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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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benachrichtigt worden, dass ihn dort ein Dr. Pagenkämper
erwarten würde. Nach dem Überwinden der Zugangssperre stieß Kremer auf Lüder
und Jochen Nathusius. Der Kriminaldirektor war ebenfalls bestellt worden und
hatte beschlossen, Lüder mitzunehmen.
    Sie wurden von einer
Angestellten abgeholt und in einen Besprechungsraum mit Blick auf die Förde
begleitet. Auf jeder Tischseite waren zwei Kaffeetassen sowie Wassergläser
eingedeckt. In der Mitte des Tisches überragten zwei Ständer mit der
Deutschlandflagge und der Landesflagge den Pulk von in Flaschen abgefüllten
Fruchtsäften und Mineralwasser.
    »Sie sind einer
mehr?«, fragte die Frau und kam kurz darauf mit einem weiteren Gedeck für Lüder
zurück. Der zog sich zudem einen missbilligenden Blick seines Chefs zu, als er
von den bereitgestellten Keksen naschte.
    »Ich habe vorhin
kurz mit Hauptkommissar Vollmers telefoniert. Er und sein Team haben noch keine
Neuigkeiten bei ihren Ermittlungen zu den Schlägern, die Ivanna Krucowa
zugerichtet haben.« Lüder nutzte die Gelegenheit, um Kremer über den neuesten
Stand in Kenntnis zu setzen.
    Schwungvoll wurde
die Tür aufgestoßen, und ein untersetzter Mann mit straff nach hinten gekämmten
Haaren hielt einem anderen die Tür auf.
    »Bitte«, murmelte er
dabei. Dann sah er sich im Raum um und stutzte, als er drei Gäste bemerkte.
    Er ging auf Jochen
Nathusius zu, gab ihm die Hand und fragte: »Sie haben einen Mitarbeiter
mitgebracht?«
    Der Kriminaldirektor
nickte. »Herr Lüders. Der Kriminalrat ist mit der Führung der Ermittlungen
betraut.«
    Dr. Pagenkämper
musterte Lüder.
    »Ich glaube nicht,
dass wir uns auf Working-Level hinabbegeben«, meinte er dann und wandte sich
Kremer zu. Anschließend reichte er auch Lüder die Hand.
    Während der zweite
Mann dem Procedere folgte, stellte ihn Dr. Pagenkämper vor.
    »Herr Bernhard von
Glahn. Er ist die rechte Hand der Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Berlin
hat ein reges Interesse an den Vorkommnissen bei uns in Kiel.« Dann zeigte er
auf die Stühle. »Bitte.«
    Der Staatsanwalt
trug die bisher bekannten Tatsachen vor, während die beiden Beamten aus den
Ministerien schweigend folgten.
    »Das ist noch kein
erquicklicher Stand«, bemerkte Dr. Pagenkämper. »Die ganze Angelegenheit hat
auf Ministerebene Befremden ausgelöst und bedarf einer besonders gründlichen
Beachtung, weil hier fundamentale Interessen zwischen der Bundesrepublik und
befreundeten Staaten auf dem Spiel stehen. Berlin und Kiel stehen hier im
Schulterschluss. Doch Einzelheiten dazu wird Ihnen Herr von Glahn mitteilen.«
    Der räusperte sich,
warf einen Blick auf seine Unterlagen und begann mit einer überraschend kalt
klingenden schneidenden Stimme.
    »Ich vertrete hier
nicht nur das Auswärtige Amt. Es besteht Übereinstimmung mit dem
Innenministerium und dem Wirtschaftsminister in Berlin. Das vorweg. Man ist
seitens Argentiniens entsetzt, was einem Repräsentanten des Landes in Erfüllung
hoheitlicher Aufgaben widerfahren ist. Wir gehen derzeit von der These aus, dass
es sich um einen Raubmord handelt.«
    Lüder fiel ihm ins
Wort. »Das ist nicht zutreffend. Das Opfer hat kurz zuvor ein Bordell besucht,
und möglicherweise ist das Motiv in diesem Umfeld zu suchen. Aber Raubmord war
es mit Sicherheit nicht.«
    Sowohl von Glahn wie
Dr. Pagenkämper warfen Lüder einen bösen Blick zu. Die Ministerialbeamten waren
es nicht gewohnt, unterbrochen zu werden. Dr. Pagenkämper sah Jochen Nathusius
an. Lüder stellte mit Belustigung fest, dass er dabei leicht den Kopf
schüttelte, als würde Dr. Pagenkämper dem Kriminaldirektor vorwerfen, für das
unangemessene und vorlaute Verhalten seines Mitarbeiters verantwortlich zu
sein.
    »Dafür gibt es keine
Beweise. Wir halten deshalb vorerst am Raubmord fest. Die Unterstellung des
Bordellbesuchs, der in der Presse fälschlicherweise hochgespielt wurde,
beschädigt nicht nur die Ehre des Opfers, sondern fällt auch auf sein Land und
somit auf die Gesamtbeziehungen zurück«, beharrte Pagenkämper.
    Lüder wollte erneut
zur Erwiderung ansetzen, wurde aber von Nathusius gebremst.
    »Der argentinische
Botschafter hat uns im Namen seines Präsidenten ersucht, dass der Mord auf
höchster Ebene aufgeklärt wird. Der Minister hat dem umgehend entsprochen. Der
Fall wird ab sofort von der Bundesanwaltschaft und dem BKA bearbeitet. Das kommt auch der Interessenlage der
Bundesrepublik entgegen«, sagte von Glahn.
    Kremer und Lüder
wollten gleichzeitig

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