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Tod an der Förde

Tod an der Förde

Titel: Tod an der Förde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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Betroffenheit.
    Die anderen nahmen diese Nachricht fast gleichgültig
auf. Für von Glahn war es nur ein Name, Taylor konnte wahrscheinlich nicht
einmal damit etwas anfangen, und Brown blieb ohne Mienenspiel.
    »Mich wundert das Ende dieses Mannes überhaupt nicht«,
fasste Dr. Vollquardsen seine Gedanken zusammen. Er wurde für diese Äußerung
von Vanderborg mit einem bösen Blick abgestraft.
    Lüder zeigte auf von Glahn.
    »Ich erwarte von Ihnen umgehend, dass Sie gegenüber
Kriminaldirektor Nathusius die erforderlichen Angaben machen, damit er Ihr
Alibi verifizieren kann.«
    Der Mann antwortete nicht.
    Lüder drehte sich um und verließ kommentarlos den
Raum. Auf dem Flur griff er zu seinem Handy und rief Oberkommissar Horstmann
an.
    »Muss das jetzt sein?«, fragte der unwirsch. »Wir sind
mitten im ersten Angriff.«
    »Es steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Tat«,
entgegnete Lüder. »Fordern Sie noch weitere Leute an und lassen Sie das Gelände
absuchen. Wir fahnden nach Andranik Wartanjan. Benötigen Sie eine
Personenbeschreibung?«
    »Nicht nötig«, knurrte Horstmann. »Den Typen kenne
ich. Ich habe ihn schließlich schon einmal festgesetzt, damals am Werktor.«
    »Außerdem suche ich eine Frau. Sie hat wahrscheinlich
einen südafrikanischen Pass auf den Namen Sabine Vanderborg, vielleicht nennt
sie sich auch Sarah Worthington. Vorsicht bei Wartanjan. Ich gehe davon aus,
dass der Mann bewaffnet ist.«
    »Ich kümmere mich drum«, gab Horstmann zurück. »Sonst
noch was?«
    »Hat sich Hauptkommissar Vollmers inzwischen
gemeldet?«
    »Nee, der ist immer noch abgetaucht.«
    Damit beendete der Oberkommissar das Gespräch.
    Keine fünf Minuten später meldete er sich wieder bei
Lüder.
    »Wir haben die Frau. Sie wollte das Werftgelände ganz
regulär am Tor verlassen und war erstaunt, dass sie aufgehalten wurde.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Immer noch bei den Kollegen, die den Werkschutz am
Eingang unterstützen.«
    Lüder legte die Distanz zum Werkschutz mit dem Auto
zurück.
    Sarah Worthington hatte sich vor dem Regen in einen
Streifenwagen geflüchtet. Lüder setzte sich zu ihr auf die Rückbank.
    »Warum halten Sie mich hier auf?«, fragte sie.
    »Es hat einen weiteren Mord gegeben.«
    »Wer ist geschossen worden?«
    Lüder stutzte.
    »Wie kommen Sie darauf, dass der Mord mit einer
Schusswaffe durchgeführt wurde?«
    Sie lächelte ihn an. »Ich kann mir nicht glauben, dass
eine Giftmörder herumschleicht.«
    »Es gibt noch andere brutale Tötungsarten. Der erste
Mord erfolgte zum Beispiel mit einem Messer.«
    Sie nickte ihm versonnen zu. »Da haben Sie Recht.
Wollen Sie mir sagen, wer ermordet worden ist?«
    Lüder überlegte einen kurzen Augenblick, ob er es ihr
sagen sollte. Es bestand keine Veranlassung, diese Information für sich zu
behalten.
    »Forstheim.«
    Sie sah Lüder überrascht an. Ihr rot geschminkter Mund
formte ein »My god«.
    »Sie hatten ein Verhältnis miteinander?«
    Sie sah gedankenverloren durch die regenbenetzte
Scheibe nach draußen.
    »Ja«, kam es leise über ihre Lippen. »Auch wenn es
kein persönliches Liebe war.«
    »Auch wenn Sie sich als Kollegin offenbart haben, muss
ich Ihnen ein paar Fragen stellen. Was wollten Sie auf der Werft?«
    »Ist okay«, sagte sie, öffnete die Handtasche, holte
ein Stofftaschentuch hervor und schnäuzte sich die Nase. »Ich habe gesagt, ich
sein eine Journalistin. Mit diese Vorwand habe ich mich umgehört.«
    »Mit wem haben Sie gesprochen?«
    »Mit viele.«
    »Auch mit Dr. Vollquardsen?«
    »Auch ein wenig.«
    Lüder fiel auf, dass es im Inneren des Streifenwagens,
in dem sie saßen, intensiv nach Parfüm roch. Er erinnerte sich, dass ihm das
Fehlen jeglicher Duftnote bei einer Frau wie ihr irritiert hatte, als er sie
vor dem Hotel abgeholt und mit ihr in das Café gefahren war.
    Er schnupperte. Lüder versuchte, die Quelle des
Wohlgeruchs zu orten. Er hatte den Eindruck, es wären ihre Hände.
    »Darf ich?«, fragte er, ergriff ihr Handgelenk und
führte es an die Nase. Tatsächlich. Sie hatte sowohl die Innenfläche der Hand
wie die Außenseite des Gelenks mit dem Parfüm eingesprüht.
    »Das riecht sehr exotisch«, meinte Lüder, weil sie ihn
irritiert ansah. »Heute Morgen habe ich allerdings noch nichts von diesem
Geruch wahrnehmen können.«
    Sie hatte die Hände zusammengefaltet und in ihren
Schoß gelegt. Es sah fast so aus, als wollte sie sie vor Lüder verbergen.
    »So? Vielleicht haben Sie es gemerkt nicht«,
antwortete

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