Tod am Chiemsee (German Edition)
Hagebutten
enthalten reichlich Vitamin C, E, K, B1, B2, Carotin und Mineralstoffe. Die
Vitamine liegen in gut verfügbarer Zusammensetzung vor und können vom Körper
leicht aufgenommen werden, daher sind Hagebutten ideale Vitaminspender.
Es war keine gute Erinnerung. War es überhaupt eine echte
Erinnerung, diejenige, nach der er so lange gesucht hatte?
Tobias Tümmler legte seinen Kopf auf die Arme. Er dachte an Theresa.
Es fühlte sich schlimm an. Wieder. Fast so wie damals, als er sie
mit ihm gesehen hatte. Und dann die Hände um ihren Hals. Er hatte gehört, wie
sie starb, hatte gehört, wie sie nicht mehr atmete.
Nein, nein, nein!, sagte er sich. Weil man nicht hören kann, wenn
jemand nicht mehr atmet, weil dann nichts mehr zu hören ist.
Gregor war noch nicht wieder da, aber der Einzige, dem er es
erzählen konnte, der Einzige, den er fragen konnte, war Gregor.
Aber … vielleicht hatte er es bis dahin wieder vergessen. Bis Gregor
zurückkam.
Er durfte es nicht vergessen. Er durfte es auf keinen Fall
vergessen. Leben und Tod und Tod und Leben. Und ganz nah.
Da war jemand vom Kloster herübergekommen. Nein, jemand war durch
die Nacht geschlichen. Und dann noch jemand.
Zwei Leute, die sich nicht begegnen wollten.
Das Kloster. Ihm fiel Schwester Althea ein, und was sie zu ihm
gesagt hatte.
Tobias Tümmler zog das Kreuz mit dem geheimen kleinen Schubfach, das
an einem Lederband hing, unter seinem Hemd hervor.
Er suchte nach einem Stück Papier und einem Stift – es würde ein
bisschen dauern, bis er seine Nachricht aufgeschrieben hatte.
40
Ackerstiefmütterchen (Viola tricolor)
Standort: Das Ackerstiefmütterchen ist eine verbreitete Wildpflanze und ein
anspruchsloser Begleiter landwirtschaftlicher und gartenbaulicher
Kulturpflanzen. Es gedeiht auf leichten Sandböden ebenso gut wie auf feuchtem
morastigen Untergrund oder auf schweren Lehmböden. Die unempfindlichen Pflanzen
lieben leicht saure Böden und fühlen sich auch auf Bergwiesen und
Sandtrockenrasen wohl.
Wirkungsweise: Das Kraut ist ein traditionelles Heilmittel bei Erkältungen und Husten.
Der Abend ließ leise anklingen, dass er sich auf den Weg
gemacht hatte – von jemand anderem, sehnlichst erwartet, war jedoch noch immer
keine Spur zu sehen.
»Wo bleibst du bloß?«, fragte Althea zum wiederholten Mal und
schaute vom Fenster ihrer Klosterzelle auf den See hinaus, als könnte sie
Stefans Ankunft mit ihren Blicken beschleunigen.
Und als das Stückchen Mond am Himmel immer deutlicher wurde, war
klar, dass der Kriminalkommissar das letzte Schiff verpasst hatte. »Du kannst
aufhören, hin und her zu laufen«, sagte sie zu sich.
Sie war unruhig und wusste nicht einmal genau, was diese Unruhe
ausgelöst hatte. Der Besitz von Gerlinde Disslers Speicherkarte war es bestimmt
nicht, denn noch wusste sie nicht, was darauf zu sehen sein würde. »Mit etwas
Glück die Spur zum Mörder.«
Als Althea das nächste Mal ans Fenster trat, konnte sie in einiger
Entfernung ein Boot ausmachen, das auf das Kloster zuhielt. Zwei Personen, von
denen eine das Boot steuerte. Dann sah sie, wie jemand auf den Steg sprang und
sich vom Steuermann einen Koffer reichen ließ.
Althea raffte ihr Ordensgewand und war im Nu unten im Erdgeschoss,
wo sie die rückwärtige Tür zum Garten öffnete und um die Ecke schlüpfte. Sie
konnte noch hören, wie der Motor gestartet wurde, und das Wassertaxi – wer auch
immer der Steuermann war – wieder ablegte.
»Also doch ein fleißiger Polizist«, flüsterte Althea und stupste den
großen Schatten an, der erschrocken herumfuhr.
»Tante Marian … die Nonne, die den fleißigen Polizisten immer wieder
zu Tode erschreckt. Woher kommst du denn so plötzlich?«
»Oh, ich wohne hier«, gab sie zurück. »Und ein bisschen hab ich auch
mit dir gerechnet. Komm rein. Wir können den Kühlschrank plündern, uns auf dein
Zimmer begeben und dein Bett vollbröseln. Du siehst nicht aus, als hättest du
üppig gegessen.«
»Prima«, stimmte Stefan grinsend zu. »Wenn wir etwas auftreiben,
womit wir mein Bett vollbröseln können … in meiner Vorstellung ist so ein
Klosterkühlschrank nämlich eher spartanisch bestückt.«
Stefan machte große Augen, als Althea ihn einen Blick in den
Kühlschrank werfen ließ. »Such dir was aus«, bot sie an. Das tat er auch.
Althea schnappte sich einen kleinen Korb, um Brot, Schinken, Käse,
Tomaten und Gartengurken zu verstauen. Dazu zwei Flaschen Bier, einen Öffner
und Papierservietten.
Sie
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