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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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verkaufen, das
ist Business. Vorteil hat aber nur der, welche allein die Submarine besitzt.
Können Sie sich nun denken, was die beide Länder von Südamerika für Interesse
haben?«
    Wenn die britische Agentin Recht hatte, so konnte man
sich gut vorstellen, dass sowohl Chile wie auch Argentinien daran interessiert
waren, die Lieferung an den jeweiligen Nachbarn im Idealfall zu verhindern, um
sich selbst Vorteile mit dem Einsatz der modernen deutschen U-Boot-Waffe zu
verschaffen.
    Sie ließ Lüder ein wenig Zeit, um die Wirkung ihrer
Ausführungen zu unterstreichen.
    »Kennen Sie da Silva?«, fragte sie schließlich.
    Lüder nickte. »Den chilenischen Journalisten?«
    »Paah! Der ist genauso wenig Journalist wie ich. Der
setzt alles daran, den Bau von Kriegsschiffe zu verhindern. Auf das alles wir
sind vom MI 6 gekommen. Daraufhin
hat meine Regierung als europäischer Verbündeter Berlin informiert. Den Rest
kennen Sie.«
    »Ist Taylor an diesem Waffendeal beteiligt?«, fragte
Lüder.
    »Ich glaube es nicht«, antwortete sie. »Obwohl der
überall ist dabei, wo schmutzige Geschäfte gemacht werden.«
    »Warum engagiert sich eine so intelligente wie
charmante Frau in diesem Milieu?«, fragte Lüder.
    Sie lächelte. »Ich schon habe erklärt, dass die Besten
gewählt werden. Außerdem ich habe selbst schlecht Erfahrung mit Krieg gemacht.
Ich komme von die Falkland-Inseln und habe als Kind die Okkupation durch
Argentinien miterlebt. Wir wurden von den Soldaten, die überfallen haben uns,
von unser Schaffarm auf Westfalklands vertrieben. Es war eine schöne Kindheit
ohne Beschreibung in der rauen Landschaft, auch wenn es mit Anstrengung
verbunden war, über das Falklandsund in die Hauptstadt zu fahren, denn nur dort
gab es alle wichtigen Sachen wie Geschäfte, Kirche und Hospital. Port Howard,
der nächste Ort, hatte nur einhundertzwanzig Einwohner. Meine Familie musste
bleiben während des Krieges in unsere Hauptstadt Port Stanley. Unsere Farm ist
ein Opfer von den Krieg geworden. Obwohl meine Eltern haben bekommen
Entschädigungen für den materiellen Schaden, war hinterher nichts mehr so wie
früher. Unser kleine friedliche Paradies am Ende von die Welt war zerstört. Es
ist nie wieder so geworden wie vor der Invasion.«
    Sie sah einen Moment versonnen in die Ferne, drehte
ihre Handflächen nach außen und machte eine hilflose Geste.
    »Doch zurück zu unsere Fall. Plötzlich warum das alles
eskaliert ist und Morde geschehen sind, kann ich nicht sagen. Wir waren
überrascht über die Entwicklung auch. Leider hat Berlin den BND , der befreundet ist mit uns,
eingeschaltet. Doch Ihre Landsleute haben nicht so offen mit uns kooperiert,
dass ich nicht kann sagen, wie weit Deutschland bei den Nachforschungen ist.
Und dass Sie selbst blockiert wurden von Ihr eigene Leute, wissen Sie am
eigenen Leib. Aber das ist innerdeutsches Problem, zu dem ich nichts kann sagen.«
    Das war jetzt eine Menge überraschender Informationen,
die Lüder erhalten hatte. Jetzt galt es, den Wahrheitsgehalt der Ausführungen
der englischen Agentin zu prüfen.
    Sarah Worthington sah Lüder lange an.
    »Wollen wir zusammenarbeiten?«, schlug sie vor.
»Beginnen wir heute mit eine gemeinsame Abendessen?«
    Lüder zögerte. »Ich rufe Sie an.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Geben Sie mir Ihre Nummer.
Ich rufe Sie an. Und noch etwas.« Sie beugte sich vor und legte ihre manikürte
Hand auf seine. »Seien Sie vorsichtig. In diesem Geschäft wird nicht gespaßt.
Irgendwer in Ihre Amt ist ein Maulwurf. Ziemlich hohes Tier. Der hat Sie und
Ihre Kollegen verraten. Trauen Sie keinem.«
    Diese Warnung stimmte Lüder nachdenklich. Tatsächlich
war die Gegenseite jederzeit erstaunlich gut über alle Maßnahmen der
Strafverfolgungsbehörden informiert gewesen. Wer auch immer die Geheimnisse
verraten hatte, musste einen sehr guten Draht haben und eine herausragende
Position einnehmen. Aber wer war der Maulwurf?
    Lüder bot Sarah an, sie zurück zum Hotel zu fahren.
Doch sie lehnte ab. Sie wollte ein Taxi nehmen.
    »Wenn Sie möchten, können Sie mich observieren«,
neckte sie ihn, bevor sie sich verabschiedete.
    *
    Von der Holstenstraße war es nicht weit zum Sitz der
Kieler Kriminalpolizei in der Blumenstraße. Lüder hatte Glück und erwischte
Vollmers auf der Dienststelle.
    »Ich wollte gerade ins Meeting«, knurrte der
Hauptkommissar kurz angebunden, ließ sich dann aber doch in seinen
Schreibtischsessel zurückfallen. »Ihr Tipp war ein voller Erfolg. Doch

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