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Tod auf Bestellung

Tod auf Bestellung

Titel: Tod auf Bestellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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versuchte er, um den Bewusstlosen herum ein freies Schussfeld auf den Verdächtigen zu bekommen.
    Die Trage knallte neben ihm gegen den Türrahmen und kippte auf die Seite.
    Cotton warf sich nach links und fing die Trage auf, damit der Mann, der darauf lag, nicht verletzt wurde. Aus dem Augenwinkel bekam er gerade noch mit, wie der Verdächtige durch eine kleine Pforte an der Rückwand verschwand. Der Kerl hatte nicht nur seine Tasche aufgehoben, er hatte sich sogar die Zeit genommen, sein Jackett an sich zu raffen.
    Was für ein arrogantes Arschloch , schoss es Cotton durch den Kopf. Er stürmte durch die Halle. Hinter der Türöffnung hörte er ein Scheppern und Klirren, gefolgt von einem lauten Poltern.
    Cotton spähte vorsichtig um die Kante.
    Der Raum, der sich an die Werkhalle anschloss, war schmal und finster. Es gab kein Fenster, keinen weiteren sichtbaren Ausgang. Das einzige Licht fiel durch die Tür. Cotton wurde sich bewusst, dass er einen langen Schatten in den Raum warf und der Verdächtige jede seiner Bewegungen verfolgen konnte.
    »Großartig«, murmelte er und spähte vorsichtig aus seiner Deckung.
    Nichts regte sich vor ihm. Es stand nicht einmal etwas herum, hinter dem sich der Verdächtige verstecken konnte.
    Cotton blickte in die andere Richtung des schlauchförmigen Raumes, aber auch dort sah er nichts. Hier war alles so leer geräumt wie der Rest des Gebäudes, und außer den grauen Schatten gab es keine Deckung. Dennoch konnte Cotton keine Spur von dem Mann entdecken, dem er auf den Fersen war.
    Vorsichtig trat er ein, die Waffe schussbereit, und hielt Ausschau nach verborgenen Winkeln. Dabei bemerkte er eine Art Kanaldeckel auf dem Boden. Mit einem Mal wusste Cotton, was für Geräusche er gehört hatte.
    Der Verdächtige kannte das Gelände offenbar sehr gut; entweder hatte er hier schon öfter zu tun gehabt, oder er hatte es vorher sondiert und einen Fluchtweg vorbereitet, für alle Fälle. Wenn man berücksichtigte, wie schnell er verschwunden war, musste die Luke offen gestanden haben. Der Mann war hindurchgestiegen und hatte sie hinter sich zugezogen.
    Cotton trat an den schweren Deckel heran. Die Löcher darin waren so klein, dass er kaum seine Finger hindurchschieben konnte. Vermutlich brauchte man einen Haken, um ihn zu öffnen. Egal, es musste so gehen.
    Cotton verzog vor Schmerz das Gesicht und spannte die Muskeln an. Beim vierten Versuch hob er den Deckel aus dem Rahmen und schob ihn zur Seite. Er sah eine Leiter, die tiefer in die Dunkelheit führte.
    Ohne zu zögern stieg er hinunter, die Waffe nach unten in die Finsternis gerichtet. Das letzte Stück ließ er sich fallen, ging in die Hocke und zielte den Gang entlang. Der Kanalschacht war keine zwei Yards hoch und einen knappen Yard breit.
    Cotton folgte dem Gang. Er lief geduckt und schritt jetzt schneller aus. Seine Füße patschten im Wasser, das knöchelhoch in der Röhre stand. Beim Laufen riss er das Smartphone aus der Tasche und hielt es als provisorische Taschenlampe in der freien Hand.
    Er kam um eine Biegung – und zuckte zurück. Im blassen Licht des Displays sah er einen Schemen vor sich, nur wenige Yards entfernt. Aus den Augenwinkeln hatte er die Waffe erkannt, die der Mann im Anschlag hielt.
    Cotton ging hinter der Ecke in Deckung.
    »Waffe fallen lassen!«, rief er.
    Keine Reaktion.
    Cotton schob seine Pistole um die Biegung und feuerte einen Warnschuss ab. Die Kugel schrammte unter der Betondecke entlang. Im nächsten Augenblick traf Cotton ein Schlag, der ihn von den Beinen riss. Er prallte hart auf den Rücken und rang nach Luft. Seine Gliedmaßen zuckten hilflos. Keuchend kämpfte er sich wieder hoch, tastete nach seiner Kimber. Sein Smartphone lag neben ihm und flackerte.
    Benommen kroch Cotton im Wasser herum. Er hatte keine Ahnung, was ihn getroffen hatte, doch als er sich wieder aufrappelte, seine Waffe und das Mobiltelefon in Händen, und zittrig um die Ecke spähte, sah er die feinen Drähte auf dem Boden funkeln. Sie führten zu einer achtlos weggeworfenen Kartusche. Dicht vor seinen Füßen entdeckte Cotton die Umrisse nadelspitzer Elektroden, die in der Pfütze lagen. Jetzt wusste er, was geschehen war: Der Angreifer hatte mit einem Taser ins Wasser geschossen und ihm einen elektrischen Schlag verpasst.
    Der Kanal vor ihm war leer, der Angreifer verschwunden.
    Cotton zögerte kurz. Er betrachtete den feuchten Boden nun mit ganz anderen Augen. Immerhin hatte er gerade erfahren, dass sein Gegner eine

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