Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tochter des Windes - Roman

Tochter des Windes - Roman

Titel: Tochter des Windes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Ich überlegte, ob der Ort ihr wohl unheimlich war. Aber ihr Argument war ein ganz anderes und typisch für sie.
    Â»Nein, für mich und Isao ist das Haus nicht praktisch. Wir müssten alles umbauen, und dann hätten wir die Denkmalpflege am Hals! Aber für Schriftsteller ist das Haus ideal.«
    Sie hatte mich richtig eingeschätzt. Für mich war dieses Haus die schiere Wonne. Etwas Sonderbares und Erregendes hatte mich gepackt. Mia sagte die Wahrheit: Architektur ist eine verkünstelte Sprache der Wirklichkeit. Schriftsteller aber leben vom Imaginären. Dieses Haus hütete Geheimnisse, beherbergte Sehnsüchte, erzählte von früher, von unbekannten Menschen und Taten. Und vielleicht konnte ich, in der Stille des Alleinseins, ein Haus aus Worten bauen, in dem ich mein eigenes Geheimnis erkannte?
    Ich sagte zu Mia: »Du hast für mich eine wundervolle Wahl getroffen!«
    Â»Nicht wahr?«, rief sie erfreut. »Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass das Haus zu dir passt.«
    Â»Ach, wie kommst du darauf?«
    Â»Weil du ja auch Verstecke in dir trägst.«
    Sie hatte leichthin gesprochen, aber es gab mir doch einen Stich. Ich lebte voller Unruhe, was immer Unreife verrät, war aber zynisch geworden und fühlte selber, was mir fehlte. Dabei war ich stets versucht, im Rückzug die Lösung zu suchen. Als Modell hehrer Männlichkeit konnte man mich wohl nicht empfehlen. Ich war eher eine Flasche. Zu meiner Verteidigung könnte ich sagen, dass Männer geübt darin sind zu entwischen. Aber Mia konnte ich nichts vormachen.
    Â»Und Fluchtwege?«, fragte ich rau.
    Ihr Lachen blieb wie ein Schatten an ihrer Wange.

    Â»Ja, auch Fluchtwege.«
    Warum war ich nach Japan gekommen? Was suchte ich eigentlich? Vielleicht nur die reale Widerspiegelung meiner unsichtbaren Gedanken, damit ich mich endlich lebendig und wertvoll fühlte? Mia konnte so was nicht passieren: Sie legte Markierungen auf ihren Weg, die Gebäude, die sie entwarf, trugen eindeutig ihren Stempel. Sie kannte nicht dieses Gefühl, umsonst zu leben.
    Ich nickte langsam.
    Â»Ich glaube, ich kenne mich noch nicht sehr gut.«
    Ihre schönen blanken Augen ließen nicht von mir ab. Sie antwortete erstaunlich ernst.
    Â»Du wirst schon aus dir schlau werden.«
    Ja, und dann flogen wir aufeinander zu, ich kann es nicht anders ausdrücken. Ich begann sie zu küssen, sie lehnte an dem Tisch, der später mein Schreibtisch werden sollte. Ich streichelte sie unter ihrem Blazer, ließ die Ärmel über ihre schlanken Arme gleiten. Darunter hatte sie nur ein T-Shirt an. Ich spürte ihre Schultern, ihre zarten Brüste, ihre biegsame Taille. Ihr Gesicht war leicht gerötet, ihre Augen schienen dunkler, mit einem fast melancholischen Blick. Meine Wangen und mein Ohr prickelten, als sie zart mit der Hand darüberstrich und ich ihren feinen Duft nach Maiglöckchen spürte. Meine Hand wanderte zu ihrem Nacken unter dem Haar, tasteten über ihre Kopfhaut. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und brachte mich fast aus dem Gleichgewicht. Ich hielt sie fest, hakte den seitlichen Verschluss ihrer schwarzen Businesshose auf. Das Einzige, was sie darunter trug, war ein winziges Etwas aus schwarzer Spitze, das ich langsam hinabschob und über ihre Schenkel gleiten ließ. Sie öffnete mit beiden Händen den Reißverschluss meiner Cordhose. Ihre Finger fanden ihren Weg durch den Schlitz in meiner  – zum Glück sauberen  – Unterhose. Ich stieg hinaus,
so gut es ging, zog meinen Pullover über den Kopf. Eine Sekunde später lagen unsere Kleidungsstücke auf der Tatamimatte. Ich drehte Mia um, packte ihr Gesäß, teilte die beiden Hälften so weit wie möglich. Ich fühlte mich hinreißend prall und fest, schob mich tiefer und tiefer in sie hinein. Sie beugte sich weit über den Tisch, stützte sich mit beiden Armen ab, und jede geschmeidige Bewegung ihrer schön gerundeten Hüften sandten genüssliche Schauer über meinen Unterleib. Ich spürte ihre lebendige Gegenwart so stark und nahe, unsere Bewegungen waren so perfekt aufeinander abgestimmt, dass sie nahezu Traumgestalt annahmen. Ineinanderverschlungen, drängten wir auf eine gemeinsame Ekstase zu. Ich wühlte mich tiefer und härter in sie hinein, bis sich ihr Becken ruckartig bewegte. Sie schrie leicht auf, schlug mit den Fäusten um sich, und mir ging die Luft

Weitere Kostenlose Bücher