen zu dirigieren.
    Zum ersten Mal an diesem Tag hatte McGinnis das Gefühl, dass sich die Dinge alles in allem ganz gut entwickelten. Natürlich war es heißer als in einem Brutofen. Er wischte sich über das Gesicht. Der Schweiß lief ihm den Rücken hinab und sorgte dafür, dass ihm die Wüstenmontur an der Haut klebte. McGinnis' Blick strich über die Wände der Schlucht: rotbraune Schichten aus pulverisiertem Stein, in die Atmosphäre gehustet und nach dem Abregnen komprimiert. Die Zeit und das Wasser hatten den Rest erledigt und vor der letzten Jahrtausenddürre einen Keil hineingeschnitten. Aber was ihn an den Wänden interessierte, waren die Löcher auf zwei Drittel Höhe, die den Fels wie ein Schweizer Käse überzogen.
    »Anhalten, Clemens«, rief er durch die Luke hinab ins Innere, und in der nächsten Sekunde ruckte der Panzer und kam quietschend zum Stehen. Als Nächstes schaltete McGinnis das Funkgerät ein. »Tory 3 von Tory 1. Alles Halt.« Der vorderste Panzer, einer ihrer beiden SM1 -Zerstörer, stoppte mit einem dumpfen Aufheulen der Rotoren und blieb auf seinem Luftkissen stehen. Der Rest der Kolo nn e hielt ebenfalls an, wie ein Zittern, das sich durch eine straff gespannte Schnur bewegte.
    »Mac.« Das war Eberhardt im vordersten SM1. »Bist du dir auch sicher?«
    »Natürlich, absolut sicher.« Genau genommen wusste McGinnis gar nichts sicher, außer, dass bis zum Abend nur noch Brei von ihnen übrig sein würde, falls es ihnen nicht gelang, die Dracs hier unten aufzuhalten. »Denk du nur daran, den Schusswinkel anzugleichen. Ich bin nicht den ganzen Weg bis hierher gekommen, nur um mich verschütten zu lassen.«
    »Dein Wort in Gottes Gehörgang. Du gibst das Zeichen.«
    »Verstanden.« McGinnis richtete seine Aufmerksamkeit auf den weiten Eingang der Schlucht, also hinter sich - und auf die wuchtigen Formen der in Keilformation heranrauschenden roten Kampfhubschrauber. Sie achteten auf ihre Flughöhe. Er erkannte es daran, wie die Schatten der Maschinen weit links außer Sicht fielen. Ja, sie verstanden ihr Handwerk, kamen hoch und außer Schussweite geflogen, selbst außer Reichweite von Autokanonenfeuer -falls sie AK-Granaten gehabt hätten, was nicht der Fall war.
    »Auf mein Kommando«, sagte er ins Funkgerät. Er wartete auf den Ruck, das kurze Auf-und-ab, mit dem ein Hubschrauber den Bug absenkte, um Raketen, Laser und Maschinengewehre in Schussposition zu bringen.
    Und die Hubschrauber ruckten.
    McGinnis drückte den Sprechknopf. »Feuer.«
    Als ihre Angriffsstaffel heranbrauste, sah Hines die Panzer das Feuer eröffnen: glutheiße rote Lichtpfeile der Laser, kleine Qualmwolken und Funken von Maschinengewehren. Keine Autokanonensalven und auch keine erkennbaren Raketen. Ihre Jungs blieben wachsam und hielten sich weit außer Schussweite.
    Das lief alles beinahe zu perfekt. Diese Blauen konnten ja nicht einmal richtig zielen, so geschockt waren sie. Amüsiert beobachtete sie, wie die Laser und MG-Salven in die Wände der Schlucht trommelten und eine Wolke von Steinsplittern aufwirbelten, die nicht einmal in die Nähe ihrer Leute reichte. Idioten. Sie konnten froh sein, wenn sie sich nicht selbst verschütteten, so wie sie da in der Gegend herumfeuerten. Und erst...
    Was Hines als Nächstes

Weitere Kostenlose Bücher